Vif

Dieser Duft ist definitiv speziell und ich muss sagen, dass ich anfangs meine Schwierigkeiten mit ihm hatte.

Ich war auf etwas Holziges, Warmes gefasst. Etwas was dem Namen entspricht: Wood of Life.
Stattdessen bekam ich es mit einem Duft zu tun, den ich nicht definieren konnte — nicht definieren kann.

Holzig? Ja, vielleicht ein bisschen, aber nicht vordergründig.
Zimt? Rose? Nelke? Leder? Ja, auch das nehme ich wahr, aber nichts davon dominiert. (Bei der Rose muss ich sagen, zum Glück, denn ich bin kein Fan von allzu blumigen Düften und Rose ist generell bei mir schwierig).

Er ist warm und kühl zugleich; dunkel-herb-würzig aber auch irgendwie hell-frisch-spritzig; und dabei absolut alltagstauglich.

Kurzum, ich musste diesen besonderen Duft mehrmals testen, um ihn in seiner gesamten Komplexität wahrzunehmen und schätzen zu lernen.

Er ist mit nichts vergleichbar und keineswegs langweilig.

Nach dem ersten Aufsprühen begann die Metamorphose. Sie kam unerwartet schnell und sie erschrak, als sie sah, wie ihre Hände länger wurden, ihre Finger sich zu Krallen formten und dicke schwarze Haare aus jeder Pore sprossen.

Schweiß gebadet erwachte sie aus diesem Alptraum. Ein muffiger, schwerer Duft erfüllte die Luft. Sie blickte an sich herunter und sah, was sie nicht sehen wollte:
Ihre Kleider, die wie Fetzen hingegen, waren rot getränkt. Sie schrie.

Aaaaaahuuuuuuuuh!