Tulpenhügel

Eigentlich fand ich ihn am Anfang überhaupt nicht gut, so ganz anders als nach den angegebenen Duftnoten erwartet. Er roch extrem seifig fast stechend, nicht luftig blütig. Jetzt, nachdem ich ihn näher kennen gelernt habe gefällt er mir aber deutlich besser. Wie eine hochertige von handgefertigte Seife, ein Stück blumige Cremeseife.
Die Haltbarkeit ist sehr gut und im Laufe des Tages wird er auch leichter und sanfter.
Dafür das ich seifigen Düften bis jetzt nichts abgewinnen konnte, hat dieser doch mein Herz erobert.

Das erste Mal gerochen habe ich Tubéreuse Impériale, in der Stadt der Düfte direkt in Paris. Und er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Überhaupt scheint meine Haut mit den BDK Düften gut zu können. Deshalb haben es schon einige in meine Sammlung geschafft.
Aber wie ist der Duft nun.
Sie gefällt mir ausgesprochen gut diese Tuberose. Sicher, sie ist sehr gefällig, hat sie schließlich auch gsnz schnell mein Herz erobert aber ich finde dadurch nicht weniger interessant. Im Kopf zeigt sie sich tagesform abhängig echt unterschiedlich.
Heute erst habe ich eine leichte nicht säuerlich Zitrone, keine Ahnung woher sie kam, die Pyramide gibt sie nicht her, gerochen. An den meisten Tagen aber richte ich gleich zu Beginn eine schöne leicht grüne Tuberose. Sie ist nicht bubblegummy sondern schön blütig. Leicht süß aber auf keinen Fall klebrig süß, da immer noch ein bischen grün durchbitzt. Genau das gefällt mir ausgesprochen gut.
Im Laufe des Drydowns kommt zur Tuberose der ylang-ylang dazu und es wird tropisch, sonnencremeartigen. Das ist auch das was mein Umfeld erschuppert. Die Frabe des juce finde ich deshalb auch sehr passend.
Der Duft ist sehr präsent ohne dabei aufdringlich zu sein und hält erstaunlich lange. Mit vier Sprühern am morgen riche ich ihn auch abends noch gut. Sie wird mir nie zuviel, dies Tuberose und ich fühle mich weiblich und gepflegt mit ihr. Sie funktioniert einfach nur mit T-Shirt und Jeans tagsüber aber auch zurechtgemacht für ein Dinner.

Ich sitze unter meinem Feigenbaum, im Sommer bei Hitze. Es ist ein herrlicher Tag und der Baum gibt mir ein kühles Plätzchen. Das Holz und die Blätter geben ihren warmen, würzigherben Geruch ab. Ich pflücke mir eine frische Feige vom Baum. Es ist aber nicht so eine überreife, zuckersüße Frucht, sondern eine von den, die
noch frisch und fest sind und bei denen der milchig herbe Saft austritt, wenn man sie pflückt. Sie ist süß aber auch ein bisschen säuerlich. Einfach lecker.
Diese Assoziation habe ich, wenn ich diesen Duft trage.
Er passt für mich durch seine Holzigkeit und seine dezente herbe Süße fast immer.
Wenn dieser Duft eine Farbe hätte, wäre er für mich kakigrünen. Leise aber doch lange wahrnehmbar. Durch seine süßherbe Holzigkeit ist er für mich fast immer tragbar.