10.05.2020 - 03:20 Uhr
SchatzSucher
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Ganz ohne Aber geht es wohl nicht.
Die Düfte von Zoologist sind sicher alles andere als langweilig. Manche von ihnen sind für meine Nase sogar regelrechte Herausforderungen, die mich auch in die Knie zwingen können, wie meine jüngste Erfahrung mit Hyrax wieder einmal bewiesen hat.
Nun kam mir kürzlich auch noch Dragonfly vor die Nase und da ich gern praktisch alles teste, was mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird, nahm ich mir auch die Libelle, so die deutsche Übersetzung, ganz unbekümmert vor.
Mit diesem Duft möchte man die Libellen und ihren Lebensraum olfaktorisch würdigen. Was in meiner Nase sehr gut gelungen ist.
Hat man einmal die Gelegenheit, sich Libellen etwas aufmerksamer anzuschauen, stellt man fest, welch faszinierende und filigrane Schönheiten diese Insekten sind. Gibt es doch so einige Exemplare, die eine beträchtliche Körpergröße erreichen und dazu noch in prachtvollen Farben schimmern.
Daß Libellen von räuberischer Natur sind und ihre arglosen Opfer aus dem Flug heraus packen und mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen den Garaus machen, lassen wir mal im Raum stehen. Wie überall in der Natur gilt "Fressen und gefressen werden", denn es gibt wiederum zahlreiche Fressfeinde, die Libellen nur zu gern auf ihrem Speisezettel sehen.
Entgegen dem weit verbreiteten Glauben sind Libellen dem Menschen gegenüber völlig harmlos und stechen können sie auch nicht.
Vor einigen Jahren verflog sich einmal eine recht große, grünlich schillernde Libelle in mein Wohnzimmer. Zunächst flog sie etwas wirr und planlos herum und beäugte mich dann eine Weile aufmerksam. Doch sie konnte dann feststellen, daß ich ihr niemals etwas zuleide tun könnte und besann sich kurz darauf wieder auf die Stelle, an der das geöffnete Fenster zu finden war und verschwand dann grußlos wieder. Da hätte ich doch ganz gern die Gedanken der Libelle gewußt.
So facettenreich und faszinierend wie die Libellen selbst ist auch Dragonfly. Er bietet ein recht weites Duftspektrum, von blumig, über fruchtig und etwas holzig bis hin zu aquatischen Noten.
All die Bereiche, die Libellen entweder als Lebensraum benötigen oder sich zum Beutefang aussuchen.
Sehr blumig eröffnet der Duft denn auch und dazu auch recht süß. Aldehyde sind hier deutlich zu vernehmen, die hier die Blumigkeit schillernd und pudrig unterstreichen. Fruchtig wirkende Noten kommen hinzu, näher bestimmen kann man sie aber nicht. Die Früchte erscheinen mir dann auch schon ein wenig sehr reif, denn sie sind sehr süß und recht durchdringend.
Dann wird es interessant, denn diese blumig-fruchtige Süße wird von einer aquatischen Note durchzogen. Und aquatische Noten sind für mich recht heikel. Es gibt wenige Düfte mit aquatischen Noten, die mir gefallen. Meistens ist es mir zu aufgesetzt, zu algig und oft auch zu künstlich. Zwar ist die Nordseeküste noch gut 100 km von mir entfernt, doch weiß ich, wie es am Wasser riecht. Das kann eigentlich kein Duft naturgetreu widerspiegeln.
Die aquatische Note bei Dragonfly bekommt aber noch die Kehrtwende und hält sich recht dezent zurück und erinnert mich auch nicht an abgestandenes Blumenwasser. Olles Blumenwasser hat mir seinerzeit Jardin d´Iris von Pryn Parfums gründlich verleidet.
Auch wenn diese Note bei Dragonfly gedämpft ist, ist es für mich ein gewisses Aber und entwickelt sich zum leichten Störfaktor für mich.
Es heißt ja immer, daß jeder Duft einen Gegenpol benötigt, eine kleine Kante oder eine gewisse Portion Dreck, damit er interessant wird. Dem stimme ich auch weitgehend zu, doch wäre mir hier eine andere Kante noch lieber gewesen.
Dragonfly ist aber kein aquatischer Duft im engeren Sinne.
Zusätzlich kommen im Verlauf noch leicht holzige Noten dazu und feucht wirkendes Moos.
Die deutliche Süße zieht sich nach einer Weile etwas zurück.
Also einen interessanten Verlauf kann man diesem Duft auf jeden Fall bescheinigen. Da gibt es Düfte, die weitaus linearer verlaufen und sich kaum verändern.
Dragonfly ist kein lauter Duft, der mit überladener Duftpyramide erschlägt. Er ist präsent und weist eine äußerst gute Haltbarkeit auf. Ich kann ihn gut 8 Stunden an mir wahrnehmen und einen immensen Duftschleier verbreitet er auch nicht.
Ein Kaufkandidat wird dieser Duft jedoch nicht, ich mag blumig-süß, aber mir ist das Ganze ein bißchen zu süß und künstlich und ich kann mir nicht vorstellen, den Duft länger zu tragen, auch wenn er sicher einer der zugänglicheren Zoologist-Düfte ist.
Somit wird Zoologist für mich weiterhin eine spannende Testerfahrung bleiben und muß nicht zwingend den Bestellknopf betätigen.
Ich danke MoniE für die Probe und für die Bereicherung meines Dufthorizontes und ich gucke mir weiterhin gern Libellen in freier Natur an. Auch wenn sie hier in der Großstadt sehr selten geworden sind.
Nun kam mir kürzlich auch noch Dragonfly vor die Nase und da ich gern praktisch alles teste, was mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird, nahm ich mir auch die Libelle, so die deutsche Übersetzung, ganz unbekümmert vor.
Mit diesem Duft möchte man die Libellen und ihren Lebensraum olfaktorisch würdigen. Was in meiner Nase sehr gut gelungen ist.
Hat man einmal die Gelegenheit, sich Libellen etwas aufmerksamer anzuschauen, stellt man fest, welch faszinierende und filigrane Schönheiten diese Insekten sind. Gibt es doch so einige Exemplare, die eine beträchtliche Körpergröße erreichen und dazu noch in prachtvollen Farben schimmern.
Daß Libellen von räuberischer Natur sind und ihre arglosen Opfer aus dem Flug heraus packen und mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen den Garaus machen, lassen wir mal im Raum stehen. Wie überall in der Natur gilt "Fressen und gefressen werden", denn es gibt wiederum zahlreiche Fressfeinde, die Libellen nur zu gern auf ihrem Speisezettel sehen.
Entgegen dem weit verbreiteten Glauben sind Libellen dem Menschen gegenüber völlig harmlos und stechen können sie auch nicht.
Vor einigen Jahren verflog sich einmal eine recht große, grünlich schillernde Libelle in mein Wohnzimmer. Zunächst flog sie etwas wirr und planlos herum und beäugte mich dann eine Weile aufmerksam. Doch sie konnte dann feststellen, daß ich ihr niemals etwas zuleide tun könnte und besann sich kurz darauf wieder auf die Stelle, an der das geöffnete Fenster zu finden war und verschwand dann grußlos wieder. Da hätte ich doch ganz gern die Gedanken der Libelle gewußt.
So facettenreich und faszinierend wie die Libellen selbst ist auch Dragonfly. Er bietet ein recht weites Duftspektrum, von blumig, über fruchtig und etwas holzig bis hin zu aquatischen Noten.
All die Bereiche, die Libellen entweder als Lebensraum benötigen oder sich zum Beutefang aussuchen.
Sehr blumig eröffnet der Duft denn auch und dazu auch recht süß. Aldehyde sind hier deutlich zu vernehmen, die hier die Blumigkeit schillernd und pudrig unterstreichen. Fruchtig wirkende Noten kommen hinzu, näher bestimmen kann man sie aber nicht. Die Früchte erscheinen mir dann auch schon ein wenig sehr reif, denn sie sind sehr süß und recht durchdringend.
Dann wird es interessant, denn diese blumig-fruchtige Süße wird von einer aquatischen Note durchzogen. Und aquatische Noten sind für mich recht heikel. Es gibt wenige Düfte mit aquatischen Noten, die mir gefallen. Meistens ist es mir zu aufgesetzt, zu algig und oft auch zu künstlich. Zwar ist die Nordseeküste noch gut 100 km von mir entfernt, doch weiß ich, wie es am Wasser riecht. Das kann eigentlich kein Duft naturgetreu widerspiegeln.
Die aquatische Note bei Dragonfly bekommt aber noch die Kehrtwende und hält sich recht dezent zurück und erinnert mich auch nicht an abgestandenes Blumenwasser. Olles Blumenwasser hat mir seinerzeit Jardin d´Iris von Pryn Parfums gründlich verleidet.
Auch wenn diese Note bei Dragonfly gedämpft ist, ist es für mich ein gewisses Aber und entwickelt sich zum leichten Störfaktor für mich.
Es heißt ja immer, daß jeder Duft einen Gegenpol benötigt, eine kleine Kante oder eine gewisse Portion Dreck, damit er interessant wird. Dem stimme ich auch weitgehend zu, doch wäre mir hier eine andere Kante noch lieber gewesen.
Dragonfly ist aber kein aquatischer Duft im engeren Sinne.
Zusätzlich kommen im Verlauf noch leicht holzige Noten dazu und feucht wirkendes Moos.
Die deutliche Süße zieht sich nach einer Weile etwas zurück.
Also einen interessanten Verlauf kann man diesem Duft auf jeden Fall bescheinigen. Da gibt es Düfte, die weitaus linearer verlaufen und sich kaum verändern.
Dragonfly ist kein lauter Duft, der mit überladener Duftpyramide erschlägt. Er ist präsent und weist eine äußerst gute Haltbarkeit auf. Ich kann ihn gut 8 Stunden an mir wahrnehmen und einen immensen Duftschleier verbreitet er auch nicht.
Ein Kaufkandidat wird dieser Duft jedoch nicht, ich mag blumig-süß, aber mir ist das Ganze ein bißchen zu süß und künstlich und ich kann mir nicht vorstellen, den Duft länger zu tragen, auch wenn er sicher einer der zugänglicheren Zoologist-Düfte ist.
Somit wird Zoologist für mich weiterhin eine spannende Testerfahrung bleiben und muß nicht zwingend den Bestellknopf betätigen.
Ich danke MoniE für die Probe und für die Bereicherung meines Dufthorizontes und ich gucke mir weiterhin gern Libellen in freier Natur an. Auch wenn sie hier in der Großstadt sehr selten geworden sind.
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