Se1907

Se1907

Rezensionen
Se1907 vor 3 Jahren 3 2
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Der saubere Nomade
Musc Nomade aus dem Hause Goutal

Es ist eine Blindbestellung, das vorneweg. Ich habe mich e weng vom Namen verführen lassen und meine bessere Hälfte um Rat gefragt. Der seber Moschusliebhaber ist meinte das es doch klar gehen könnte. Also zack bestellt und da is es.

Nachdem ich den Duft jetzt habe, habe ich mich e weng über das Haus schlau gemacht.
Gründerin Annick Goutal sollte eigentlich Pianistin werden. Zumindest wollte ihr Vater das so. Sie war talentiert aber das war nicht das was sie machen wollte. Bei einem Besuch in Grasse hatte sie das Verlangen ihren eigenen Duft zu kreieren. So kam es das sie erst Lehrlich wurde und 1980 dann ihr eigenes Haus eröffnet. Nachdem sie früh stirbt (1999) übernimmt ihre Tochter Camille Goutal mit Isabelle Doyen das Haus und führt es weiter.

Das Besondere an den Düften von Annick Goutal ist die Möglichkeit des Layerns und das ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Duftkollektion.

Musc Nomade ist eine Kreation von Camille Goutal und Isabelle Doyen. Auf der eigenen Seite kann man diesen Text darüber lesen

„Wie ein Trugbild ist Musc Nomade eine traumhafte Flucht in die prächtige Welt der arabischen Nächte. Eine Reise in die Vergangenheit, als Karawane das wertvolle Material für die Parfümrituale der orientalischen Prinzessinnen, die ihren Körper und ihre Haare in einer himmlischen Mischung aus Moschuspulver und kostbaren Essenzen badeten, von Stadt zu Stadt transportierten.“

Der Duft ist sehr geradlinig. Entwickelt sich, zumindest an meiner Haut, nicht sonderlich. Der Duft hat eine gewisse Wärme, pudrig-holzig haut gut hin. Es ist nicht stechend, nicht süß. Eher zart, cremig, sauber und leicht und ohne Wumms. Absolut Unisex. Für jeden geeignet. Für mich eher ein Spätfrühling- /Sommerduft

Im Endeffekt kann ich nicht wirklich sagen ob ich den Duft mag oder nicht mag. Ist es ein schlechter Duft? Nein. Ist es ein guter Duft? Weiß ich nicht. Das ist der erste Duft den ich nicht ganz zuordnen kann.
Gelayert habe ich den Duft noch nicht. Ich versuche mich damit erstmal anzufreunden. Aber da es ein eher leichter Duft ist muss das bis zum Sommer warten.

Haltbarkeit und Sillage sind mittelmäßig. Wird dem Namen doch gerecht. Auf einem Papiertuch hat der Duft 3 Tage gehalten. Aber insgesamt ist es ein nicht sehr langhaltender Duft. Ich kann mir gut vorstellen das man es gut layern kann. Darauf bin ich mal gespannt. Das werde ich demnächst mal ausprobieren.
2 Antworten
Se1907 vor 3 Jahren 30 6
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Einfach bezaubernd
Arabesque von The Merchant of Venice

Der Kaufmann von Venedig. Der Name gibt die Herkunft des Dufthauses preis. Das Haus, das erst 2014 in Venedig gegründet worden ist, führt eigentlich die Parfümeriekunst Venedigs fort. Tatsächlich hatte Venedig schon seit Urzeiten Parfüme kreiiert. Durch die Seidenstraße kamen die Güter aus Asien und dem Orient in die Stadt und wurden unter anderem für Düfte verwendet. Heute kann man das Parfümmuseum in Venedig besichtigen das die alteingesessene Parfümeriekunst veranschaulicht. Falls ich den Weg ein weiteres mal nach Venedig finde, werde ich mir das auf jedenfall nicht entgehen lassen.

Die erste Bekannschaft mit diesem wundervollen Duft hatte ich an unserem Offline Treffen mit einem lieben User dessen Signaturduft das ist. Sie trug das an dem Tag und ich hatte immer diesen wundervollen Duft in der Nase. Letztendlich habe ich eine Abfüllung zum Testen gehabt und kam schließlich nicht drum herum es selber zu haben.

Kopfnote: Ingwer, Tabakblatt, Pflaume
Herznote: Zimt, Tonkabohne, Zedernholz
Basisnote: Benzoe, Vetiver, Moschus

Beim ersten Sprühstoß kommt eine leicht süßliche Note entgegen. Die eine Mischung der Pflaume mit dem Tabakblatt verschuldet ist. Ich persönlich kann Ingwer nicht konkret rausriechen. Im Verlaufe erreicht die süßliche Note seinen Peak der für meinen Geschmack geradezu an der richtigen Stelle endet da ich zu süße Düfte nicht mag. Der Duft hat einen rauchigen Unterton. Alles in allem ist es eine so hervorragende Komposition da die einzelnen Duftnoten so miteinander verschmelzen das sie eine komplette Einheit bilden. Absolut genial. Im Verlauf wird es sehr schön pudrig und man fühlt sich samtig eingekleidet. Samtig wäre die perfekte Beschreibung für diesen Duft.

Der Duft erinnert mich, auch orientalisch, nicht an einen Souk wie es mein Blue Amber tut. Sondern eher an die Wüste und den Beduinen, den Kamelen und Dromedaren. Dieser Duft ist sinnlich, mysteriös und hat eine gewisse Tiefe. Auch dieser Duft katapultiert mich an meine Reisen, diesmal in die Wüste. An den Kamelritt in Marokko, den Sonnenuntergang und als wir im Oman in der Wüste genächtigt haben. Das Mondlicht und das kalte Sand zwischen den Zehen und weit und breit nur die mystische Wüste die vom Mondlicht und vom Licht des Camps untermalt ist. Das ist Arabesque.

Ich persönlich finde Arabesque ein Unisexduft mit der leichten Tendenz ins weibliche. Projektion und Haltbarkeit sind bombastisch. Nach 10-11 Stunden fängt der Duft an körpernah zu werden. Ich würde diesen Duft der kalten und auch der kühleren Jahreszeit zuordnen auch wenn mir persönlich das egal ist. Aber ich denke mal das es im Hochsommer e weng viel sein könnte.

Der Flakon aus der Murano Collection ist vom Ca‘ d‘oro Palast in Venedig inspiriert, der ursprünglich eine dunkelblaue Bemalung mit goldenen Steinmetzarbeiten an der Fassade hatte. Der Flakon ist sehr sehr edel und es ist einer der schönsten Flakons in meiner kleinen Sammlung. Und schwer ist er auch noch. Am Hals hängt eine Palette mit dem Namen des Duftes und der Deckel stellt eine Windrose dar das auf dem Kopf graviert ist. Ich muss sagen das ich von dieser Flakonkunst sehr begeistert bin. Aber auch die Verpackung ist sehr schön gehalten.

Ich hoffe sehr das sich im Laufe der Zeit die süßliche Note nicht verstärkt und das ich lange Freude an dem Duft haben kann.

Vielen dank für‘s Lesen
6 Antworten
Se1907 vor 3 Jahren 20 4
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Amber Bombe schlechthin
Blue Amber aus dem Hause Montale

Erst mal kurz über das Haus Montale.
Pierre Montale, der Duftchef des Hauses, verbringt 20 Jahre in Saudi Arabien als Hofparfümeur. Als er 2003 nach Frankreich zurückkehrt, bedient er weiterhin die arabischen Häuser mit seinen Düften und eröffnet dann den ersten Store von seiner Marke. Seine Zeit im Orient wiederspiegelt Montale in seinen Düften wider. Denn der Orient ist seine Inspiration und durch seine Arbeit dort geprägt, entwickelt er Düfte die direkt und indirekt an den Orient erinnern.

So auch dieser Duft...

Ich habe bislang mur Intense Cafe von Montale getestet somit ist das der zweite Duft von Montale den ich probieren konnte.

In der Kopfnote macht sich der Duft noch nicht so ganz bemerkbar. Ich persönlich finde den Auftakt zwar nicht unbedingt sehr frisch aber eine gewisse frische mit einem würzigen Unterton ist schon vorhanden. Am Tag wo ich das Probegetragen habe fand ich es erst mal ok. Ich musste mich nicht umziehen ? (ich sprühe meistens auf die Klamotten)

Im Verlauf entwickelt sich der Duft einfach himmlich in eine orientalisch-würzige Richtung das ich schon im Auto auf dem Weg zur Arbeit finde das es doch echt gut riecht.

Den ganzen Tag über habe ich eine warme, würzige Amber Note mit einem Hauch Vanille in der Nase. Im Drydown hatte mich der Duft dann ganz in seinem Bann gehabt.

Und dann wusste ich, das ist der Duft den ich mir bei Ambre Sultan erhofft hatte. Der Duft der einen an den Orient Urlauben erinnert. Ich hatte zuvor mal Ambre Sultan von Serge Lutens getestet was ich ganz schlecht fand. Blue Amber ist einerseits ähnlich hat aber einen anderen Duftverlauf. Wenn ich die Augen schließe habe ich Flahbacks aus meinem Urlaub in den Emiraten, Oman und Marokko. So sehr hat Pierre Montale den Orient in seinem Duft eingefangen. Es erinnert mich vor allem an das bunte Treiben am großen Markt in Istanbul, dem Souk in Dubai und Marrakesh und wieder einmal habe ich Fernweh. Mich durchzieht eine wohlige Wärme und meine Geruchsknospen jubeln.

Am Tag darauf rieche ich den Duft an meinem Mantel. Ich bin hin und weg von diesem wunderbaren, tollen Duft. Und ab da wusste ich das ich das haben muss.
Haltbarkeit, Projektion und Sillage sind bombastisch.

Amber habe ich sehr gern in Düften. Mit Vanille und Moschus sind das meine top 3.
Grand Soir ist eine wunderbare süßliche Amber/Vanille. Ambre Nuit eine pudrig-wohlige Amber und mit Blue Amber eine würzig-orientalische Amber. Hier ist die Vanille eher im Hintergrund.

Der Duft ist absolut Unisex und ich würde das eher für den Herbst und Winter zuordnen.

Vielen Dank für‘s Lesen
4 Antworten