Tears

Tears

Rezensionen
Filtern & sortieren
11 - 14 von 14
Tears vor 11 Jahren 3 1
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
A hot...day in Rome
Mein Rom-Duft!
Ich habe ihn für 8€ (30 mL) ganz alleine im Rossmann stehen sehen, da konnte ich einfach nicht nein sagen! Zum Glück war ich so spontan, denn Cerruti Image Fresh Energy ist wirklich toll!
Grün, erfrischend, leicht und luftig, angenehm kühlend wirkt diese limitierte Edition, die immer noch merkbar am Original angelehnt ist.

Am Flakon rieche ich: Nichts.
Okay. Schlechte Haltbarkeit? Keine Sillage? Ich war verwirrt.
Aber man soll sich ja nicht täuschen lassen.
Wäre auch schade drum wenn man bei dem schönen Flakon sagen müsste " Außen hui, innen pfui".
Dem ist überhaupt nicht so.
Nach dem Aufsprühen ist Fresh Energy ungewöhnlich stark und die Minze presst sich bis ganz nach vorne!
Nachdem ich anfangs wirklich ausschließlich Minze gerochen habe, gesellt sich nach wenigen Minuten die Grapefruit hinzu. Minze und Grapefruit: Ein Traum! So frisch, so belebend, ich sprühe vor guter Laune! Zitrisch leicht und grün würzig überzeugen die ersten Stunden von Fresh Energy.
Im Gegensatz zur Minze hält sich die Grapefruit nicht ganz so lange und hat nach ca. 2-3 Stunden ausgedient.
Dann bleibt Fresh Energy grün, minzig, aber wird weitaus ruhiger. Der Euphorieschub ist vorbei, mit ihm leider auch die Projektion, aber was bleibt ist ein wunderschön kühlendes Tuch.
Ich denke bei den grünen Noten ist grüner Tee dabei, der charakterisiert die grünen Noten bei mir in jedem Fall, oder ich interpretiere das, was Cerruti grüne Noten nennt, als grünen Tee.
Egal, zwar hautnah aber großartig überzeugt die Basis, die die letzten 4 Stunden anhält. Zusammen kommt man dann auf ca. 6-7 Stunden, was für so einen leichten Duft wirklich gut ist und eine Wanderung von 7 Stunden durch die pralle Sonne Roms lässt sich so auch besser durchstehen.

Weil ich so viele schöne Erinnerungen an den Süden mit Cerrutis frisch-energetischer Version von Image verbinde, weil er so simpel und belebend ist. Deshalb liebe ich Fresh Energy, und mit seinem Original wird er mein lieblings-Duft für jeden Sommer bleiben.
1 Antwort
Tears vor 11 Jahren 28 7
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Betörend
So unschuldig erscheint mir Cabotine, in seinem reinen, weißen Karton, aus dem ich die kleine Blumenvase mit der Aufschrift "Cabotine de Grès" hervorhebe. Blumenvase erscheint mir sehr passend, denn der Deckel sieht aus wie ein Blumenstrauß, der in einer sehr bauchigen Vase steht. Aber in dieser Vase befindet sich kein Wasser, zumindest kein Leitungswasser, sondern Duftwasser.
Äußerst blumiges Duftwasser, als wäre der Duft der Blüten des Deckels in das Wasser gewandert. Noch aus einem weiteren Grund finde ich den Deckel sehr passend - er ist grün und stellt einen Blumenstrauß dar, was bereits den sich bestätigenden Eindruck von einem blumig-grünen Duft erweckt.
Der Flakon mit seinem klaren und leicht gelblichen Inhalt lässt auf die Frische schließen.

So weit also der Erste Eindruck zu Cabotine. Blumig, grün und frisch, das ließ sich bereits von seinem Aussehen ablesen. Eigentlich hatte ich mir Cabotine nur bestellt, weil er dem Tendre Poison von Dior so ähnlich sein soll. Da eben solcher allerdings nur zu wirklich abgedrehten Preisen angeboten wird, entschied ich mich für die weitaus günstigere Variante (20€ für 100mL!) und ließ mich von dem hauptsächlich positiv ausfallenden Feedback ermutigen. Ein Blindkauf also, den ich zum Glück nicht bereue.
Selten hatte ich so eine Vorfreude einen Duft zu testen, es war spannend!

Zurück zum eigentlichen Duft. Wie erwartet war er blumig und grün. Aber wie stand es mit der Frische? Wow, damit hatte ich nicht gerechnet.
Jetzt wusste ich auch was in den vorangegangenen Kommentaren mit "Wummser" gemeint war. Ich bezog es vorerst auf den Flakon, was wohl sicher nicht falsch war, allerdings trifft diese Beschreibung auch auf den Duft zu.
Sowasvon SCHWER!
Eine blumige Schwere, das schien ein wirklich fetter Blumenstrauß zu sein!
Bislang assoziierte ich mit Frische immer Leichtigkeit. Klarheit.
Cabotine war beides nicht, aber trotzdem frisch.
Es hat mir die schwere Frische gezeigt und so wirklich Durchblick hatte meine Nase auch nicht.
Also sehe ich mir die Duftpyramide genauer an, die mich genau so herausfordert, wie es der Duft tut.
Was ich sagen kann, ist, dass Cabotine blumig-aldehydisch startet, begleitet von einer freundlichen Fruchtigkeit mit zitrischem Akzent. Die Mischung ergibt ein grünes Bild, ein Bild von Natur und Frühling.
Jedoch genau so vielfältig wie seine Inhaltsstoffe sind, so, rein analog passend, vielfältig ist auch das Duftbild.
Was weitgehend dominant bleibt, ist der blumig-grüne Geruch, dessen Hintergrund sich fast im Minuten-Takt ändert. Mal leicht würzig (vielleicht Ingwer, Koriander,...?), mal süß, mal wieder fruchtig,...
Wie ein Licht, das ständig seine Farbe wechselt.
Ich könnte ewig damit fortfahren, Cabotine ist so facettenreich, deshalb entdecke ich ihn auch jedes Mal neu wenn ich ihn auflege.
Dieses Wechselspiel, ja bald an Flatterhaftigkeit grenzend, legt sich gegen Ende und warmer Amber, Vanille und Tonkabohne beruhigen das Geschehen und laden zum Entspannen ein.
Nun eher süß-blumig, als zu Anfang frisch-blumig, ist Cabotine einfacher geworden und erinnert mich an Honig, aber herben Honig!

Ich muss sagen, dass Cabotine wirklich abschlepp-Potenzial hat, denn, um mich auf meinen Titel zu beziehen, er ist wirklich äußerst betörend und geheimnisvoll, gleichzeitig aber lebendig und hell, freundlich - wenn das mal nicht sexy ist!
Dank seiner vielen Facetten ist Cabotine auch fast überall tragbar, ausgenommen zum Sport treiben, man will beim Joggen ja nicht schwerer werden, sondern leichter!
Aufgrund der mehrfach angesprochenen Schwere passt Cabotine auch besser in den Frühling und in den Herbst, wo es von blühenden Blumen und Natur träumen lässt, bzw. das sichtbare Bild in einen Duft einfängt.

Im großen und Ganzen wirklich ein sehr natürlicher, komplexer und außergewöhnlicher Duft, gleichzeitig sehr universell, ohne bieder zu sein oder zu wirken.
Ich bin froh, mir ein Stück Natur gekauft zu haben.
7 Antworten
Tears vor 11 Jahren 14 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meine Oma...
Meine Oma ist wohl die am einfachsten gestrickte und verrückteste Oma der Welt. Und wir alle lieben sie dafür, dass sie so ist wie sie ist, ihre ganz eigene, anstrengende aber liebevolle und natürliche Art.
Als ich allerdings neulich bei ihr war, wurde quasi mein ganzes Weltbild zerstört - ich ging in ihr Badezimmer, wollte mich bloß waschen, aber was sehe ich da?
Meine Oma hat Parfums? Ich war schockiert.
Warum hat sie Parfums und noch viel eher - warum sind sie mir noch nie zuvor aufgefallen?
Wahrscheinlich weil ich mich noch nicht all zu lange für das Thema Düfte und Parfums interessiere.
Jedenfalls sehe ich dort in ihrem Regal eins, zwei, drei, vier Flakönchen stehen.
Eins haben sie alle gemeinsam: sie sind goldgelb und wirken sehr edel, verstaubte Schönheiten.
Was ist mit meiner Oma passiert?
Eine des goldenen Quartetts ist mir besonders in's Auge gestochen - eine kugelrunde Granini-Flasche die aber nicht den Eindruck von Fruchtsaft erweckte.
Ich nehme den Flakon, puste den Staub weg und schaue ihn mir genauer an:
"D...Dior!"
Im ersten Moment war ich (erneut) geschockt. Woher hat meine Oma ein Parfum von Dior?
Zweitrangig. Deckel ab, Nase an den Zerstäuber und...hmmm, Traubenzucker!
Begeisterung tut sich auf, so kannte ich Oma noch gar nicht, ob sie damals damit wohl irgendwelchen Herren den Kopf verdreht hat? Wer weiß, wer weiß.

Mit der goldenen Granini-Flasche bin ich daraufhin zu Oma gerannt und fragte sie, woher sie es habe, ob sie denn wüsste, was das überhaupt ist und ob ich es denn mal testen dürfte.
Die ersten beiden Fragen konnte sie mir nicht beantworten. Okay, Oma war also bloß eine Konsumentin, ohne jeglichem Interesse für die Details der Dinge.
Nicht schlimm, einen guten Riecher scheint sie ja zu haben.
Zu meiner Freude durfte ich es auftragen, sie hätte nichts dagegen.
Das lasse ich mir nicht zwei mal sagen, Deckel ab, einmal kurz drücken...
Es riecht nach Traubenzucker!
Süß ist die Kopfnote, lieblich, warm, leicht frisch, blumig, pudrig und orientalisch elegant.
Rose, Maiglöckchen und Magnolie riechen wunderbar, die würzige Note lässt sich bereits erahnen und wie ein sanfter ombré-Farbverlauf nimmt sie zur Herznote hin zu und es lässt sich klar identifizieren: es ist wirklich Zimt.
Zum Glück nicht zu viel, nur eine Prise, denn ein sanfter Pfirsich-Duft dominiert in der Herznote. Aus blumig wurde fruchtig mit etwas mehr Würze.
Ich liebe Action in Parfums und dieses Parfum bietet mir Action, zarte und liebliche Action.
Die Herznote bleibt dann eine Weile, man darf sich an ihr erfreuen und man tut es auch immer wieder gerne. Alle paar Minuten klebe ich an meinem Handgelenk - so muss das sein!
Dann kommt die weiche und cremig-süße Basisnote zum Vorschein, sie untermalt den Pfirsich-Zimt-Duft großartig und zum Glück geht der nicht ganz unter in der tiefgründigen Vanille.
Ich stelle mir das Parfum in einer größeren Zeitspanne vor. Von Spätsommer, über einen kühlen Herbst, bis hin zu einem verschneiten Winter, wo Dolce Vita an meiner Oma glänzt und den Christbaumkugeln die Show stiehlt.
Zum Glück rückt man auf Weihnachten immer etwas näher zusammen, dann rieche ich dieses Kunstwerk wenigstens, denn die Projektion fällt leider nur mittelmäßig aus. Relativ hautnah, ungefähr kuschel-nah ist Dolce Vita anzutreffen. Die Haltbarkeit ist, wie von einem guten Dior-Duft zu erwarten, allerdings gut bis sehr gut mit 8 Stunden Spektakel und einem vanilligen Ausklang.

Alles in allem trägt Dolce Vita seinen Namen zurecht, süß ist er und er betont die süßen Seiten des Lebens.
Ich kaufe ihn mir entweder selbst, oder schenke ihn meiner Oma; zum Glück fällt unser Geburtstag auf das gleiche Datum ~
1 Antwort
Tears vor 11 Jahren 8 2
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
"Könnte für eine Frau sein!..."
...das war der erste Kommentar, den ich zu diesem Parfum bekommen habe.
Zugegeben - ich musste dieser lieben Freundin recht geben. Fahrenheit 32 besticht einfach durch diese blumige Note, untermalt von einer hauchzarten Vanille.
Nichts-desto-trotz (?!) überlege ich mir diesen Duft anzuschaffen, denn ein bisschen Weiblichkeit schadet ja nicht, oder?

Dior hat hier wirklich wunderbare Arbeit geleistet. Die anderen Fahrenheits sind ja eher sehr speziell und nicht jeder kann sie tragen. Ganz im Gegenteil zu diesem hier! Denn nicht nur Männlein und Weiblein könnten ihn tragen, sondern dazu auch noch jede Altersklasse - der Fahrenheit für die Masse, sozusagen, ganz ohne ihn einen Mainstream-Duft nennen zu wollen. Immerhin ist er immer noch ein Fahrenheit und das riecht man auch. Eher unterschwellig, aber das ist auch gut so, denn dadurch kommt dieser wunderbar blumige Duft erst richtig zur Geltung.
Der Name ist auch gut gewählt, wobei er mich eher daran erinnert wie Eis zu Wasser wird, als anders herum. Denn die blumigen Noten vermitteln ein Bild von Frühlingsanfang; Tauwetter halb-halb, denn es sind gerade genau 0°C. Ein paar Sonnenstrahlen kommen hinzu und glitzern im weißen Schnee. Es ist wirklich genau dieser Geruch! Zumindest...stelle ich mir den Geruch genau so vor, denn wie soll glitzernder Schnee schon riechen?...
Aber es ist eben genau diese Frische, wohl eher diese Kälte, im Duft, die für exakt diesen Effekt sorgt.

Der Duft verändert sich nicht stark, Vanille riecht man durchgängig. Zwar eher im Hintergrund, aber dort ist sie meiner Meinung nach genau richtig. Denn sie zermatscht diese schönen Blüten nicht, sondern bietet eine wunderschöne Decke, auf welcher sich die Blüten betten können.
Welche Blüte genau ich am ehesten herausrieche kann ich nicht sagen, ich nehme eher einen Blümchenstrauß wahr. Absichtlich Blümchen, denn bei einem Blumenstrauß denkt man zu sehr an einen opulenten Duft, was aber überhaupt nicht der Fall ist. Viel mehr ist es genau eine Blüte der jeweiligen Pflanze, zusammengestellt zu einem toll duftenden Strauß, der Leichtigkeit und Frische vermittelt.
Vetiver agiert meines Erachtens nach auch viel eher im Hinter- bzw. Untergrund und ist nur eventuell wahrnehmbar, da er die Blüten mehr ergänzt als sich von ihnen abzusetzen.
Stellt man sich also eine Vanille-Decke vor, auf der ein kleiner Blumenstrauß aus leichten Blüten und ein paar wenigen Grashalmen liegt, bedeckt von ein paar weißen Flöckchen, hat man den Duft quasi schon begriffen.

Alles in Allem ziehe ich den Hut vor Christian Dior für diese doch so simple, aber gleichzeitig unglaublich raffinierte Duftkomposition, die es in die Top 3, wenn nicht auf die Spitzenposition meiner liebsten Parfums schafft.
Bravo.
2 Antworten
11 - 14 von 14