Die Wahrheit über das "Empty Nest Syndrom"

Vor kurzem hat Nod einen Begriff aufgeschnappt, der ihm keine Ruhe mehr lässt: "Empty Nest Syndrom" (deutsch: "Leeres Nest Syndrom"). Leere Nester gab es auf Parfümix so um die Osterzeit herum ja reichlich. Nod hat sie selbst versteckt. Dass so etwas emotionale Folgen haben könnte, war ihm dabei nicht bewusst. Nun aber regt sich sein Gewissen.

Dabei hat alles so schön angefangen, erinnert sich Nod. Um das gemeinsame Warten auf den Frühling allen ein wenig zu versüßen, hat er sich in diesem Jahr etwas ganz Besonderes einfallen lassen: das Oster-Gewinnspiel! Also so eine Art Ostereiersuche, die schon in der Vorosterzeit beginnt. Als erster und einziger Parfümix-Osterhase will Nod vom 20. März an jeden Tag ein Ei verstecken, das es zu finden gilt. Die Mühen hierfür schrecken ihn nicht - doch was ist mit den Kosten? Er hat Glück und findet rasch Unterstützung in Form eines bereits bewährten Sponsors, welcher die notwendigen Eier zur Verfügung stellen will. Und zwar keine Überraschungseier, sondern diesmal sogar Eier nach Wunsch! Besser geht es nicht, findet Nod.

So, nun schnell noch die wichtigste Spielregel festlegen: wer ein Ei findet, darf dies zwar jubelnd bekanntgeben, falls er sich unbedingt dem Neid der weniger erfolgreichen Mitsuchenden aussetzen möchte - jedoch keine Angaben zur Fundstelle machen. Auch sonst übliche Hinweise wie "heiss", "kalt" oder gar "ich an deiner Stelle würde es mal da probieren..." sollten der privaten Ostereiersuche im heimischen Garten vorbehalten bleiben. Um nun in dieser Hinsicht erst gar keinen in Versuchung zu führen beschließt Nod, die Suche diesmal nicht allzu schwierig zu gestalten. Während er munter den alten Schlager "Ich kann den Frühling kaum erwarten..." summt, landet ein Großteil der Ostereier auch quasi von selbst an frühlingshaften Orten. Gut, weil ihm die Rolle des Osterhasen so gefällt gibt es auch ein paar etwas abweichende Verstecke. "Dirty rabbit" etwa, oder "Rock-n-Roll Sugar Bunny Fruit Explosion". Unauffindbar, meint Nod, sind die aber eigentlich nicht.

Und tatsächlich: die Ostereiersuche auf Parfümix verläuft zunächst ganz in Nods Sinn. Sicher, die etlichen, die Tag für Tag erfolgreich und doch umsonst suchen, tun ihm schon ein wenig leid. Andererseits kann selbst der beste Sponsor nicht unbegrenzt Preise zur Verfügung stellen. Da zudem immer wieder betont wird, es ginge doch in erster Linie um den Spass, macht Nod sich in dieser Hinsicht zunächst auch nicht allzuviele Gedanken.

Bis - ja, bis er dann vom "Empty Nest Syndrom" hört. Schlimm, welche Folgen solche leeren Nester nach sich ziehen können: Traurigkeit, Reizbarkeit, Verzweiflung - das hat er nicht gewollt. Wenn er doch nur geahnt hätte, wie ernst man diese Ostereiersuche offenbar nimmt! Dann hätte er sich rechtzeitig eine Art allgemeines Belohnungssystem ausgedacht. Zum Beispiel einen Trostpreis für alle, die an zehn aufeinanderfolgenden Tagen das Ei gefunden haben? Hm, das wären aber ganz schön viele... Selbst wenn er nur einen Schokoladenhasen (einen Schokoladennikolaus) verspricht, bleibt da die Frage der Logstik. Dann lieber Parfümixpunkte vergeben - die sind leichter in der Zustellung und kostengünstig. Oder noch besser: eine lobende Erwähnung auf der privaten Seite! XX hat 0 Parfum-Kommentare, 0 Parfum-Fotos, 2 Posts, 23 F-Eier...

Für die Zukunft mag das wohl gehen, grübelt Nod, doch was macht er jetzt mit der kleinen Heerschar enttäuschter Teilnehmer, deren mühsam ersuchte Nester oder in diesem Fall Eier allesamt leer waren? Gut, sie wurden tagtäglich als erfolgreich Suchende namentlich erwähnt. Das mag ein Anfang sein. Andererseits ärgert er sich nun darüber, sich hier nicht mehr Mühe gegeben zu haben. Ein paar Worte der Anerkennung wären doch schön gewesen. Etwa: "Ihr seid super!" oder "Weiter so, ich bin stolz auf euch!" Nun hilft wohl nur noch ein thread, in dem sich die Geschädigten über die herben Enttäuschungen austauschen können. Doch halt - Nod will nicht schon wieder etwas verkehrt machen und beschließt, sich zunächst einmal umfassend zu informieren.

Hm, was steht denn da so? Oh, beim "Empty Nest Syndrom" geht es überhaupt nicht um leere Osternester! Die Wortschöpfung legt diese Vermutung zwar nahe, aber nein... Hoppla, da hat er wohl ein bißchen etwas durcheinander bekommen. Da ist er aber froh! Er braucht sich nicht länger mit Gewissensbissen herumzuplagen, kann seine Gewinnspiele weiterhin in gewohnter Manier abhalten und überlegt in bester Laune, zukünftig besonders erfolgreichen Mitspielern am letzten Spieltag mit einem Huhn beziehungsweise einem Schneemann auf der eigenen Seite zu belohnen - natürlich in rosa und blau!