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Turandots Blog
vor 9 Jahren - 30.04.2015
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Zusammenfassung Fueguia 1833

Bei allen Fueguia-Parfums werden als Pyramide nur drei Noten angegeben. Immer wieder hat mich erstaunt, dass Fueguia-Parfums für mich neue Geruchserlebnisse bereit hatten. Auch der Aufbau der Pyramide ist oft außergewöhnlich, denn viele Düfte enthalten in der Kopfnote Bausteine, die wir sonst nur aus der Basis kennen.Die Parfums sind durchwegs als unisex eingestuft, und doch senkt sich die Waage für meine Nase bei vielen Düften von Fueguia 1833 mehr zur männlichen Seite hin.

Eine gewisse Ernsthaftigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Marke. Meines Erachtens werden die Parfums vor allem die Parfumos ansprechen, die eben nicht den Orient samt Gewürzen, Oud und 1001-Nacht verehren und auch nicht auf blumig-fruchtige Mädchendüfte aus sind.

Beim Test eines Duftes dieser Marke sind übrigens Teststreifen eher kontraproduktiv. Die Düfte entfalten sich auf der Haut völlig anders, als auf Papier.

Der bei allen Düften gleiche Flakon wirkt hochwertigund wird in einem Edelholz-Kästchen mit Seidenpapier als Füllmaterial geliefert, auf den ein alter Stich der Landkarte Süd-Südamerikas gedruckt ist.

Armonias – Malena: Der erste Duft, in dem ich das Aroma sonnenwarmer schwarzer Johannisbeeren als Thema wirklich erkennen kann. Magnolie umrahmt mit eher dunkler blumiger Note. Auch wenn nicht in der Pyramide angegeben bilde ich mir ein, im Ausklang auch eine holzige Note Patchouli zu erkennen.

Armonias – Tinta Roja Parfum für Liebhaber/Innen schwerer Blütendüfte. Tuberose und Gardenie trumpfen hier gewaltig auf und obwohl es kaum blumiger geht ist der Duft doch nicht wirklich feminin, schon gar nicht süß und kann auch von Herren getragen werden, falls sie denn Blütendüfte mögen. Ich würde den Duft gerne als Begleiter für warme Sommerabende erleben. Tinta Roja verbreitet für mich eine etwas melancholische, aber schöne Atmosphäre.

Armonías - Agua de Gardenia: Nein, kein Gardenien-Fan muss sich verzweifelt auf die Suche nach Agua de Gardenia machen. Das Parfum riecht nach einem Gemisch aus Blüten und einem Kästchen Champignons, das man eine Weile vergessen hatte. Blumig-muffig triffts am besten.

Armonias – Paisaje: Abhaken und schnell vergessen. Erinnert mich zu sehr an Hustentropfen.

Armonias – Flores Negras: Der Name passt! Es handelt sich hier wirklich um einen dunklen Blütenduft und wieder glaube ich nicht, dass die Pyramide vollständig ist. Mir kommt bei dem Duft noch ein Hauch schwarzer Tee in die Nase. Flores Negras wirkt im Gegensatz zu den meisten Fueguias elegant-feminin und sogar ein bisschen mystisch.

Personajes – Bonpland: Nur zitrisch-grün. Das ist mir zu wenig.

Personajes – Juan Manuel: Angenehmer dunkler Rosenduft, siehe mein Kommentar.

Personajes – Candido Lopez: Aussergewöhnlich ist bei diesem Duft, dass das herbwarme Guajakholz bereits in der Kopfnote eingesetzt wurde. Candido Lopez wäre für mich ein angenehmer Winterduft ohne orientalische Gewürze. Leider befriedigt mich die Haltbarkeit nicht wirklich.

Personajes – Humboldt: Kräftiger, energetisierenderZitrus- bzw. Orangenduft.Ganz knapp an meiner Wunschliste vorbei geschrammt.

Personajes – Darwin: Ausdrucksstarker Duft – siehe mein Kommentar.

Personajes - La Cautiva: Wirklich betörend, obwohl das nicht meine bevorzugten Duftnoten sind. Die schwarze Johannisbeere gibt ein dunkelfruchtiges Aroma und wird von Vanille gezähmt. Der Duft ist dezent animalisch und ich kann ihn mir gut auch an einem Herren vorstellen. Sehr angenehm!

Personajes – Thays: Erstaunlicherweise ist Thays für mich ein warmer Teeduft mit recht passabler Haltbarkeit und elegantem Blütenaroma. Düfte mit Tee als Thema habe ich bisher immer dem Sommer zugeordnet, aber Thays passt auch gut in die kältere Jahreszeit.

Fabula Fauna – Ambar Nocturno: Aussergewöhnlich, die blumigmuffige Kopfnote, schreckt mich erst mal ab, entwickelt sich auf der Haut aber dann doch zu einem interessanten dunklenAroma.

Fabula Fauna – Malabrigo: Holzig-harzig-animalisch. Wir kommen nicht zueinander, irgendetwas stößt mich ab.

Fabula Fauna – Corvina Negra: Selten hat mich ein Parfum so ratlos zurück gelassen, wie Corvina Negra. Auf der Suche nach der Bedeutung des Namens stieß ich auf einen Fisch. Nun, nach Fisch riecht der Duft für mich nicht, nach dem abgestandenen Geruch, weniger gepflegter Strandabschnitte schon eher.Veilchen finde ich auch nicht, aber wenn die Basisnote "Natrium" in anderen Parfums "salzigen Noten" entspricht, dann kommen wir der Sache schon näher. Ich finde sonst aber keine Parallelen zu Gerüchen, die auch nur halbwegs erklären, wie Corvina Negra auf mich wirkt.Ein tragbares Parfum ist das für mich nicht, muss es für andere aber durchaus sein. Corvina Negra gibt es nicht an jeder Ecke zu kaufen und doch haben es mehrere Parfumos in der Sammlung. Ich kann deshalb interessierten Usern nur empfehlen, den Duft selbst zu testen.

Linneo – Agua Magnoliana: Kühler, herber Blütenduft in dem ich auch einenHauch grünen Tee erkenne. Das Sandelholz der Basis ist glatt und seidig.Angenehmer Sommerbegleiter.

Linneo – Caoba: Patchouli bereits in der Kopfnote anzutreffen, ist für mich gewöhnungsbedürftig. Allerdings wird die ja doch etwas erdige Note bald von einer wunderschönen Rose überstrahlt und Caoba entwickelt sich auf meiner Haut bis zum Ausklang weich und sanft. Diesen Duft würde ich jeder Rose-Oud-Kombination vorziehen.

Linneo – Quebracho: Angenehm grünwürzig, jedoch sollten sich Weihrauchfans nicht allzuviel von dem Duft erwarten. Zwar soll Weihrauch hier bereits in der Kopfnote eingesetzt sein, ich kann ihn aber nicht wirklich erkennen, denn das Koniferenthema der Herznote dominiert das Parfum. Bergamotte in der Basis hat es da erst recht schwer. Zusammengenommen gefällt mir der Duft als Alltagsbegleiter aber doch.

Linneo – Mbucuruya: Überhaupt nicht mein Fall. Der Duft ist süß-fruchtig und essbar.

Linneo – Fueguier: grün, herb, pudrig - seltsame Beschreibung, aber ich kann es nicht anders erklären.Hat eine mediterrane Ausstrahlung, Feige kann ich aber nicht wirklich erkennen.

Linneo – Xocoatl: Beim Namen und der Pyramide hatte ich schon befürchtet, mir würde ein Duft ähnlich wie Chocolat Greedy entgegen kommen. Jedoch kann ich Entwarnung geben. Xocoatl ist zwar natürlich ein reinrassiger Gourmand, jedoch immer noch ein tragbares Parfum,eben mit einer deutlicher Kakaonote,aber ohne betonte Süße und damit ohne jede Zahnschmerzgefahr. Ich bilde mir sogar ein, eine blumige Note zu erkennen. Wäre sogar für mich Gourmandfeigling ein tragbarer Winterduft.

Destinos – Ibera: Blumig-grün mit einer für mich befremdlichen Note. Wirkt seltsam unfertig und erinnert mich dadurch an manche Naturparfums.

Destinos - Pampa Húmeda: - Der Duft ist etwas für Lösungsmittelschnüffler, denn er erinnert mich an diverse Pinselreiniger und sonstiges Malerzubehör. Als Duft für mich nicht tragbar, als Geruch zumindest interessant. Hat sich die harzige Note verflüchtigt, bleibt ein Duft von getrocknetem Rosmarin, der in einem Gewürzregal vergessen wurde.

Destinos – Zonda: Frisch-holzig-würzig und ein angenehmer Immergehen. Vorzugsweise sicher für Herren, aber ich würde ihn auch tragen.

Destinos – Yaken: Dank Recherchen weiß ich nun, dass Adesmia boronioides ein Schmetterlingsblütler ist, der in den Anden oberhalb von 2000m und in der Antarktis vorkommt. Auch Greiskraut war mir kein Begriff und so ist es mir nicht möglich, die blumigen Noten, die Yaken tatsächlich hat, auseinander zu halten. In diesem Fall ist mir das auch nicht wichtig, denn der Duft ist für meine Nase zu süß und zu schwer. Das mag auch die kräftige Kopfnote bewirken, jedenfalls ist das Parfum für mich ein Kopfschmerzkandidat.

Destinos – Conquista: Pyramide: Wacholderbeere, Zeder, Bergamotte - und ganzgenau so, wie das klingt, so ist der Duft. Holzigwürzig mit deutlichem Konifereneinschlag.Er gehört zu den Fueguias, die ich eher als reinen Herrenduft deklariert hätte.

Destinos – Sudestada: Die Tabaknote in diesem Duft ist nicht eher süßpudrig, wie wir das von anderen Parfums gewöhnt sind, sondern wirklich starker Tobak und damit passend zur rauen Zeder. Neroli kann ich nicht wirklich erkennen, wird aber wohl durchaus seine Berechtigung haben, um das sonst eher raue Parfum etwas zu glätten. Ich denke, der Duft wird Herren eher ansprechen als Damen.

Destinos – El Dorado: Angenehmer, unspektakulärer Immergeher.

Destinos – Misiones: Angenehmer und feiner Weihrauchduft ohneSchnickschnack. Kühl und ruhig.

Destinos - Lago del Desierto: Weder unter Lengaholz, noch unter Coihueholz kann ich mir etwas vorstellen. Der Duft riecht auch für mich überhaupt nicht holzig, sondern sogar eher blumig, obwohl nichts in der Hinsicht angegeben ist.

Destinos – Castillos : Eine interessierte Kombination aus ausdrucksstarker Tuberose, animalischem Jasmin, gedämpft durch eine kühle Mate-Note.

Destinos – Beagle: Eiche, Rum und Schießpulver in der Pyramide klingt männlich-abenteuerlich und so präsentiert sich der Duft für mich auch. Schließlich ist er auch nach der Beagle, dem Schiff genannt, mit dem Charles Darwin unterwegs war. Was als Schießpulver deklariert ist, riecht für mich eher nach schwarzem Pfeffer. Bei Beagle sehe ich die Bezeichnung unisex eher skeptisch. Mich spricht der Duft jedenfalls nicht an.

Destinos – Cactus Azul: Interessantes und auch angenehmes Geruchserlebnis, aber als Parfum kann ich mir den Duft nicht vorstellen. Er erinnert mich an die minzigen Aromen mancher Kaugummis.

Jorge Luis Borges and Friends – Sur: Fruchtig-blumig und kraftvoll ohne Süße. Deutlich herbe Orangennote.

Jorge Luis Borges and Friends - Otro Poema de los Dones: Zart holzig-rauchiger Unisexduft. Oud ist erfreulicherweise sehr dezent eingesetzt. Die Aura des Duftes empfinde ich als kühl und durchaus elegant.

Jorge Luis Borges and Friends - El Mono de la Tinta: So opulent der Name desDuftes, so fein sein Charakter. El Mono de la Tinta ist sanftholzig mit dezenter Würze. Sandelholzlieber sollten ihn auf die Merkliste setzen.

Jorge Luis Borges an Friends – Azar: Frischfruchtig mit deutlicher Zitrusnote. Aber wenn ich solch einen Duft möchte, greife ich lieber zu Humboldt aus demselben Haus. Azar wirkt auf mich unfertig.

Jorge Luis Borges and Friends - Elogio de la Sombra: Siehe mein Kommentar

Jorge Luis Borges and Friends - Alguien Sueña: Kraftvoll herbfruchtig und dunkel. Die schwarze Johannisbeere wirkt hier nicht wirklich essbar und dominiert gegenüber der Ylang-Note deutlich bis in die Basis. Patchouli ist sehr dezent eingesetzt.

Jorge Luis Borges and Friends – Metáfora: Hat für mich die flache Anmutung vieler Naturparfums. Ein wenig unfertig und unausgewogen, zumindest in der Kopfnote. Aber wirklich viel passiert auch im Verlauf nicht. Jasmin ist sehr dezent und wird von der würzigen Pfeffernote noch mehr in den Hintergrund gedrängt.

Jorge Luis Borges and Friends – Pulpería: Frisch, würzig, holzig, aber mir fehlt eine Note, die den Duft abrundet.

Jorge Luis Borges and Friends - El Otro Tigre: Für einen Tuberosefanan wie mich ist der Duft enttäuschend, denn er wirkt zwar blumig, aber den typischen Tuberoseduft kann ich nicht erkennen.

Jorge Luis Borges and Friends - La Joven Noche: Weicher, fast pudriger Sandelholzduft, der auf meiner Wunschliste gelandet ist.

La Fórmula di Don Giovanni : Rund um das Thema Don Giovanni gibt es interessantere und auch harmonischere Düfte. Diesen Duft werde ich ganz schnell vergessen.

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