Sloth 2020

Sloth von Zoologist
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7.6 / 10 113 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Zoologist für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2020. Der Duft ist erdig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Faultier”.
Aussprache
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Duftrichtung

Erdig
Würzig
Fruchtig
Grün
Animalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
KamilleKamille AçaíAçaí LavendelLavendel VeilchenblattVeilchenblatt
Herznote Herznote
TagetesTagetes KreuzkümmelKreuzkümmel AnisAnis Indische NardeIndische Narde BienenwachsBienenwachs JasminJasmin
Basisnote Basisnote
HeuHeu WeihrauchWeihrauch EichenmoosEichenmoos MyrrheMyrrhe PilzePilze TonkabohneTonkabohne VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.6113 Bewertungen
Haltbarkeit
8.488 Bewertungen
Sillage
7.790 Bewertungen
Flakon
8.893 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.245 Bewertungen
Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 10.04.2024.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yatagan

396 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 65  
Phyllophaga
Wieder einmal ein Zoologist, der mir rundum gut gefällt. Kommt öfters vor, öfters aber auch, dass ich mit ihnen nicht so viel anfangen kann, weil die Idee des Tieres natürlich auch etwas Animalisches mit sich bringen kann und an der einen oder anderen Stelle überreizen sie es dann auch damit. Tyrannosaurux Rex hat mich deshalb aus der Urzeit vertrieben und bei Hyrax, einem kleinen kackenden Tierchen unter südafrikanischer Sonne (ich empfehle den Artikel Klippschliefer auf Wikipedia zur Information über Hyraceum und seine Produzenten), hörte bei mir der Spaß auf. Squid war für mich viel zu synthetisch und das war eine große Enttäuschung, weil ich wirklich sehr darauf gespannt, war, wie sie einen Oktopus olfaktorisch umsetzen würden, denn der gehört zu meinen Lieblingstieren.
Demgegenüber mochte ich Bat (alt und neu; ich beobachte des Nachts sehr gerne Fledermäuse), ebenso Rhinoceros und Chameleon (kenne ich nur aus dem Zoo, aber beide finde ich als Wesen originell), bei denen die Idee des Tieres jeweils kongenial umgesetzt wurde, und viele andere.

Hier also ein Faultier (Phyllophaga). Und tatsächlich passt auch diesmal wieder nahezu alles: Das Grün des Lebensraumes im tropischen Regenwald (zwischen Gras und Heu schwanken die Assoziationen), die Früchte der Nahrung (schon etwas überreifes Obst und Blätter, aber sowas mögen Faultiere), das Erdige und Pilzige (Geosmin) des Waldbodens in Südamerika, exotische Blüten, die im Urwald herumblühen, und das Animalische, das so ein zotteliges Wesen sicherlich auch an sich hat (Kreuzkümmel, Narde, aber alles maßvoll, denn Faultiere schwitzen wenig, da sie sich nicht allzu viel bewegen, wie ich hörte).

Das liest sich nun fast chaotischer, als es in Wirklichkeit duftet: Ich rieche in der Kopfnote kurz ein paar lustige Pilze, eine sanfte Kamille, viel grasiges, moosiges und heuartiges Grün, das sich auch mehr und mehr durchsetzt, einen angenehmen Hauch Animalik, nicht mehr als dieser Tropfen Zibet oder Castoreum in alten Düften, - um das noch mal präzise für euch zusammenzufassen.
Übrigens neben Aël-Mat, Œillères und Soleil de Jeddah einer der wenigen Düfte, bei denen Kamille deutlich wahrnehmbar ist.
45 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yharnam79

79 Rezensionen
Yharnam79
Yharnam79
Top Rezension 25  
Die Schönheit liegt in der Nase des Betrachters / Das Schöne am Faulsein / Gechillte Präsenz
Aus gegebenem Anlass möchte ich gerne mit dem Moralinfinger starten, denn mir scheint beim Lesen der gerade in letzter Zeit veröffentlichten Kommentare und Statements so zu sein, als dass Sachlichkeit beim Bewerten von Düften nicht mehr für nötig erachtet wird. Die Einleitung würde wohl auch auf andere Düfte und Marken zutreffen, es bot sich aber halt an, weil ich gerade vorhabe, einen neuen Zoologisten zu bewerten und zu kommentieren.
Wer also an meiner gleich wohl recht ausufernden Einleitung kein Interesse hat oder sich einfach über den Duft informieren möchte, kann einfach bei "SLOTH" weiterlesen...

Natürlich sind Bewertungen immer subjektiv. Wenn ich allerdings mal ganz heruntergebrochen davon ausgehe, dass Kommentare zum großen Teil von Menschen gelesen werden, die wirkliches Interesse daran haben, sich ein Bild zu machen, dann ist wohl ein "ich hasse Zoologist" oder ein Vergleich mit tagealtem Essen unter dem Bett (wer zur Hölle hat das schonmal bei sich zu Hause gerochen?!) nicht sehr aussagekräftig oder gar hilfreich.
Ich gebe auch offen zu, dass ich mit dieser Einleitung einen Stab für Zoologist brechen möchte (und evtl. damit polarisieren werde), denn ich habe den Eindruck, dass es hier immer wieder (die selben) Personen sind, die sich pauschal abwertend zu dieser Marke (evtl. ist das auch bei anderen Marken der Fall) äußern - gerne auch wird dabei offen dargelegt, dass der entsprechende Duft (noch) gar nicht gerochen wurde. Down gevotet wird aber trotzdem.
Oftmals werden in diesem Zug dann noch völlig unpassende (weil komplett anderes Duftkonzept) Düfte zum Vegleich genommen, die eh den heiligen Gral der Parfumwelt darstellen und immer darstellen werden. Und damit verglichen ist natürlich jeder andere Duft eine widerlich stinkende Vollkatastrophe.

Man könnte mir nun unterstellen, ich würde hier Zoologist-Werbung betreiben. Ich wüsste allerdings nicht, was ich davon haben sollte; deswegen kriege ich die Düfte auch nicht billiger.
Darüber hinaus kann man beim zweimaligem oder genaueren Hinschauen erkennen, dass ich durchaus auch schon verschiedene Zoologisten kritisch oder platt gesagt schlecht bewertet habe. Weil ich sie getestet habe und schlichtweg subjektiv nicht mochte - aus keiner anderen Motivation heraus.
Aber ja, ich kann im Großen und Ganzen viel mit der Marke und dem Konzept anfangen und habe auch durchaus was für diese Art Düfte und im speziellen für experimentelle(re) Düfte übrig. Es kann und muss ja nicht alles so riechen wie Aventus (Knick Knack und kleiner Seitenhieb zum vorherigen Absatz)...
Trotzdem denke ich über mich, dass ich immer versuche, hier so sachlich wie es halt subjektiv gefärbt möglich ist zu beschreiben, wenn ich Düfte kommentiere.
Und ich mag kein fundamentloses Gehype - weder nach oben noch nach unten.

Da es wirklich noch ausufernder wurde als befürchtet, schließe ich jetzt sofort und komme endlich zum Duft.

Danke für die Geduld.

----------Ende----------Einleitung------------------------------

SLOTH:

Ich bin - mit ganz wenigen Ausnahmen - eigentlich kein Freund von Früchten in Düften. Evtl. auch weil ich süße Düfte nicht besonders mag. Zitrische noch weniger.
Die Eröffnung war daher eine kleine Herausforderung (oder gar angenehme Abwechslung?):
Sofort Früchte. Irgendwas zwischen Beeren und Banane.

Süß? Ja, schon. Irgendwie. Allerdings null gourmandig oder bubblegum-mäßig. Überreif (meint nicht vergammelt!) könnte man evtl sagen; oder in Mangelung eines besseren Wortes auch "natürlich". Zumal die Früchte hier bedeckt sind von dunkler, noch regenfeuchter und teils moosbewachsener Erde.
Weit entfernt blühen irgendwo Levendel und Kamille. Kaum direkt wahrnehmbar und doch präsent.
Aus der feuchten, tels schlammigen Erde ragen gewaltige Baumstämme. Die sind ebenfalls teilweise bedeckt mit Moos und überwuchert mit exotischen Pilzen, deren unterschiedliche Aromen sich überall verteilen. Da mag auch der ein oder andere giftige Geselle dabei sein. Und der ein oder andere bereits zetrampelte.

Die Pilze ziehen für mich auch eine Art DNA-Verbindung zu Prin's Aran, der darüber hinaus allerdings einen völlig anderen Duftcharakter hat. Die DNA-Verbindung wird dann nochmal gestärkt durch die recht charakteristische und meditativ-ätherisch anmutende Narde.

Erstmal in der gerade beschriebenen Mischung alles ziemlich bizarr. Bizarr ist hier aber nicht negativ besetzt. Insofern das möglich ist, meine ich es sogar recht neutral. So wie eine Überraschung bei der noch nicht klar ist ob sie freudig oder doof ist. Es ist erstmal eine Überraschung. Ungewohnt. Neu. Spannend. Auch etwas herausfordernd. Evtl. sogar etwas aufregend.
Allerdings ist auch schon jetzt klar: nicht jeder mag Überraschungen...
Zusammenfassend für das alles könnte man den Duft bisher wohl als würzig-erdig und angenehm muffig beschreiben. Fruchtig würde ich persönlich rauslassen. Obwohl die überreifen Früchte auch immer mitspielen, wehre ich mich innerlich dagegen, das als fruchtig zu bezeichnen. Fruchtig beinhaltet für mich ganz persönlich sowas wie frisch oder süß oder auch sommerlich und belebend und im Regelfall auch Richtung zitrisch. All das trifft hier aber nicht ansatzweise zu. Gäbe es als einen festen Begriff das Wort "erdigsüß", hätte ich das gewählt.

Einen rauschenden Duftverlauf voller neuer Nuancen und Facetten besitzt SLOTH nicht. Braucht er aber auch nicht.
Ist er jedoch zunächst noch immer irgenwie toll bizarr, würzig, "erdigsüß" und ein wenig muffig, kommen im späteren Verlauf noch Honig Bienenwachs und schön unblumige Blumen mit in den Pilztopf. Auch wird der Duft im Endverlauf überraschend cremig, was nach meinem Geruchsempfinden hauptsächlich die Tonkabohne zu verantworten hat. Das macht den gesamten Duft dann im Endstadium auch etwas gefälliger und nimmt ihm (leider?) ein paar Ecken. Vanille kann ich persönlich gar nicht wahrnehmen.

So chillt er dann auf der Haut die nächsten Stunden vor sich hin.
Mal kurz drehen und die nasse Erde im Fell am Baumstamm abwälzen während man dabei unbeeindruckt ein paar Pilze zerquetscht und sich genüsslich eine überreife Banane und ein paar Beeren einverleibt. Noch kurz Pipi und weiterpennen.
----------Fazit------------------------------

SLOTH ist defintitiv kein Crowdpleaser und wohl auch weit entfernt von dem, was man im Allgemeinen als Mainstreamduft bezeichnen würde.
Für mich persönlich macht gerade das einen Großteil des Reizes aus, für andere mag das ein KO-Kriterium sein.
Obwohl er ordentlich Wumms und Präsenz besitzt ist er eher gechillt.
Wer allerdings experimentelle Düfte nicht mag, Düfte die mehr nach Natur als nach Synthetik und/oderDesign riechen oder aber schlichtweg ein gewisses Maß an Muff und Schmutz nicht leiden kann, der dürfte keinerlei Freude oder gar Gefallen an SLOTH finden.
Und wer "Zoologist hasst", noch weniger...
Diejenigen, auf die diese Kriterien nicht zutreffen, können getrost mal einen Test riskieren. Der Rest bleibt Geschmackssache.

Danke fürs Lesen.
10 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 12  
Entspannt gebannt
„Sloth“ - ich fand den englischen Begriff für diese langsamen Kletterlieblinge schon immer passender und weniger beleidigend als das platte, deutsche „Faultier“. Aber was sind schon Buchstaben, Worte, Bezeichnungen und Vorurteile. Das weiß auch dieser erdig-pilzige (!) Zoologist...

„Sloth“ riecht nach Pilzsuppe und Waldboden, nach Schweiß und Fruchtkompott, nach Fell und etwas nach Kamillentee. Ein famoser, laidback Herbstduft für alle die, die das Leben nicht im Hochgeschwindigkeitszug brauchen. Ganz im Gegenteil. Ein Genussduft. Entschleunigt, positiv muffig, klar und deutlich in seinem Charakter. Das passt zu den entspannten Langarmtieren, die keinem etwas zu leide tun. Ein Animalic mit Herz, Herbst und Holschuld. Den stresst nichts und niemand. Rauchige Untertöne, herbes Grün, ungewöhnliche Fruchtarten (sowohl saftig als auch getrocknet). Der perfekte Duft für eine Wanderung im November. Das ist braun in braun - und hellt dennoch die dunkle Jahreshälfte und jeden Lockdown gehörig auf. Langsam aber sicher.

Flakon: Faultiere sind definitiv unter meiner Tier-Top-10.
Sillage: ein relaxter Schatten
Haltbarkeit: chillen und zurücklehnen - 10 Stunden lang.

Fazit: ein sandig-salopper Slowmotion-Sympath! Mit allem übriggebliebenen Kleingeld Warschaus nicht zu bezahlen! Damit finden nicht nur die Goonies den Schatz!
1 Antwort
6
Preis
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Valdar

16 Rezensionen
Valdar
Valdar
Top Rezension 12  
Das Jungle-Monster
Früher, da gab es noch nicht so komische Sendungen, wie das Jungle-Camp. Da war der Urwald noch von echten Monstern besiedelt, anstatt von C-Promis, wie Dolly Buster, die dabei gefilmt werden, wie sie Würmer essen. Früher, da ließ man nur die richtig coolen Leute, wie Tarzan oder Mogli in den Jungle.

Früher war alles besser und früher, da waren die Düfte von Zoologist noch richtige Urgewalten. Der alte, wilde Dodo oder der Bat von 2015...alles noch echte Monster und kein Vergleich zu den neuen Versionen, die zu harmlosen Früchtchen verkommen sind... aber HALT!
Hier kommt das Faultier! Und das ist eine absolute Urgewalt oder besser eine Urge-Walze, denn es walzt alles platt. Die Noten werden einem extrem roh, unverfälscht und brachial um die Ohren geballert. Eine gewalttätige Kamille, eine bestialische Acai-Frucht, gebettet auf einer Fallgrube, gefüllt mit zähem Honig, der einen verschlingt wie Treibsand.
Okay okay....das klingt vielleicht etwas brutal, denn die Noten sind im Kern eigentlich von freundlicher Natur, aber in “Sloth“ kommen sie so echt, so authentisch und dabei auch überreif, kompost-artig zur Geltung, dass es wirklich nichts mehr mit der Vorstellung von Parfum im eigentlichen Sinne zu tun hat. Dabei wird jegliche Gefälligkeit zugunsten von Authentizität geschickt umgangen.

Jetzt muss ich etwas strukturierter und sachlicher werden. Die Kopfnote startet mit harscher Kamille und undefinierbarer Frucht. Langsam verbindet sich die Kamille mit den un-süßen Honignoten der Herznote und wird von einer Heu-Note grundiert. In diesen Momenten erinnert es an “The Smell of Weather Turning“ von Lush. Wenn da nicht nebenbei noch diese vergorenen Früchte mitschwingen würden, die vielleicht noch am ehesten an die Früchte aus Byredos “Pulp“ erinnern, aber keine all zu große Rolle spielen.

Auf jeden Fall richtig cool finde ich eine Note, die ich überhaupt nicht zuordnen kann. Sie ist sehr präsent in Kopf und Herz und riecht meinem Empfinden nach, nach Pumpernickel-Brot. (Vielleicht weiß hier jemand was das sein könnte?)

Im weiteren Verlauf bekommt das Ganze dann einen Grund-Vibe, der an das BAT (2015) aus gleichem Hause erinnert. Einfach ein allgemeines, dichtes Jungle-Feeling, welches sich nicht anhand von einzelnen Duftkomponenten festnageln ließe.

Das alles hält sich wirklich lange (10 Stunden+), hat ordentlich Sillage und ist zu jeder Jahreszeit und bei jeder Gelegenheit tragbar, da es die Leute, wenn dann, sowieso immer scheiße finden, egal ob auf einer sommerlichen Hochzeit oder im Winter bei der Büroarbeit.

Okay im Ernst, es ist ein Duft für einen selbst, den man alleine zuhause vorm Fernseher genießt, während man sich Désirée Nick im Jungle-Camp ansieht, die in Schnecken baden muss, um ihre C-Promi-Rente etwas aufzubessern, damit sie sich vielleicht irgendwann auch einen erlesenen 160 Euro Duft, wie diesen hier leisten kann. Wie verdreht das Leben doch manchmal sein kann...

Aber nun gut, einziger Manko ist (neben dem Preis), dass ich den Duft, für die eher ruhige Mentalität eines Faultieres als zu wild empfinde. Allerdings muss ich zugeben, dass mir spontan auch kein passenderes Tier einfällt, außer eben ein imaginäres Jungle-Monster, wie z.B. Dolly Buster, wenn sie durch einen Sumpf mit Blutegeln schwimmen und dabei verfaulte Mangos essen muss. Also wenn in ferner Zukunft die Reformulierung in "Dolly" umbenannt wird und sich eine verstörende Zeichnung auf dem Fläschchen befindet, wisst ihr dass Victor Wong zu oft mit mir telefoniert hat.
4 Antworten
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Splitter

96 Rezensionen
Splitter
Splitter
13  
Wenn ein Duft mit dem Träger verschmilzt
Wenn ein Faultier zu faul ist, zur Nahrungsaufnahme vom Baum zu kommen, isst es Moos und Algen, die auf seinem Fell wachsen.

Soviel dazu, nun zum Rest:

Als der Koala scheinbar per eigenem Sitzplatz im Flugzeug direkt aus Kanada bei mir ankam - zwischen Bestellung und Ankunft lagen gerade zwei Tage - bekam ich auch ein kleines Fläschchen dieses gemütlichen Getiers. Vermutlich hätte ich Sloth anderweitig nie ausprobiert, denn bei Kamille und Lavendel bin ich sonst sofort raus.
Und tatsächlich, als ich im Frühsommer dieses wirren Jahres das Faultier auf dem Papierstreifen ausprobierte, war schnell klar: Nope!
Die Probe ging an meine Mutter, da war mir zu viel Blümchen drin und irgendwie auch eine zu nahe Verwandtschaft zu Bat (2020), das ich zwar gigantisch liebe, aber nicht unbedingt so ähnlich ein zweites Mal in der Sammlung haben wollte.

Aber Halt, einige Monate später schnappte ich mir diese Probe wieder zurück - jaja, so nutzt meine Mutter Parfum ;) - und gab ihr eine zweite Chance. Ja, die Verwandtschaft zur Fledermaus ist da. Aber wo die Fledermaus ein bittersäuerlichsüsses Fruchtbuffet darstellt, wird das Faultier, nachdem die wirklich erschlagenden Wolken voll Kamille und adstringierender Açaí sich gelichtet haben, zu einem sehr gemütlichen Duft, der mit mir verschmilzt. Was sagt es über mein Leben aus, wenn ein einem Faultier gewidmeter Duft quasi ein Teil von mir wird...

Die Blümchen werden derweil immer dezenter und im Fokus stehen für mich das harzig-wachsige, das jeder Kenner alter Whiskys aus dem Bourbonfass nur zu gut kennt und später die gemächliche Weite von Heu, Gräsern und Moos.
Ruhig und brennend, leicht säuerlich und doch angenehm und tatsächlich ein Duft für jeden Tag. Oder eben ein gemütlicher Waldausflug, ohne das Haus zu verlassen.

Ach ja. Moos... Was Faultiere von ihrem Fell essen, wenn sie... Ist das vielleicht das Äquivalent zum auf der Couch liegenden Menschlein, der die Chipskrümmel von seiner Decke aufsammelt...

Sloth bekommt also einen Platz in meinem Herzen und meiner Duftsammlung.
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Weitere Rezensionen

Statements

34 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 1 Jahr
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Faultierhaus
Bittergrüne Lianen
Blätter- und Kamillenregen
Schweiß tropft auf Lakritzeschnecken
Die durch Moos und Pilze kriechen
Heurosinen
39 Antworten
MonMedusaMonMedusa vor 1 Jahr
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
es fault die Frucht, es fault das Tier
hat Moos und Heu im Zottelfell
langsam, langsam
kriecht es dem Kümmel zu Kreuze
döst blümelnd ein
19 Antworten
YataganYatagan vor 4 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kobold Prin: Kamille blüht zwischen Gras und Heu, ein schwitzendes Tierchen krabbelt durchs Unterholz, Pilze sprießen aus dampfender Erde.
9 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
9
Flakon
6.5
Duft
Sloth ist die domestizierte Version der 15er-Bat. Mir ist es zu indolisch und zugleich schwach faulig als auch zu erdig-süßlich.
16 Antworten
UntermWertUntermWert vor 1 Jahr
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
der gemütliche Bewohner im Olympic Rainforest
mümmelt ein Früchtchen, schnuppert entspannt an Blüten
+ atmet verträumt die Aromen der Erde
26 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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6 Parfumfotos der Community
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