Tinebiene

White Musk kenne ich schon seit 1998, es schlich sich als Körperpuder in mein Duftleben. Ich mochte den Duft: dezent im Puder war er toll.
Mittlerweile liebe ich andere Düfte, wollte aber bei einem Besuch in einer Body-Shop-Filiale in Erinnerungen schwelgen und da fiel mir diese neue Variante auf. Unvorsichtig wie ich war sprühte ich es gleich auf den Arm und im ersten Schnuppern sehr fein: Rose definitiv, ein bisschen Rauch im Hintergrund und der bekannte White Musk ebenso. Mal was anderes dachte ich, spannend!
Nach drei Minuten hatte aber die Freude ein Ende. Rose und White Musk verschwanden irgendwo zwischen TBS-Ladentür und Strasse, aber eine penetrante Rauchnote blieb. Und klebte an meinem Arm wie Grillreste am Rost. In der nächsten Drogerie rubbelte ich mir den Arm mit Desinfektion wieder duftneutral.
Düfte entwickeln sich ja auf jeder Haut anders und meine Haut und dieser Duft vertragen sich leider garnicht.

Nicht nur beim Wein, sondern auch beim Parfum ändert sich der Geschmack wie ich an Chanel Chance feststellen durfte. Eine Zeitlang war ich ratlos den Chaneldüften gegenüber. Natürlich bin ich anfällig für ihr Marketing, aber die Parfums selbst...hmm...
Vor schon einiger zeit kam ich mit Chanel Chance in Kontakt, denn eine liebe Verwandte bekam ihn geschenkt und ich durfte mal dran riechen und ich fands damals nicht gerade berauschend. Zu herb, zu vanillig, unausgewogen in meiner noch sehr jungen Nase.
Immer wieder kreuzte der Duft meinen Weg, aber beachtet hatte ich ihn nicht wirklich.
Nun etwa 10 Jahre später bekam ich bei der türkisen Geschenkfee eine Probe geschenkt und probierte ihn aus und ich war von Anfang an hin und weg...frische Blumen, die aber elegant auf mir blühten, später Iris und Vanille, die aber nicht wie bei anderen Düften fast übelkeiterregend pappsüß war, sondern warm und angenehm.
Die Probe hat mich auch durch eine sehr wichtige Prüfung gebracht: Glück zum Sprühen... und die große Abfüllung ist jetzt auf dem Weg zu mir.
Eben Liebe auf den zweiten Blick.

Vielleicht wird mein nun zweiter Kommentar hier einige Liebhaber dieses Duftes erschüttern und auch mich selbst traf das "Kompliment" meiner Kollegin sehr: Ich röche nach Tod.

Gut, viele Menschen verbinden Lilien mit Beerdigungen und lange Zeit hatte die benannte Kollegin neben der Pathologie gearbeitet aber da war noch mehr: neben dem, für mich nicht unangenehmen Duft der Lilie...der den ganzen Tag hielt...war im Hintergrund noch so eine Süßlichkeit, die mich in ihren Augen oder besser in ihrer Nase zu einem Todesengel machte.

Und so wird das Parfum einen anderen Liebhaber finden müssen. Und an alle, die in der Medizin arbeiten: ihr wurdet gewarnt!

Was habe ich den geliebt... Auffällig, aber nicht aufdringlich. Fruchtig-blumig und langanhaltend. Trotz schmaler Schüler- und Studentenkasse habe ich ihn mehrere Male nachgekauft und war umso trauriger als es ihn nicht mehr geben sollte.

Und seitdem suche ich eine Alternative....