07.02.2021 - 04:16 Uhr
Pollita
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Pollita
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54
Polly und der Hirsch
Beim kanadischen Label Zoologist hätte ich niemals geglaubt, dass mir ein Duft gefallen könnte. Als ich vor einiger Zeit begann, die Düfte zu testen, war ich erstmal nur genervt. Die sind zu laut, die müffeln für meine Nase alle irgendwie. Ne, da war nix dabei, dem ich eine längere Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Moth und Civet fand ich freilich ganz ordentlich gemacht. Doch Moth war mir letztens auch viel zu überladen und Civet natürlich überhaupt nicht meine Duftrichtung.
Doch dann kam Musk Deer. Und – oh Wunder – Frau Polly bekam erstmals ganz große Augen bei einem Zoologist. Freilich, auch dieser ist kein einfacher, schnell greifbarer Duft. Wir haben hier ein Spiel von einer Fülle von Noten und auch da muss man erstmal durch. Der Hirsch trägt zu Beginn eine dunkelharzige Lederjacke. Leder finde ich zwar keines in der Auflistung der Noten, aber ich glaube, Kalmus und Patchouli mit dem Labdanum stiften hier bei mir etwas Verwirrung. Der Kardamom ist von Beginn an da und holt mich auch gleich ab. Keine Angst, dieser Hirsch ist zwar erstmal ein dunkler Geselle und lebt im genauso finsteren Wald, aber er hat auch eine sanfte Seite, weshalb ich diesem Tier weiterhin meine Aufmerksamkeit schenke.
Nach und nach legt sich beim Hirsch das Harsche, Derbe, Knarzige und zum Kardamom gesellt sich die feine Süße der Ambrettesamen. Auch hier haben wir, wie bei vielen Moschusdüften oder Moschusimitaten, eine fast pfirsichhafte Süße, die mir unwahrscheinlich gut gefällt. Ein klitzekleines bisschen Oud im Hintergrund sorgt für eine sinnliche Anmutung. Jetzt frisst mir der Hirsch aus der Hand. Die Basisnote ist einfach nur noch wundervoll, ja fast zärtlich. Würde der Duft früher in diese Richtung tendieren, wäre er ein ganz klarer Kaufkandidat für mich. Der Auftakt und auch die Herznote machen ihn für mich selbst ein bisschen zu harsch und zu maskulin. Grundsätzlich sehe ich Musk Deer auch eher an einem Herrn.
Ich mache auch eindeutig ein paar Parallelen zu dem guten alten Extase Musk für Herren aus, falls den noch wer kennt. Musk Deer könnte ein Parfum der Achtziger oder frühen Neunziger Jahre sein. Pascal Gaurin gibt hier einem klassischen Duftkonzept (insbesondere in den Herznoten erkennbar) einen rundum modernen Anstrich. Was dabei rausgekommen ist, finde ich absolut großartig. Chapeau Zoologist!
Und lieben Dank an Chizza für die Probe.
Doch dann kam Musk Deer. Und – oh Wunder – Frau Polly bekam erstmals ganz große Augen bei einem Zoologist. Freilich, auch dieser ist kein einfacher, schnell greifbarer Duft. Wir haben hier ein Spiel von einer Fülle von Noten und auch da muss man erstmal durch. Der Hirsch trägt zu Beginn eine dunkelharzige Lederjacke. Leder finde ich zwar keines in der Auflistung der Noten, aber ich glaube, Kalmus und Patchouli mit dem Labdanum stiften hier bei mir etwas Verwirrung. Der Kardamom ist von Beginn an da und holt mich auch gleich ab. Keine Angst, dieser Hirsch ist zwar erstmal ein dunkler Geselle und lebt im genauso finsteren Wald, aber er hat auch eine sanfte Seite, weshalb ich diesem Tier weiterhin meine Aufmerksamkeit schenke.
Nach und nach legt sich beim Hirsch das Harsche, Derbe, Knarzige und zum Kardamom gesellt sich die feine Süße der Ambrettesamen. Auch hier haben wir, wie bei vielen Moschusdüften oder Moschusimitaten, eine fast pfirsichhafte Süße, die mir unwahrscheinlich gut gefällt. Ein klitzekleines bisschen Oud im Hintergrund sorgt für eine sinnliche Anmutung. Jetzt frisst mir der Hirsch aus der Hand. Die Basisnote ist einfach nur noch wundervoll, ja fast zärtlich. Würde der Duft früher in diese Richtung tendieren, wäre er ein ganz klarer Kaufkandidat für mich. Der Auftakt und auch die Herznote machen ihn für mich selbst ein bisschen zu harsch und zu maskulin. Grundsätzlich sehe ich Musk Deer auch eher an einem Herrn.
Ich mache auch eindeutig ein paar Parallelen zu dem guten alten Extase Musk für Herren aus, falls den noch wer kennt. Musk Deer könnte ein Parfum der Achtziger oder frühen Neunziger Jahre sein. Pascal Gaurin gibt hier einem klassischen Duftkonzept (insbesondere in den Herznoten erkennbar) einen rundum modernen Anstrich. Was dabei rausgekommen ist, finde ich absolut großartig. Chapeau Zoologist!
Und lieben Dank an Chizza für die Probe.
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