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Chambre Noire und ich - ein absolutes Dreamteam an meinen „wilderen“ Tagen (Ok, meine wirklich wilden Tage liegen hinter mir, aber ihr wisst schon, was ich meine). Das war jedenfalls das, was ich mir erhofft habe. Pustekuchen!
Da ich sehr hartnäckig sein kann und nicht gern aufgebe, versuche ich schon sehr lang, mich mit Chambre Noire anzufreunden. Immer wieder denke ich „Heute ist der Tag, heute klappt es.“
Denn in meiner Vorstellung harmonieren wir ganz großartig. Das sollte das Parfum sein, welches ich aufsprühe, wenn ich an einem Sonntag arbeiten gehe. Dann trage ich meist Jeans und Hoodie statt Rock und Bluse, weil eben Sonntag ist und das dann eh niemanden interessiert, was ich anhabe. Sieht sowieso niemand. Chambre Noire ist ein ledriger, würziger und, durch die Pflaume, leckerer Duft - zumindest in der Theorie. In der Realität halten wir es nie länger als eine halbe Stunde miteinander aus, denn dann habe ich das dringende Bedürfnis mal ordentlich durchzulüften.
All die tollen, aufgeführten Duftnoten kann ich allerhöchstens mit viel Fantasie erahnen. Denn alles, was ich rieche sind Räucherstäbchen. Die ganz Billigen und davon viel zu viele, als hätte ich sie mir in sämtliche Körperöffnungen und Hosenaschen gesteckt. Vielleicht bin ich auch in so einem kleinen Zelt, in dem länger nicht Staub gewischt wurde, wo mir eine höchst spirituelle Dame aus der Hand liest oder die Karten legt.
Nein, das wird auch dieses Mal nichts mit uns, liebe Dunkelkammer. Bis ganz bald!

Seit meinem Spontankauf von Deep Vanilla weiß ich, dass Zara durchaus beachtenswerte Düfte hat. Also kaufte ich Rich/Warm/Addictive blind - bei dem Preis, dachte ich, kann nichts schief gehen, vor allem wenn auch noch Tabak und Honig drin sind. Schließlich (Achtung, steile These) gibt es keine schlechten Honig-Noten, jedenfalls habe ich noch keine erschnuppert. Man mag mir das Gegenteil beweisen!
Leider kommt vor dem Honig erst eine sehr penetrante Kokosnuss, mit der ich mich so gar nicht anfreunden konnte. Ich habe so eine Art Pina Colada-Kindheitstrauma (Selbstdiagnose), weswegen Kokos, egal in welcher Form, immer eine große Herausforderung darstellt.
Zum Glück ordnet sich die Kokosnuss recht schnell dem Honig und dem Tabak unter. Und dann macht der Duft wirklich Spaß! Ein würzig-süßer Seelenschmeichler der immer funktioniert, bei jedem Geschlecht und jeder Jahreszeit. Der riecht teurer und besonderer, als er ist und performt auch besser, als man es für 13€ erwarten könnte. Zara hat wieder ordentlich abgeliefert.
Mittlerweile finde ich selbst die Kokosnuss erträglich, ich würde sogar sagen, dass sie sich gut ins Gesamtbild einfügt und hervorragend mit dem Honigtabak harmoniert - wer hätte das gedacht. Ich kann den Duft ganz ohne Pina Colada-Hintergrundgedanken aufsprühen.

Übrigens ist Rich/Warm/Addictive lediglich ein entfernter Verwandter von Herod und Pure Havane, mehr aber auch nicht.

Kenzo Jungle steht hier bei Parfumo schon lange auf meiner Merkliste. Da kommen üblicherweise die Düfte drauf, die ich zwar interessant finde, die mich aber anhand der Duftnoten und Bewertungen nicht so sehr überzeugen können, dass es für die Wunschliste reicht.
Vor Kurzem erwarb ich im Souk Vanille von Réminiscence bei der lieben Koboldin. Ihr fiel auf, dass sie einige Düfte besaß, die auf meiner Merkliste standen und füllte mir davon Proben ab.
Da ich wirklich nicht zu den besonders ordentlichen Menschen gehöre, blieben die 4 Pröbchen, nachdem ich das Päckchen ausgepackt hatte, erstmal auf meiner Flurgarderobe liegen. Ich hätte sie auch verräumen können, aber hey, dazu fehlt mir nun wirklich die Zeit.
Mir stand ein etwas längerer Krankenhausaufenthalt bevor und da man in einem Krankenhaus bekanntlich sehr viel rumliegt und Nichts tut, habe ich beim Packen spontan die Proben mitgenommen - Zeit genug zum Testen habe ich ja.
Und jetzt sitze ich hier in meinem Krankenhausbett und sprühe mir Kenzo Jungle auf. Hui! Was für ein Duft, das traf mich gänzlich unvorbereitet. Das ist eine absolute Gewürz-Wucht, was ich nicht aus dem Hause Kenzo erwartet hätte. Eine absolut einzigartige Duft-DNA, die man aufgrund der Sillage wohl bis zum Schwesternzimmer am anderen Ende der Station erkennen dürfte.
Der Duft lässt sich schwer einordnen und in wenigen Worten beschreiben - oder zumindest scheitere ich daran. Was ich aber ganz sicher weiß: Ich brauche dieses Parfum! Auch wenn Kenzo Jungle nicht zu 100% in mein Beuteschema passt, habe ich mich gerade aus Versehen schockverliebt (da passt man einmal kurz nicht auf).
Im Übrigen hat das halbe Krankenhauspersonal bei meiner kleinen Proben-Testsession mitgemacht. Einige auch unfreiwillig, weil das ganze Zimmer nach Jungle riecht - sehr zum Leiden meiner Bettnachbarin, die den Duft leider gar nicht mag. Die Meisten konnten sich für das Parfum aber durchaus begeistern, auch wenn der Satz "Ich würde es aber nicht tragen." oft fiel. Lait de buiscuit von Chabaud (den ich jetzt übrigens auch brauche) schnitt insgesamt besser ab.
Wenn ich krank daheim bin oder längere Zeit frei habe, neige ich zu exzessivem Onlineshopping. Ich bin mir also recht sicher, dass sich Kenzo Jungle spätestens heute Abend in meinem Warenkorb befindet. Und ich freue mich drauf!