Trogir

Trogir

Rezensionen
Trogir vor 1 Jahr 9 7
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Liebeserklärung??
Wer sich ein wenig mit Parfum beschäftigt, wird bei den Namen Jacques Polge & François Demachy hellhörig werden. Sind beide doch verantwortlich für eine ganze Reihe von echten Duftklassikern, bevorzugt für die Modehäuser Chanel und Dior.
Chanel Coco, Pour Monsieur- Dior Homme/ Intense, Eau Sauvage, Fahrenheit. Um nur einige zu nennen.

Bei Ungaro pour L´homme III haben diese beiden Supernasen 1993 gemeinsame Sache gemacht. Und das Ergebnis ist meiner Meinung nach etwas Besonderes.

Der Duft startet leicht alkoholisch (nennen wir es Wodka, wie in der Pyramide erwähnt), gepaart mit der zurückhaltenden aber anschmiegsamen Zitrik der Orange und unterstützt von dezentem Lavendel. Wenig später gesellen sich florale Noten hinzu, die Maiglöckchen und die Rose. Wobei die Rose streng darauf achtet, sich nicht in den Vordergrund zu spielen.
Sandelholz, Vetiver und ein Hauch Patchouly bilden schließlich das Fundament und sorgen gleichzeitig für den Zusammenhalt des Ensembles, ohne den Komponenten der Kopf- und Herznote die Luft zum atmen zu nehmen.

Es ist vor allem die Komplexität, die den Duft auszeichnet. Keine Komponente spielt die Hauptrolle. Es ist dagegen ein grandioses Zusammenspiel großartiger Nebendarsteller.

Ungaro pour L´homme III ist kein Draufgänger und kein Verführer. Kein Abenteurer und auch kein Sportler.
Nein, er ist ein BEGLEITER! Der seinen Träger sanft umhüllt und dessen Aura untermalt.
Für den Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht und niemandem mehr irgend etwas beweisen muss. Der weiß, wer er ist. Und wer er nicht ist.

Bereits Mitte der 1990er Jahre habe ich als junger Erwachsener diesen Duft besessen.
Bin dann aber dem Zeitgeist mehr und mehr gefolgt und meine Düfte wurden blauer und sportlicher.
So haben wir uns irgendwie aus dem Auge verloren, die Zeit für uns beide war wohl noch nicht gekommen.

Vor ein paar Monaten haben wir uns zufällig wiedergefunden. Und ich finde, jetzt passen wir endlich zusammen.


7 Antworten
Trogir vor 6 Jahren 3 2
3
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Die Freiheit der Weihnachtsgans
Bei einem Duftversand mit Schwerpunkt auf italienischen Düften bin ich Blue Sqare gestossen.
Die Beschreibung der Duftpyramide klang gut. Und das "Blue" im Namen ließ bei mir Hoffnung auf einen wohlriechenden Alltagsduft aufkeimen. Angenehm frisch und nicht aneckend.

Zur Wahl standen der Flacon mit 100ml und eine Probe mit 2ml. Ich entschied mich für den Flacon.
Ich hätte die Probe nehmen sollen...

Blue Sqare startet frisch-würzig. Etwas Bergamotte, aber nicht zu kräftig. Dazu Gewürze eben.
Pfeffer, ja. Und noch etwas, was ich erst nicht zuordnen konnte. Rosmarin, wie in der Duftpyramide beschrieben?
Nee.

Der leicht zitrische Anteil im Start verflog dann zusehends. Übrig blieb das Gewürz, welches immer mehr die Oberhand gewann.
Es erinnerte mich an etwas. Und jaaa..... es roch wie die Weihnachtsgans, mit der ich mich jedes Jahr zur gleichen Zeit in der Küche einschließe... BEIFUSS!!!

Diese Beifuss-Note zieht sich konsequent durch alle Lebensabschnitte des Duftes, unterstützt durch etwas Pfeffer. Weihnachtsgans halt.
Die Lebensdauer des Duftes ist sehr ausgeprägt, Wasser kann ihm nichts anhaben. Auf meinem Handrücken war er dann auch am nächsten Morgen noch gut wahrnehmbar.

Der Duft ist sehr speziell und eher etwas für freiheitsliebende Naturburschen.
Meinen Geschmack trifft Blue Sqare nicht. Man liebt es oder man liebt es eben nicht. Ich gehöre zu der zweiten Gruppe.

Ich werde das Parfum verschenken, nur weiß ich noch nicht, an wen... ;-)




2 Antworten