Snifff

Snifff

Rezensionen
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6 - 10 von 39
Snifff vor 5 Jahren 4 2
7
Flakon
4
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Das beste zum Schluß
Tja, eigentlich wäre nur ein Statement drin gewesen, denn letztlich ist zum Duft leider nicht viel zu sagen. Außer vielleicht, dass der Duft offenbar nur außerhalb Deutschlands zu beschaffen ist und somit etwas „rar“ ist (Anmerkung: Ist inzwischen auch auf gängigen Web-Plattformen erhältlich). Testen vor Ort war also nicht drin. Angesprochen hat mich diese herrliche, bernsteinfarbene Farbe, dazu ein EdP (!), ein Hechter und der Schnappi-Preis.

Zur Kopfnote: Die ist …naja. Sie hat eine für meine Nase leicht unangenehm hervorstechende süßlich-fruchtige Note. Dabei zeigt die Pyramide eigentlich keine negativen, auffälligen Dufttäter. Aber irgendwie ist da was; ich glaube, ich stehe auf Mandarine nicht so. Die riechen in Düften oftmals eher fruchtig-faulig und angestrengt….
Das Ganze wandelt sich jedoch zügig – hier nach gut einer ½ Stunde - in die durchaus annehmbare, warme Herznote. Richtig bemerkenswert ist aber auch an dieser Stelle nichts. Ich kann da irgendwie keine besondere Note hervorheben oder beschreiben. Es wabert verhalten vor sich hin. Auch hier ist nach gut einer halben Stunde ein Wechsel angesagt.

Aber dann kommt es. Das beste zum Schluss. Die wirklich schöne Tabaknote! Umrahmt wird sie von einem vanilligen Bereich, was in der Pyramide jedoch gar nicht auftaucht. Wir wohl dann das Gujakaholz sein? Vetiver und Sandelholz z. B. habe ich gar nicht wahrgenommen. Nach dem ganzen süßlichen Kram kommt in der Basis eine durchaus leicht maskuline Nummer durch…aber ziemlich zart beseitet.

Die Haltbarkeit würde ich im oberen Mittelwert platzieren. Die Sillage ist eher verhalten und sehr körpernah. So ein bißchen typisch parfummäßig dumpf und subtil.

Fazit: Netter, vanilliger Tabakduft mit Fokus auf den schönen Abgang. Jedoch Bäume ausreißen tut er wirklich nicht… Und: Man muss ordentlich auf die Tube drücken, damit sich überhaupt etwas tut. Der Sprüher ist zumindest sauber und druckvoll und gibt eine gute Dosis frei. Von einem EdP würde ich hier allerdings nicht sprechen – viel zu mau. Schade, dass Hechter hier einen optisch schicken Auftritt so versemmelt. Mmmmh…irgendwie etwas fader Kommentar für einen ebensolchen Duft….
2 Antworten
Snifff vor 6 Jahren 9 5
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der Chirurg unter den Düften...
Jaguar kann es oder Jaguar kann es nicht. Diese zuweilen zwiespältige automobilbezogene Fertigungs- und Herstellungsqualität passt für mein Empfinden bestens auch zur Einordnung der Düfte. Kann gut gehen, muss es aber nicht…

Diese Signature Version gehört jedenfalls nicht zu den Montagsdüften:). Wie der Vorbewerter schon schrieb, geht es entsprechend der Pyramide vom Start weg luftig grün, grasig und harzig zu. Im weiteren Duftverlauf wird das Ganze dann irgendwie ernst. Das wird der Vetiver sein, der diese leicht medizinische-sterile, unterkühlte Note beisteuert. Allerdings nehme ich diesen lange nicht so extrem betont wie beim Vetiver v. Guerlain war. Zum Glück, denn diesen mag ich nämlich in seiner Schroffheit so gar nicht. Der Signature ist da heller aufgestellt und für mich wesentlich umgänglicher und alltagstauglicher geworden. Der Weihrauch rundet die Nummer in seiner Ernsthaftigkeit ab, wobei eine leichte süßliche Schlussnote einen milden Abgang hinzufügt. Insgesamt wirkt der Duft irgendwie distinguiert und etwas unnahbar. Ein Kuschelfaktor ruft der nicht gerade hervor. Außer, man steht auf Kühlschränke.

Duftträgereinordnungen sind ja immer sehr subjektiv, also meine mit Vorsicht genießen. Diesen würde ich definitiv dem Büro zuordnen und zwar weniger dem Laufburschen mit Gummisohle, sondern eher dem Zimmer mit dem Typ im dunkelgrauen Zwirn, hellgrauen Schläfen und lederbesohlt (wobei natürlich ersterer sich diesen preislichen Billigheimer wohl eher zulegen könnte….).

Passen könnte er auch zu einem Chirurg – also so einer, der ohne Emotionen Knochen..…na, ihr wisst schon.

Die Haltbarkeit und Sillage sind eher im oberen Mittelfeld angesiedelt, so dass noch etwas Luft zum Lachen übrig bleibt und man lebend raus kommt.

Jedoch - nein, ein unsympathischer Duft ist es nicht. Da habe ich etwas zugespitzt geschrieben. Ich finde den ehrlich gesagt ob der etwas kernigeren, maskulineren Ausrichtung richtig gut. Das ist kein Teenie-Teil und nichts für den Club – außer Ü 40….

Soweit ich das als Nicht-Chemiker beurteilen kann, wirkt die Duft-Zusammensetzung nicht künstlich oder stechend und hat – zumindest bei mir - keinen Kopfschmerzfaktor.

Für den Preis allemal gut mitzunehmen. Den riecht man definitiv nicht an jeder Ecke, ist voll bürotauglich und er hat einen durchaus guten Understatementfaktor. Ein bißchen was "graue Maus mässiges", jedoch mit Klasse und Stil. Und - er wirkt teurer, als er ist.

5 Antworten
Snifff vor 6 Jahren 6 2
8
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Die Olive im Martini
Ihr kennt das, wenn man lange mit einer „Parfum“variante liebäugelt, sich dann sagt „Ach komm, las“ und dann „Naja komm, den noch, ist ja immerhin ein Parfumverschnitt und bestimmt was besonders“ und dieses Wechselpielchen sich so lange hinzieht, bis – natürlich – ersteres gewinnt?

Zum Ur-Aramis ist ja bereits (fast) alles gesagt. Auch ich hatte mich dazu geäußert, und den für mich u. a. als einen netten, vertrauenswürdigen Vertreterduft interpretiert. Ein bißchen fies, wie ich nun mit steigendem Alter selber finde;) aber das war ja auch vor 3 Jahren. Auch wenn ich inzwischen kein Vertreter (geworden) bin, habe ich die Duftbewertung ich nun auf den für mich ehrlichen, schätzenden Wert angehoben. Denn in der Zwischenzeit sind zig andere Düfte (und Entgleisungen) hinzugekommen und von vielen habe ich mich entledigt. Die Duftmeinungsbildung und Wahrnehmung ändert sich eben.

Mittlerweile hat sich nun so etwas wie eine Duft-„Concentree“-Verhalten bei mir eingeschlichen. Ein Großteil der „modernen, jüngeren“ und in letzter Zeit zugelegten Düfte sind entweder weit hinten im Schrank verstaut worden oder dem Verschenkemodus zum Opfer gefallen. Übrig bleibt eine Handvoll (okay, 2 Handvoll) dauergeher Düfte. Und darunter sehr viele mit „Back tot he Roots“ Charakter. Und da war es doch fast zwanghaft logisch, dass der Aramis Concentree nun auch her musste. Um es gleich zu sagen: Es ist und bleibt im Kern DER Aramis.

Aber: Die Kopfnote und Basisnote wurden anders gedreht. Der opulente Auftakt wurde eingefangen und wirkt dumpfer. Es geht zudem zügiger in die Basisnote, wo der Duft sich – wie gehabt – ewig hält. Jedoch ist er mit einen ganz feinem Spritzer zitrischer Frische abgerundet worden. So gekonnt und souverän, wie es nur ein guter Barkeeper drauf hat – kein Tröpfen daneben. Das nimmt ihm auch so ein klein wenig, die vielleicht etwas zu sehr trockene Note, die einen fast Räuspern lässt. Die langhaftende Herznote spiegelt dann wiederum ein leiseres fortgeführtes Extrakt der Basisnote wieder.

Unverändert ist die extreme Haltbarkeit. Bei mir hielt der Duft bis zum nächsten Duschtag. Immens, wirklich. Die Sillage ist etwas dezenter als beim normalen Aramis. Sie haut nicht alles sofort laut von der Wand. Jedoch füllt sie den Raum (lediglich) langsamer aus und ist nicht so wuchtig im Auftritt, aber trotzdem den ganzen Tag über präsent (bei nur 3 Sprühstößen).

Fazit: Das Concentree ist – im übertragenen Sinne – die Smoking-Variante des normalen Anzugduftes. Sozusagen die Olive im Martini. Die Altersfreigabe bleibt für mich generell jedoch im „gehobenen“ Spektrum haften. Denn eine moderne, junge vermasselte Abwandlung des normalen Aramis ist das Concentree zum Glück nicht! Allerdings kommt der Concentree nicht ganz so staubtrocken und grau daher wie der normale. Zugang dürften damit auch etwas jüngere haben. Aber nur mit Vorlage des Ausweises, es geht immerhin ins Casino.

Der Concentree hat einen richtig tollen edlen Feinschliff erhalten, der ihn weniger pompös daher kommen lässt und den Understatementfaktor (noch) höher ansetzt. Während mir der normale Aramis manchmal etwas zu langweilig, dröge und fade (aber auf hohem Niveau) daherkommt, hat das Concentree es nach vorne geschafft. Für mich ist damit sozusagen aus dem kleinlichen Vorort-Vertreter ein Bezirksleiter geworden (ruhig bleiben bitte, ich habe nix gegen Vertreter – gibt es ja eh kaum noch; ist nur als Analogie gedacht;). Für mich ein souveräner, verlässlicher Duftpartner mit gepflegten Manieren und der gewissen Portion Understatement, über den man nicht die Nase rümpft. Ehrlich gesagt, in Bezug auf das, was einem so manchmal entgegenweht eine herausgehobene Duftwohltat und Erholung für die Nase. Aus Angst, der könnte bald vom Markt gehen, verfalle ich bestimmt noch in einen Panikaufkauf.


2 Antworten
Snifff vor 6 Jahren 10 4
5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Brushhairsmell
Das Ding hat Wumms. Und zwar richtig. Sillage und Haltbarkeit haben sportliche Ausdauer. Ich würde das fast als extrem einstufen. Nur was nützt so ein Duft, wenn er ewig hält, aber nicht hält was er verspricht? Und das sogar als ein „Duftzwilling vom (Ur)Kouros? Richtig. Problem ist – Schitt, er tut es. Mehr geht nicht. Und Vorsicht: Wo der drauf gesprüht wird, wachsen sämtlich rasierte Haare ohne Nachfrage nach. Wo auch immer.

Wer den echten Kouros, also wirklich echten, kennt, wird hier auf die Knie fallen. Und sich rasieren und draufsprühen. Die Tiefe dieses Duftes haut selbst den Ur-Kouros aus den Latschen. Das Ding füllt einen Konzertsaal, wenn zu viel auf die Tube gedrückt wurde. Buh-Rufe nicht ausgeschlossen…

Als ich den das erste Mal testete, konnte ich es kaum fassen. Wer diese Duftrichtung mag, hat hier den (Duft)Stein der Weisen gefunden. Die Kopfnote ist von Beginn an zwar etwas dunkler und weniger ausladend, als vom (Ur)Kouros. Der Duft geht sehr zügig in die Basis/Herznote über, verbleibt dafür jedoch stramm und ewig auf dem geilen Level, wo der Duftbruder erst später im Abgang hinfindet. Voluminös und mit der unverkennbaren, warmen „Honig-Moschus-Vanille-Mischung“ geht es fast durchgehend zur Sache. Phantastisch. Dazu gesellt sich hier ein Hauch Leder, was das Ganze noch Runder, markanter und maskuliner macht, als den (Ur)Kouros selbst. Und das ist schon eine echte Ansage! Damit rasiert er den Duftbruder locker ab.

Der niedrige Preis täuscht absolut über den Duft hinweg. Kein Kopfschmerzfaktor und keine störenden Nebengeräusche. Kein Chemiegeruch oder nerviges.

Ungewohnt ist allerdings die Dosierungsform. Es ist kein Pumper, sondern ein Sprühknopf mit (Treib)Gas. Da donnert ziemlich viel auf die Haut – zumindest beim ersten Mal.

Wer also auf der Suche nach einer mind. ebenbürtigen (Ur)Kouros Version ist, sollte sich den mal gönnen. Alle anderen können mal antesten und erleben, was echte Wummser so anrichten können;). Brusthaare zum Aufsprühen;)
4 Antworten
Snifff vor 6 Jahren 10 3
6
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Goodie Oldie
Der Duft ist eine Bewertung wert! Das der Urknall für den bereits vor 30 Jahren war, merkt man dem nicht an. Nix Oldschool:)), aber richtig schön klassische Zutatenliste. Ich habe einen aktuellen Batch, welcher bereits mit der Kopfnote durch die Decke geht (also selbst die Neuauflage hat es in sich). Der junge braucht definitiv Auslauf, ehe er in geschlossenen Räumen gelassen wird. Sein Auftritt ist die freie grüne Wiese und Landschaft. Heute war es im Norden sonnig, aber mit kühlen Wind. Dazu passte der Duft einfach herrlich. Den ganzen Tag umwehte die Nase eine erfrische Note, die aber nicht nervig rüber kam. Denn Zitrone ist deutlich im Auftakt und klar vorhanden, wird aber gut eingefangen und hat keinen Klosteincharakter. Kräftig, aber ausgewogen.

Im Mittelteil nehme ich ziemlich stark die Artemisia und den Zimt war. Das riecht angenehm mild, aber auch weiterhin gut wahrnehmbar; zudem auch ein bißchen teeig?!

Im Abgang zwar "nur" ein klasssiches Herrenduftende, aber in guter maskuliner Haltung. Und - Juhu - alles ohne "Tonka-Vanille-Iris" Mainstreamdröhnung. Alles eher Unsüß, aber doch ein paar liebliche Anklänge, welche aber rein gar nicht feminin rüberkommen. Tja, das ist ganz klar ein Herrenduft.

Insgesamt kommt der Duft wie frisch gewaschene Wäsche auf der Leine rüber, durch die lebendig und auf weiter Fläche der Wind weht.

Die Performance war/ist durch alle Ebenen hinweg kräftig - Sillage und Haltbarkeit wie schwer entfernbares grünes auf heller Sommerhose:))).

Zum Glück finde ich hier immer wieder solche tollen Zufallsfunde durch Tipps der Parfumos oder einfach durchs stöbern der Kommentare (leider geht es aber auch deswegen auch schon mal Blindbuy-Alpträume:)). Danke mal an dieser Stelle an Alle.

Dieser Blindbuy hat sich als ein Knaller entpuppt. Low Price meets full Power. Toller Frühlings- und Sommerduft. Wie so oft an solchen Stellen...schämt euch ihr großen, für eure Plörren und zig Flanker al Intense und very very Strong, wenn doch nichts dahinter steckt. Volle Empfehlung für diesen mir bislang völlig unbekannten Burner.
3 Antworten
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