Sila

Sila

Rezensionen
Sila vor 4 Monaten 12 7
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Du findest mich nicht, auch wenn du mich suchst.
Vertraut
Sinnlich
Verletzlich
Elegant
Anmutig
Unabhängig
Frei
Warm
Eine Erinnerung. Ein Wunsch?

Zart, seidig, einhüllend.

Anschmiegsam und rein.

Menschlich-würzig-süß.

Beschützend.

Geheimnisse, die nicht gelüftet werden wollen. Gefühle, die nicht benannt werden können. Erinnerungen, die nie stattgefunden haben. Ich werde sie nicht finden, aber fühle mich wohl.

*

Mit liebsten Dank an @Knopfnase für die Testmöglichkeit.

*

"Find Me (No.2/Seek) | Folie à Plusieurs" könnte denjenigen gefallen, die (auch speziellere, ungewöhnliche) Hautdüfte mögen. Tabak bleibt im Hintergrund, leicht würzig und süß. Dabei denke ich jedoch nicht an Zigaretten, Rauch oder Asche. Der Wein lässt sich nur durch ein leichtes Bitzeln erahnen. Kaffee, Pfeffer und Ingwer wärmen. Leinen, Bergamotte und Maiglöckchen verhindern, dass der Duft schmutzig wird. Haut-Akkord und Moschus erzeugen Nähe und Heimeligkeit. Ich dosiere lieber dezent, da ich eine schleierhafte Aura bevorzuge und mir die würzigen Noten sonst zu intensiv sind.
7 Antworten
Sila vor 8 Monaten 11 4
Ich rufe es, doch es hört mich nicht.
In den ersten paar Minuten bin ich noch damit beschäftigt, den Duft zu verarbeiten. Ich warte auf meine eigene Reaktion. Da ist nichts, keine impulsive Bewertung, keine Schubladen, in die ich gerne meine Eindrücke einsortieren möchte. Nur Neugier, auf das, was noch kommen mag und ein "Hä". Mit der Zeit beginnt der Geruch mich richtig zu stören. Das Moschustier strahlt - und zwar ordnetlich - zwingt mich, seinen Geruch in der Nase zu haben. Ich wasche es ab, es bewegt sich wieder gen Wald, wo es hingehört. Zumindest gehört es nicht auf meinen Arm.

Beißend, dreckig, säuerlich. Ein bisschen gruselig - verwildert, dunkel, allein.

Die Reste einer sehr, sehr, sehr, (sehr!) alten Cremedose, dessen Inhalt man sich nicht mehr ins Gesicht schmieren sollte.

Dazu noch etwas Süßes, aber nicht lecker-süß oder lieblich, sondern eine erdige Süße. Eine "Oud-ische Süße". 

Blumen...

Die Rose ist zwar nicht dominant, aber trägt zu diesem strengen, bitteren Blumengeruch bei, die ich schon in anderen, muffigen Rosendüften kennenlernen durfte.

Verzeiht, liebe Freunde des Patchouli, ihr dürft die nächsten Zeilen gerne überspringen. In geringen Dosen kann ich eure Pflanze ertragen, meist dann in der Basis. Aber stärkere Patchouli-Konzentrationen, v.a. in der Kopf- oder Basisnote, lösen in mir Fluchtreflexe aus. Bitter-süß (oder süß-bitter?). Penetrant. Bissig. Ich möchte das nicht...

Vielleicht muss man viel in der Natur sein und den Kontakt mit wilden Tieren gewohnt sein, um dem Duft etwas abzugewinnen?

Weich ist das Tier nicht, hören tut es auch ganz sicher nicht, wenn man es "Skin-Scent" ruft und kuschelig... naja, das kommt darauf an, mit wem oder was man kuscheln möchte?

Vielen Dank, liebe @Pollita, dass du mich dazu bewegt hast, Musk Deer zu testen. Das Tier und ich gehen nun wieder getrennte Wege. Es war eine lehrreiche Begegnung.

Vielen Dank, liebe @Nafti, dass du mich ermutigt hast, meine "Privatrezension" aus unserem Chat zu veröffentlichen. Ein Stück weiter raus aus meiner Komfortzone und dafür etwas weiter rein in die Angst.

Meine erste Negativ-Rezension. Das Tier war einfach nicht flauschig genug.
4 Antworten
Sila vor 11 Monaten 17 5
Von Rochen, Puderzucker und flauschigen Meerestieren
Ich hatte mal ein Kinderbuch, das von Meerestieren handelte. Das besondere an diesem Buch war, dass viele Elemente und Tiere eine „berührbare“ Oberfläche hatten. Es gab flauschige Stoffe, raue, glatte, weiche und körnige Textilien. Und dann gab es da noch ein Material, das für den Rochen eingesetzt wurde. Unglaublich samtig und zart, hauchdünn und doch flexibel. Ich habe in meinem Leben noch nie diese Knorpelfische berührt, aber sollten sie tatsächlich von Natur aus so eine tolle Haut haben, wäre ich ganz schön neidisch.

"Sand and Skin | Floraïku". Ein Duft so seidig wie die Haut eines Rochens. Freunde der Rochen, korrigiert mich gerne, falls ich mit meiner Assoziation daneben liege.

Ich rieche… süße, würzige Haut. Eine sehr unübliche Würze, die so eigen ist, dass es mir schwerfällt, einen Vergleich heran zu ziehen. „Umami“ lässt sich auch erst dann begreifen, wenn man mal etwas gegessen oder getrunken hat, das, nun ja - nach Umami schmeckt!

Aromatisch, balsamisch und warm. Etwas Salz und Puder, wirklich feines Puder. So zart, dass man keine einzelnen Puderpartikel mehr erkennen kann. Nur noch Staub, der erst dann sichtbar wird, wenn die Sonne darauf scheint.

Geschmeidig und weich. Moschus, der weder sauber, noch animalisch ist.

Als junges Mädchen war ich süchtig danach, die „Haut“ des Rochens zu berühren.

Heute bin ich süchtig danach, "Sand and Skin | Floraïku" zu riechen. An heißen Tagen ist er mir allerdings zu dicht.

Floraïku's Kreation: Der mit salzigem Puderzucker bestäubte Umami-Rochen.
5 Antworten