23.03.2019 - 08:59 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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58
Possierliches Tierchen
Unkommentierte Düfte No. 134
Zoologist setzt mit seinen Düften stets die Gestalt und die übergeordnete Idee eines bestimmten Tieres um. Als ich das vor Jahren zum ersten Mal wahrnahm, fand ich das Konzept - vorsichtig ausgedrückt - irritierend, ebenso wie die im Comicstil gehaltenen Etiketten. Nach den ersten Tests war jedoch schnell erkennbar, dass die Marke wirklich innovativ ist und für mich derzeit zu den wichtigsten Avantgarde-Vertretern auf dem Duftmarkt zählt, insbesondere auch deshalb, weil alle Düfte tragbar sind und nicht im Artifiziellen stecken bleiben. Inzwischen ist mein Lieblingsduft Bat (Vorsicht, der ist extrem), aber auch Elephant, Panda, Rhinoceros, Beaver und viele andere loten die Möglichkeiten von Duft weit und mit Mut zum Risiko aus. Von den beiden Neuerscheinungen gefällt mir Dodo zwar geringfügig besser; bei Chameleon war ich aber besonders gespannt, wie man die Idee der Farbwandlung in Duft umsetzen würde.
Wie mir scheint gibt es da zwei mögliche Ansätze, die beide in diesem Duft vereint wurden:
Ein Duft kann sich (1. ) im Verlauf seiner Entwicklung so stark wandeln, dass Kopfnote, Herznote und Basisnote deutlich voneinander unterschieden sind. Das ist an sich nicht besonders spektakulär, denn die meisten klassischen Chypre-Düfte eröffnen mit einer zitrischen Note (meist Bergamotte), entwickeln sich im Herzen blumiger als zu Anfang (zumeist Rose und Jasmin) und haben eine moosfarbene Basisnote. Im vorliegenden Fall ist zwar eine Entwicklung des Duftes erkennbar (von zitrisch hellen Noten über fruchtige zu floralen und hin zu einer gourmandigen Kokos-Moschus-Note), aber das eigentlich Spektakuläre bei Chameleon ist aus meiner Sicht vielmehr das Schillernde, bunt Glänzende des Duftes, das von Anfang an gleichzeitig (!) vorhanden ist (2.).
So kann ich die Weißblüher-Noten (vor allem Jasmin, aber auch Ylang) quasi sofort wahrnehmen, beinahe im Moment des Aufsprühens, in dem sie sich noch mit den silbrigen Bergamotte-Tönen mischt; eine Minute später kann man bereits würzige, calone-synthetische, holzige und exotisch-fruchtige Noten erkennen. Das ist zwar völlig chaotisch, aber dennoch so charmant, originell und gleichzeitig auch harmonisch, dass es offenbar nicht nur mir ausgesprochen gut gefällt. Abgerundet wird der Duft von vanillig-süßen Akzenten und der bereits erwähnten, deutlich wahrnehmbaren Kokosnote, die gleichfalls nicht erst in der Basis, sondern bereits zu Beginn aufscheint. So glänzt und glitzert dieser Duft wie die schillernde Schuppenhaut eines Chameleons, das sich farblich immer wieder wandelt. Ich bin einigermaßen beeindruckt. Wieder einmal ist es Zoologist gelungen, die Idee eines Tieres als Konzeptduft überzeugend umzusetzen. Und gut tragbar ist das allemal, auch wenn es bei Herren sicherlich recht viel Mut erfordern wird.
Zoologist setzt mit seinen Düften stets die Gestalt und die übergeordnete Idee eines bestimmten Tieres um. Als ich das vor Jahren zum ersten Mal wahrnahm, fand ich das Konzept - vorsichtig ausgedrückt - irritierend, ebenso wie die im Comicstil gehaltenen Etiketten. Nach den ersten Tests war jedoch schnell erkennbar, dass die Marke wirklich innovativ ist und für mich derzeit zu den wichtigsten Avantgarde-Vertretern auf dem Duftmarkt zählt, insbesondere auch deshalb, weil alle Düfte tragbar sind und nicht im Artifiziellen stecken bleiben. Inzwischen ist mein Lieblingsduft Bat (Vorsicht, der ist extrem), aber auch Elephant, Panda, Rhinoceros, Beaver und viele andere loten die Möglichkeiten von Duft weit und mit Mut zum Risiko aus. Von den beiden Neuerscheinungen gefällt mir Dodo zwar geringfügig besser; bei Chameleon war ich aber besonders gespannt, wie man die Idee der Farbwandlung in Duft umsetzen würde.
Wie mir scheint gibt es da zwei mögliche Ansätze, die beide in diesem Duft vereint wurden:
Ein Duft kann sich (1. ) im Verlauf seiner Entwicklung so stark wandeln, dass Kopfnote, Herznote und Basisnote deutlich voneinander unterschieden sind. Das ist an sich nicht besonders spektakulär, denn die meisten klassischen Chypre-Düfte eröffnen mit einer zitrischen Note (meist Bergamotte), entwickeln sich im Herzen blumiger als zu Anfang (zumeist Rose und Jasmin) und haben eine moosfarbene Basisnote. Im vorliegenden Fall ist zwar eine Entwicklung des Duftes erkennbar (von zitrisch hellen Noten über fruchtige zu floralen und hin zu einer gourmandigen Kokos-Moschus-Note), aber das eigentlich Spektakuläre bei Chameleon ist aus meiner Sicht vielmehr das Schillernde, bunt Glänzende des Duftes, das von Anfang an gleichzeitig (!) vorhanden ist (2.).
So kann ich die Weißblüher-Noten (vor allem Jasmin, aber auch Ylang) quasi sofort wahrnehmen, beinahe im Moment des Aufsprühens, in dem sie sich noch mit den silbrigen Bergamotte-Tönen mischt; eine Minute später kann man bereits würzige, calone-synthetische, holzige und exotisch-fruchtige Noten erkennen. Das ist zwar völlig chaotisch, aber dennoch so charmant, originell und gleichzeitig auch harmonisch, dass es offenbar nicht nur mir ausgesprochen gut gefällt. Abgerundet wird der Duft von vanillig-süßen Akzenten und der bereits erwähnten, deutlich wahrnehmbaren Kokosnote, die gleichfalls nicht erst in der Basis, sondern bereits zu Beginn aufscheint. So glänzt und glitzert dieser Duft wie die schillernde Schuppenhaut eines Chameleons, das sich farblich immer wieder wandelt. Ich bin einigermaßen beeindruckt. Wieder einmal ist es Zoologist gelungen, die Idee eines Tieres als Konzeptduft überzeugend umzusetzen. Und gut tragbar ist das allemal, auch wenn es bei Herren sicherlich recht viel Mut erfordern wird.
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