29.03.2020 - 11:17 Uhr
Konsalik
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Konsalik
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Pflegepolitur für den Herrn
Wenn ich eine einzige Duftnote bzw. einen Akkord als "erzmaskulin" bestimmen müsste, kann dies natürlich nur diejenige sein, die für mich am deutlichsten hervortrat, wenn in Kindheitstagen viele Männer zusammenkamen, wie etwa an Geburtstagen, Hochzeiten etc. Das Milieu war ein kleinbürgerliches: Rainer im Manta, Wolfram im Golf, Achim im bronzefarbenen Kadett, Opa Paul stolz im gepflegten, nachtblauen Mercedes. Die Region ist das Grenzgebiet zwischen Niederrhein und westlichem Ruhrgebiet, der prägende Zeitraum die späten achtziger und frühen bis mittleren neunziger Jahre. Der gefühlt allgegenwärtige Männer-Grundakkord war (Trommelwirbel!): Das beißend-staubige Hellgrün von Gewürznelke an Eichenmoos.
Und herrje, fällt es mir schwer, Parfums mit dieser Note an mir zu ertragen (Küchenpsychologen an die Front!). Sie schnüren mir bisweilen sogar regelrecht den Hals zu – so geschehen bei „Le 3e Homme“ von Caron, obwohl ich doch alles von Caron so gerne mögen würde… Kurz: Nelke und Moos müssen, wenn sie zusammen antreten wollen, stark eingehegt und abgetönt werden, wenn ich sie genießen soll. Capucci pour Homme löst diese Aufgabe ziemlich gut, indem er von oben langlebige, zäh-wächserne Schalen von Zitrusfrüchten auf das Nelken-Moos-Bett drückt und dieses von unten mit fluffig aufgeschäumter, weihrauchhaltiger Seife umspült. So benetzt und durchtränkt staubt und kratzt nichts mehr; Capucci pour Homme wirkt bei aller selbstbewussten Männlichkeit im Gegenteil sogar recht „poliert“ und ausgewogen, was sicher auch an den anderen Komponenten der Herz- und Basisnoten liegen wird.
Dazu noch der günstige Verkaufspreis – wunschlos glücklich, Herr Konsalik? Nicht ganz! Eine Rasierseife von Capucci würde ich mir noch wünschen. Die wäre mir sogar noch lieber als das EdT, käme ich mir so doch nicht nur gepflegt vor – ich wäre es auch!
Und herrje, fällt es mir schwer, Parfums mit dieser Note an mir zu ertragen (Küchenpsychologen an die Front!). Sie schnüren mir bisweilen sogar regelrecht den Hals zu – so geschehen bei „Le 3e Homme“ von Caron, obwohl ich doch alles von Caron so gerne mögen würde… Kurz: Nelke und Moos müssen, wenn sie zusammen antreten wollen, stark eingehegt und abgetönt werden, wenn ich sie genießen soll. Capucci pour Homme löst diese Aufgabe ziemlich gut, indem er von oben langlebige, zäh-wächserne Schalen von Zitrusfrüchten auf das Nelken-Moos-Bett drückt und dieses von unten mit fluffig aufgeschäumter, weihrauchhaltiger Seife umspült. So benetzt und durchtränkt staubt und kratzt nichts mehr; Capucci pour Homme wirkt bei aller selbstbewussten Männlichkeit im Gegenteil sogar recht „poliert“ und ausgewogen, was sicher auch an den anderen Komponenten der Herz- und Basisnoten liegen wird.
Dazu noch der günstige Verkaufspreis – wunschlos glücklich, Herr Konsalik? Nicht ganz! Eine Rasierseife von Capucci würde ich mir noch wünschen. Die wäre mir sogar noch lieber als das EdT, käme ich mir so doch nicht nur gepflegt vor – ich wäre es auch!
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