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Da bist du ja endlich
Wochen habe ich jetzt gesucht, mit den seltsamsten Pröbchen und Gerüchen gerungen, Fenster weit aufgerissen.
Dich habe ich anhand der Duftpyramide ausgesucht. Ja, so ein Blindkauf, aber dank Souk und Abfüllung bezahlbar.
Und die erste Reaktion war - "ganz nett", aber wohl nicht so meins. Nun hatte ich an dem Tag aber nicht nur ein Parfum getestet. Meine Nase war dicht. Ich hatte von der Suche, im wahrsten Sinne, die Nase voll. Und Rose? Ich hätte erwartet, dass mein neuer Signature-Duft irgendwie fruchtiger und süßer sein würde. Ich mag florale Düfte, aber irgendein Teil von mir verbindet Rose noch immer mit "altbacken, schwülstig und tantig". (Seht es mir nach, ich bin ja gerne lernfähig).
Und dann, nachdem vor dir schon mindestens 30 Versuche lagen und nach dir noch drei Flakons und bestimmt 20 Pröbchen kamen, habe ich dich nochmal zur Hand genommen. Ich erinnerte mich an Duft-Sympathie, wenn auch nicht Liebe auf den ersten Schnupperer.
Nur dich trug ich auf an dem Tag.
Und es war, als hätte es nie einen anderen Duft geben sollen. Sanft und über alle Maßen feminin umschmeichelst du mich. Und keinesfalls "tantig", sondern erwachsen weiblich und warm.
Die Rose ist stets präsent und nie penetrant. Ich empfinde auch Neroli nicht als unangenehm. Überhaupt ist der Duft für mich sehr, sehr rund und weich. Ich kenne die normale Version von Joy nicht, aber "intense" passt hier. Ich bin kein zurückhaltender Mensch. So wenig zurückhaltend ist das Parfum, das Dior hier präsentiert. Aber auf eine charmante, lieblich-florale Art und Weise. Eine lächelnde, zärtliche Offensive mit einem subtil erotischen Unterton.
Die von mir oft als maskulin empfundene Bergamotte hält sich zurück und wird von mir zwar als zitirische Note, aber nicht als maskulin wahrgenommen. Im Gegenteil ist dieser Duft der Inbegriff der Weiblichkeit. Und auch die oft herb und maskulin anmutenden Hölzer bleiben im Hintergrund, stören nie. (Meine Haut hat die Eigenschaft, Hölzer irgendwie schnell zu absorbieren, aber in der Kleidung hängt holziger Geruch dann oft und ich mag die Kleidung nicht mehr riechen. Das kann mir so manch tollen Duft verhageln).
Und wer die Geduld hat, dem Duft Zeit zu lassen, der riecht nach Stunden die schönste Vanille auf der Haut und in der Kleidung. Als ich am "Tag danach" den Pullover zur Hand nahm duftete der nach sanftester, süßester und verführerischster Vanille.
"Joy", Freude, ist nun nicht das Erste, das mir in den Sinn kommt, auch wenn der Duft durchaus eine weiblich-sinnliche Komponente der Freude hat. Freude ist es nur, am Ende der Suche zu sein.
Du bist es. die Suche ist vorbei. Das schönste Weihnachtsgeschenk ist wohl, sich in einem neuen Duft wiederzufinden und den alten loslassen zu dürfen.
Dich habe ich anhand der Duftpyramide ausgesucht. Ja, so ein Blindkauf, aber dank Souk und Abfüllung bezahlbar.
Und die erste Reaktion war - "ganz nett", aber wohl nicht so meins. Nun hatte ich an dem Tag aber nicht nur ein Parfum getestet. Meine Nase war dicht. Ich hatte von der Suche, im wahrsten Sinne, die Nase voll. Und Rose? Ich hätte erwartet, dass mein neuer Signature-Duft irgendwie fruchtiger und süßer sein würde. Ich mag florale Düfte, aber irgendein Teil von mir verbindet Rose noch immer mit "altbacken, schwülstig und tantig". (Seht es mir nach, ich bin ja gerne lernfähig).
Und dann, nachdem vor dir schon mindestens 30 Versuche lagen und nach dir noch drei Flakons und bestimmt 20 Pröbchen kamen, habe ich dich nochmal zur Hand genommen. Ich erinnerte mich an Duft-Sympathie, wenn auch nicht Liebe auf den ersten Schnupperer.
Nur dich trug ich auf an dem Tag.
Und es war, als hätte es nie einen anderen Duft geben sollen. Sanft und über alle Maßen feminin umschmeichelst du mich. Und keinesfalls "tantig", sondern erwachsen weiblich und warm.
Die Rose ist stets präsent und nie penetrant. Ich empfinde auch Neroli nicht als unangenehm. Überhaupt ist der Duft für mich sehr, sehr rund und weich. Ich kenne die normale Version von Joy nicht, aber "intense" passt hier. Ich bin kein zurückhaltender Mensch. So wenig zurückhaltend ist das Parfum, das Dior hier präsentiert. Aber auf eine charmante, lieblich-florale Art und Weise. Eine lächelnde, zärtliche Offensive mit einem subtil erotischen Unterton.
Die von mir oft als maskulin empfundene Bergamotte hält sich zurück und wird von mir zwar als zitirische Note, aber nicht als maskulin wahrgenommen. Im Gegenteil ist dieser Duft der Inbegriff der Weiblichkeit. Und auch die oft herb und maskulin anmutenden Hölzer bleiben im Hintergrund, stören nie. (Meine Haut hat die Eigenschaft, Hölzer irgendwie schnell zu absorbieren, aber in der Kleidung hängt holziger Geruch dann oft und ich mag die Kleidung nicht mehr riechen. Das kann mir so manch tollen Duft verhageln).
Und wer die Geduld hat, dem Duft Zeit zu lassen, der riecht nach Stunden die schönste Vanille auf der Haut und in der Kleidung. Als ich am "Tag danach" den Pullover zur Hand nahm duftete der nach sanftester, süßester und verführerischster Vanille.
"Joy", Freude, ist nun nicht das Erste, das mir in den Sinn kommt, auch wenn der Duft durchaus eine weiblich-sinnliche Komponente der Freude hat. Freude ist es nur, am Ende der Suche zu sein.
Du bist es. die Suche ist vorbei. Das schönste Weihnachtsgeschenk ist wohl, sich in einem neuen Duft wiederzufinden und den alten loslassen zu dürfen.
4 Antworten
C(r)avalli, der Ex, den man lieber vergisst
Nachdem mein Signature eingestellt wurde und ich auf meiner Suche immer verzweifelter war tat ich das, was Frauen zu oft tun, wenn sie eine Beziehung beendet haben: Ich habe mit dem Ex geliebäugelt.
Irgendwann um 2017 rum habe ich diesen Duft schon getragen. Damals dachte ich, wir würden wunderbar zusammenpassen, er und ich. Liebe für den Rest des Lebens. Ich war schnell duftblind und hätte geschworen, die Sillage und Haltbarkeit seien kaum vorhanden. So ist das, wenn man liebt. Man verschmilzt. Liebe macht blind.
Dann kam Gaultiers "Classique intense" in mein Leben und Cavalli verschwand in den hinteren Teil des Badezimmerschränkchens und wurde irgendwann entsorgt. Gaultier war edel, warm, luxuriös und genau mein Fall. Große Liebe.
Nun war ich plötzlich wieder einsam und es wollte sich so schnell nichts Passendes finden. Ich las hier die Rezensionen und erinnerte mich (vermeintlich) an einen Duft voller Wärme. Zudem landete bei einer Souk-Sendung ein Pröbchen in meinen Händen. Da war er wieder, der Ex. Und roch vertraut. Also bestellte ich den günstigen Flakon und freute mich aufs Wiedersehen.
Und dann...
stellte ich fest, dass wir beide so gar nicht mehr zusammenpassen. War das wirklich der Duft, den ich mit so viel Überzeugung und Liebe getragen hatte? Plötzlich wirkte er ein bisschen zu schrill, ein bisschen zu billig. Er wollte mich immer noch umschmeicheln. Da war auch noch Wärme. Aber doch von allem ein bisschen zu viel. Peggy Bundy in Tigerleggings, 80er Jahre Dauerwelle, blauer Lidschatten. Es wollte sich auch keine Duftblindheit mehr einstellen. Der Geruch hing mir plötzlich penetrant in der Nase und wollte so gar nicht mehr weichen. Der Ex hing an mir offensichtlich mehr, als ich an ihm. Was fand ich damals daran?
Es bleibt eine ewige Wahrheit, dass man alte Liebe besser in guter Erinnerung aber auf Abstand behält. Der Duft, den ich damals so warm und schmeichelhaft fand, hatte sich zum "C(r)avalli", zum Krawallmacher entwickelt. Ich war ihm entwachsen.
Ein bisschen traurig war ich schon. Man kehrt doch lieber in vertraute Arme zurück, als ganz von vorne anfangen zu müssen. Schade, liebster Ex. War eine schöne Zeit. Aber ich bin wohl zu alt geworden für deine lauten Töne.
Irgendwann um 2017 rum habe ich diesen Duft schon getragen. Damals dachte ich, wir würden wunderbar zusammenpassen, er und ich. Liebe für den Rest des Lebens. Ich war schnell duftblind und hätte geschworen, die Sillage und Haltbarkeit seien kaum vorhanden. So ist das, wenn man liebt. Man verschmilzt. Liebe macht blind.
Dann kam Gaultiers "Classique intense" in mein Leben und Cavalli verschwand in den hinteren Teil des Badezimmerschränkchens und wurde irgendwann entsorgt. Gaultier war edel, warm, luxuriös und genau mein Fall. Große Liebe.
Nun war ich plötzlich wieder einsam und es wollte sich so schnell nichts Passendes finden. Ich las hier die Rezensionen und erinnerte mich (vermeintlich) an einen Duft voller Wärme. Zudem landete bei einer Souk-Sendung ein Pröbchen in meinen Händen. Da war er wieder, der Ex. Und roch vertraut. Also bestellte ich den günstigen Flakon und freute mich aufs Wiedersehen.
Und dann...
stellte ich fest, dass wir beide so gar nicht mehr zusammenpassen. War das wirklich der Duft, den ich mit so viel Überzeugung und Liebe getragen hatte? Plötzlich wirkte er ein bisschen zu schrill, ein bisschen zu billig. Er wollte mich immer noch umschmeicheln. Da war auch noch Wärme. Aber doch von allem ein bisschen zu viel. Peggy Bundy in Tigerleggings, 80er Jahre Dauerwelle, blauer Lidschatten. Es wollte sich auch keine Duftblindheit mehr einstellen. Der Geruch hing mir plötzlich penetrant in der Nase und wollte so gar nicht mehr weichen. Der Ex hing an mir offensichtlich mehr, als ich an ihm. Was fand ich damals daran?
Es bleibt eine ewige Wahrheit, dass man alte Liebe besser in guter Erinnerung aber auf Abstand behält. Der Duft, den ich damals so warm und schmeichelhaft fand, hatte sich zum "C(r)avalli", zum Krawallmacher entwickelt. Ich war ihm entwachsen.
Ein bisschen traurig war ich schon. Man kehrt doch lieber in vertraute Arme zurück, als ganz von vorne anfangen zu müssen. Schade, liebster Ex. War eine schöne Zeit. Aber ich bin wohl zu alt geworden für deine lauten Töne.
7 Antworten
Que tu es belle
Wochenlange Suche nach einem neuen Signature-Duft, nachdem meiner eingestellt wurde. Viel Testsprühen, gekaufte Pröbchen, Fehlkäufe und Verkäufe auf Ebay.
Heute bist du bei mir angekommen.
Ein Kauf im Souk, ein Flakon. Der Preis stimmte und der Flakon ist bezaubernd. Vom Zartrosa ins Schwarze, gekrönt von einem umgedrehten Herzen. Optisch bezaubernd weiblich und verlockend. Vorm ersten Sprühen dennoch Sorge vor erneuter Enttäuschung. Schließlich warst du Blindkauf.
Der erste Eindruck ist bestimmt von leicht alkoholischer Kirsche, die sich schon in der Kopfnote entfaltet. Der Alkohol verfliegt schnell und ist schon nach Sekunden nicht mehr zu riechen. Dafür mischt sich die Kirsche mit dem Süßholz (der leicht lakritzig anmutende Geruch, den einige hier bemerken). Vielleicht meine Haut oder meine Nase, doch auch das Süßholz rückt bald in den Hintergrund, die Kirsche wird weich und rund. Säuselnder, weicher Kirschlikör vom Feinsten. Die zitrischen Noten sind anklingende, helle Begleiter, aber nie penetrant. (So ist sogar die von mir so ungeliebte Bergamotte im Spiel, ausnahmsweise einmal ohne mich zu stören oder mir mit maskulinen Anklängen das Geruchsfest zu verhageln.)
Der Duft wird weicher, die Rose entfaltet ihre Kraft. Veilchen rieche ich nicht heraus, jedenfalls nicht auf Anhieb, Mandel klingt an. Die Vanille umschmeichelt Rose und Kirsche. Ich bin begeistert und schnüffele immer wieder. Für lange Zeit denke ich, dass mir vielleicht ein bisschen Tiefe fehlt. Die "Bässe", tiefe Noten. Vielleicht etwas stärkerer Moschus oder mehr Vanille. Der Duft bleibt sehr lange herzlastig. Am Mittag aufgesprüht dann am Abend wieder schnüffeln am Handgelenk, an der Kleidung. Sanfte Süße, Harmonie. Feinste Klänge begrüßen mich. Hier fehlt nichts, wenn man nichts erwartet, aus Gewohnheit vielleicht.
Habe ich gestern Kenzos "Amour" gelobt und für toll befunden bleibt natürlich nur die Verneigung und die Feststellung, dass "Amour" natürlich dank der Ausgewogenheit kuschelige Wärme und Weiblichkeit bietet, weit mehr als so mancher Luxusduft. Doch im Vergleich ist "La petite robe noir" große Parfum-Kunst. Feinste Detailarbeit, wo "Amour" das rustikale Kaminfeuer ist. Ich verneige mich vor diesem Duft von Guerlain. Die Düfte sind geordnet, sauber, klar. Hier versteht jemand sein Handwerk.
Der Duft ist süß und keinesfalls (wie hier einige Male leider geschrieben) klebrig, sondern behält eine edle, weibliche Süße. Wer süß nicht mag, ist hier klar falsch, aber es ist süßer Luxus, keine undefinierbare Zuckerwattesuppe. Nie billig oder penetrant. Und die Kirsche bleibt, ohne dass ich sie einmal als zu synthetisch empfunden hätte. Der Farbverlauf des Flakons bestimmt auch den Duft. von einer pinken Süße zu einer tiefschwarzen Kirsche und schwarzen Rosen. Ein Traum von einem Duft, der mich in den weiblichen Luxushimmel hebt. Akustisch spielt hier die Piccoloflöte mit Piano und Cello. Sauber, klar, kühle und warme Töne klanglich fein abgestimmt.
Mein neuer Signature-Duft? Vielleicht. Ich muss ihn ein paar Tage tragen, um das beantworten zu können. Eine tolle Entdeckung ist er allemal.
Que tu es belle, ma petite robe noir
Heute bist du bei mir angekommen.
Ein Kauf im Souk, ein Flakon. Der Preis stimmte und der Flakon ist bezaubernd. Vom Zartrosa ins Schwarze, gekrönt von einem umgedrehten Herzen. Optisch bezaubernd weiblich und verlockend. Vorm ersten Sprühen dennoch Sorge vor erneuter Enttäuschung. Schließlich warst du Blindkauf.
Der erste Eindruck ist bestimmt von leicht alkoholischer Kirsche, die sich schon in der Kopfnote entfaltet. Der Alkohol verfliegt schnell und ist schon nach Sekunden nicht mehr zu riechen. Dafür mischt sich die Kirsche mit dem Süßholz (der leicht lakritzig anmutende Geruch, den einige hier bemerken). Vielleicht meine Haut oder meine Nase, doch auch das Süßholz rückt bald in den Hintergrund, die Kirsche wird weich und rund. Säuselnder, weicher Kirschlikör vom Feinsten. Die zitrischen Noten sind anklingende, helle Begleiter, aber nie penetrant. (So ist sogar die von mir so ungeliebte Bergamotte im Spiel, ausnahmsweise einmal ohne mich zu stören oder mir mit maskulinen Anklängen das Geruchsfest zu verhageln.)
Der Duft wird weicher, die Rose entfaltet ihre Kraft. Veilchen rieche ich nicht heraus, jedenfalls nicht auf Anhieb, Mandel klingt an. Die Vanille umschmeichelt Rose und Kirsche. Ich bin begeistert und schnüffele immer wieder. Für lange Zeit denke ich, dass mir vielleicht ein bisschen Tiefe fehlt. Die "Bässe", tiefe Noten. Vielleicht etwas stärkerer Moschus oder mehr Vanille. Der Duft bleibt sehr lange herzlastig. Am Mittag aufgesprüht dann am Abend wieder schnüffeln am Handgelenk, an der Kleidung. Sanfte Süße, Harmonie. Feinste Klänge begrüßen mich. Hier fehlt nichts, wenn man nichts erwartet, aus Gewohnheit vielleicht.
Habe ich gestern Kenzos "Amour" gelobt und für toll befunden bleibt natürlich nur die Verneigung und die Feststellung, dass "Amour" natürlich dank der Ausgewogenheit kuschelige Wärme und Weiblichkeit bietet, weit mehr als so mancher Luxusduft. Doch im Vergleich ist "La petite robe noir" große Parfum-Kunst. Feinste Detailarbeit, wo "Amour" das rustikale Kaminfeuer ist. Ich verneige mich vor diesem Duft von Guerlain. Die Düfte sind geordnet, sauber, klar. Hier versteht jemand sein Handwerk.
Der Duft ist süß und keinesfalls (wie hier einige Male leider geschrieben) klebrig, sondern behält eine edle, weibliche Süße. Wer süß nicht mag, ist hier klar falsch, aber es ist süßer Luxus, keine undefinierbare Zuckerwattesuppe. Nie billig oder penetrant. Und die Kirsche bleibt, ohne dass ich sie einmal als zu synthetisch empfunden hätte. Der Farbverlauf des Flakons bestimmt auch den Duft. von einer pinken Süße zu einer tiefschwarzen Kirsche und schwarzen Rosen. Ein Traum von einem Duft, der mich in den weiblichen Luxushimmel hebt. Akustisch spielt hier die Piccoloflöte mit Piano und Cello. Sauber, klar, kühle und warme Töne klanglich fein abgestimmt.
Mein neuer Signature-Duft? Vielleicht. Ich muss ihn ein paar Tage tragen, um das beantworten zu können. Eine tolle Entdeckung ist er allemal.
Que tu es belle, ma petite robe noir
Augen zu, Nase auf
Wieso lerne ich dich eigentlich erst jetzt kennen? Die Antwort ist wahrscheinlich: Ich habe eine treue Nase.
Im Gegensatz zu den meisten hier pflege ich, einem Duft treu zu sein, wenn ich mich erstmal verliebt habe. Weder wechsele ich zu den Jahreszeiten, noch zu Anlässen. Mein Duft ist mein Duft.
Um so furchtbarer war der Verlust meines Signature Duftes. Einfach eingestellt. Wer erlaubt sowas eigentlich? Jede Frau weiß, dass man in so einem Fall irgendwie ein Stück von sich selbst verliert.
Auf der Suche nach einem neuen Dauerbegleiter habe ich mich jetzt durch Gerüche gelitten, die nicht selten kaum zu ertragen waren. Ein paar waren "ganz OK". Einige sogar wirklich schön, "...wäre da nicht...".
Nun habe ich keine Reichtümer und mehr als einen ersten Eindruck geben ein paar Düfte in der Parfümerie nicht her. Fünf oder sechs Fehlkäufe getätigt. Dann habe ich hier den Souk gefunden. Tausend Dank.
Und da ich jetzt schon meine Ausschlusskriterien kannte (Lavendel und Bergamotte, zu holzig, zu schwer) konnte ich mich auf die Suche machen.
Heute kam dann per Post die Abfüllung "Kenzo Amour". Kannte ich. Um den unfassbar hässlichen Flakon habe ich immer einen großen Bogen gemacht, zwinkerten mir doch aus allen Regalen kleine, zauberhafte Glasflakons mit Schleifchen in schönstem Zartrosa zu. (Ja, da kommt das kleine Mädchen raus. Was soll ich machen?).
Aber die Duftpyramide las sich gut.
Was soll ich sagen? Der erste Sprüher und ich war hin und weg. Von der Kopfnote bis zur Basisnote ein harmonischer, voller, tiefer und femininer Traum. Sinnlich. Und wo mir bei solchen Düften die holzige Komponente oft einen Strich durch die Rechnung macht, nehme ich Holz zwar wahr, aber es ist nicht aufdringlich, herb und spröde sondern fügt sich fein ein. Die Vanille ist ein Traum. Weich und warm, nicht zu viel, nicht zu wenig.
Dieser Duft findet das richtige Maß. Wärme, Ausgleich, Harmonie unterstreichen Weiblichkeit. Die Vanille ist nicht zu kindlich-mädchenhaft.
Ich muss ihn jetzt noch ein paar Tage tragen, aber ein richtiger Flakon ist schon gekauft. Und hier ist wohl Kritik nötig: Wie kann man einen so wunderbar sanften Duft in ein so schrilles Unding von Flakon gießen? Das Auge riecht schließlich mit. Ich überlege, mir einen Ersatz-Flakon zum umfüllen zu besorgen.
Wer, wie ich, bisher auch allein aus visuell-ästhetischen Gründen die Bekanntschaft verweigert hat: Augen zu und durch. Der Duft lohnt sich und sticht den Großteil der aktuellen Düfte locker aus. Ich bin begeistert und danke für den Souk, der mir die Bekanntschaft ermöglicht hat.
Im Gegensatz zu den meisten hier pflege ich, einem Duft treu zu sein, wenn ich mich erstmal verliebt habe. Weder wechsele ich zu den Jahreszeiten, noch zu Anlässen. Mein Duft ist mein Duft.
Um so furchtbarer war der Verlust meines Signature Duftes. Einfach eingestellt. Wer erlaubt sowas eigentlich? Jede Frau weiß, dass man in so einem Fall irgendwie ein Stück von sich selbst verliert.
Auf der Suche nach einem neuen Dauerbegleiter habe ich mich jetzt durch Gerüche gelitten, die nicht selten kaum zu ertragen waren. Ein paar waren "ganz OK". Einige sogar wirklich schön, "...wäre da nicht...".
Nun habe ich keine Reichtümer und mehr als einen ersten Eindruck geben ein paar Düfte in der Parfümerie nicht her. Fünf oder sechs Fehlkäufe getätigt. Dann habe ich hier den Souk gefunden. Tausend Dank.
Und da ich jetzt schon meine Ausschlusskriterien kannte (Lavendel und Bergamotte, zu holzig, zu schwer) konnte ich mich auf die Suche machen.
Heute kam dann per Post die Abfüllung "Kenzo Amour". Kannte ich. Um den unfassbar hässlichen Flakon habe ich immer einen großen Bogen gemacht, zwinkerten mir doch aus allen Regalen kleine, zauberhafte Glasflakons mit Schleifchen in schönstem Zartrosa zu. (Ja, da kommt das kleine Mädchen raus. Was soll ich machen?).
Aber die Duftpyramide las sich gut.
Was soll ich sagen? Der erste Sprüher und ich war hin und weg. Von der Kopfnote bis zur Basisnote ein harmonischer, voller, tiefer und femininer Traum. Sinnlich. Und wo mir bei solchen Düften die holzige Komponente oft einen Strich durch die Rechnung macht, nehme ich Holz zwar wahr, aber es ist nicht aufdringlich, herb und spröde sondern fügt sich fein ein. Die Vanille ist ein Traum. Weich und warm, nicht zu viel, nicht zu wenig.
Dieser Duft findet das richtige Maß. Wärme, Ausgleich, Harmonie unterstreichen Weiblichkeit. Die Vanille ist nicht zu kindlich-mädchenhaft.
Ich muss ihn jetzt noch ein paar Tage tragen, aber ein richtiger Flakon ist schon gekauft. Und hier ist wohl Kritik nötig: Wie kann man einen so wunderbar sanften Duft in ein so schrilles Unding von Flakon gießen? Das Auge riecht schließlich mit. Ich überlege, mir einen Ersatz-Flakon zum umfüllen zu besorgen.
Wer, wie ich, bisher auch allein aus visuell-ästhetischen Gründen die Bekanntschaft verweigert hat: Augen zu und durch. Der Duft lohnt sich und sticht den Großteil der aktuellen Düfte locker aus. Ich bin begeistert und danke für den Souk, der mir die Bekanntschaft ermöglicht hat.
10 Antworten
Wer schreit, hat Unrecht
Ich bin eigentlich vorrangig ein akustisch geprägter Mensch mit einem hang zur Synästhesie. Und so ist meine ebenfalls empfindliche Nase irgendwie immer auch mit akustischen Reizen verknüpft. Für mich ist dieser Duft einfach ein orchestrales Desaster.
Ein Sprüher reichte. Schon die Kopfnote ist schrill und atonal. Sehr synthetisch, alles unnatürlich und disharmonisch. Ja, da ist Birne, oder etwas, das entfernt daran erninnert. Aber es fehlt jede Form der Harmonie. Der Geruch kreischt mich an und ich will zurückkreischen. Eine Duft-Feuerwehrsirene.
Besser wird es nicht. Wenn man dem Bedürfnis, sich den Geruch sofort abzuwaschen nicht nachkommt, folgt eigentlich ein Trio, das ich sonst sehr mag.
Jasmin, richtig dosiert, ist eigentlich geeignet, harmonische Akkorde zu schaffen. Ja, viele mokieren die Orangenblütenschwemme in Düften, aber auch die kann, gekonnt inszeniert, glänzen. (Sie war Teil meines geliebten Gaultier classique intense, dessen Verlust mich erst auf diese Seite geführt hat. An dieser Stelle übrigens Dank für den Souk, der mir weitere Fehl-Großkäufe spart auf der Suche nach meinem neuen "Signature-Duft").
In "La vie est belle" kommt aber auch das Trio "Jasmin, Orangenblüte, Iris" nicht auf einen stimmigen Nenner. Der Dirigent verzweifelt. Meine Nase auch. Es ist akustischer und olfaktorischer Schmerz.
Ich lese hier nochmal nach, während ich auf den DryDown warte. Meistverkaufter Geruch? Irgendwer schrieb Tiefe? Nun ist ja Duft immer eine Mischung aus individueller Präferenz und auch der individuellen Eigengeruchslage. Aber wenn dieser quälend kreischige Geruch etwas nicht einmal nach Warten erreicht, ist es Tiefe. Und tiefe Akkorde sind das, was ich auf meiner Haut am meisten liebe, was das Beste aus mir rausholt und meine Haut strahlen und summen lässt.
Vanille, Patchouli, Tonkabohne - alles, was Gegengewicht und Ausgleich herstellen könnte, kommt nicht richtig zur Geltung. Überhaupt hat man das Gefühl, dass gleich einem schlechten Orchester alle gleichzeitig wild durcheinander spielen und am Ende eine Kakophonie aus Lärm bleibt. Kein Geruch lässt sich so richtig rauskitzeln und genießen.
Wie dieser Duft so erfolgreich werden konnte wird mir so rätselhaft bleiben, wie der Erfolg von Dieter Bohlen. Nasal, schrill, laut, unausgewogen, disharmonisch und quälend penetrant. (Mein Freund öffnete nach kürzester Zeit bei Minustemperaturen die Balkontür.)
La vie est belle - Das Leben ist schön. Schöner allerdings ohne diesen Geruch.
Ein Sprüher reichte. Schon die Kopfnote ist schrill und atonal. Sehr synthetisch, alles unnatürlich und disharmonisch. Ja, da ist Birne, oder etwas, das entfernt daran erninnert. Aber es fehlt jede Form der Harmonie. Der Geruch kreischt mich an und ich will zurückkreischen. Eine Duft-Feuerwehrsirene.
Besser wird es nicht. Wenn man dem Bedürfnis, sich den Geruch sofort abzuwaschen nicht nachkommt, folgt eigentlich ein Trio, das ich sonst sehr mag.
Jasmin, richtig dosiert, ist eigentlich geeignet, harmonische Akkorde zu schaffen. Ja, viele mokieren die Orangenblütenschwemme in Düften, aber auch die kann, gekonnt inszeniert, glänzen. (Sie war Teil meines geliebten Gaultier classique intense, dessen Verlust mich erst auf diese Seite geführt hat. An dieser Stelle übrigens Dank für den Souk, der mir weitere Fehl-Großkäufe spart auf der Suche nach meinem neuen "Signature-Duft").
In "La vie est belle" kommt aber auch das Trio "Jasmin, Orangenblüte, Iris" nicht auf einen stimmigen Nenner. Der Dirigent verzweifelt. Meine Nase auch. Es ist akustischer und olfaktorischer Schmerz.
Ich lese hier nochmal nach, während ich auf den DryDown warte. Meistverkaufter Geruch? Irgendwer schrieb Tiefe? Nun ist ja Duft immer eine Mischung aus individueller Präferenz und auch der individuellen Eigengeruchslage. Aber wenn dieser quälend kreischige Geruch etwas nicht einmal nach Warten erreicht, ist es Tiefe. Und tiefe Akkorde sind das, was ich auf meiner Haut am meisten liebe, was das Beste aus mir rausholt und meine Haut strahlen und summen lässt.
Vanille, Patchouli, Tonkabohne - alles, was Gegengewicht und Ausgleich herstellen könnte, kommt nicht richtig zur Geltung. Überhaupt hat man das Gefühl, dass gleich einem schlechten Orchester alle gleichzeitig wild durcheinander spielen und am Ende eine Kakophonie aus Lärm bleibt. Kein Geruch lässt sich so richtig rauskitzeln und genießen.
Wie dieser Duft so erfolgreich werden konnte wird mir so rätselhaft bleiben, wie der Erfolg von Dieter Bohlen. Nasal, schrill, laut, unausgewogen, disharmonisch und quälend penetrant. (Mein Freund öffnete nach kürzester Zeit bei Minustemperaturen die Balkontür.)
La vie est belle - Das Leben ist schön. Schöner allerdings ohne diesen Geruch.
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