Vogue2011

Marly-Düfte gehören aus meiner Sicht in die typische Reihe der "Les Parfums deluxe francaise".

Pegasus ist ein sehr würdiger Botschafter der Marke!
In meine Sammlung kam er (neben HEROD, einem weiteren Marly) vor 1 Jahr.
Nun, der Maître d'écurie ist wirklich von sehr edlen und tempramentvollen Pferden umgeben ;-)

Pegasus braucht einen erfahrenen Reiter, der sich durchsetzt, jedoch auch gleichzeitig das Wesen und die Stärken Pegasus´erkennt und nutzt, sich auch ein Stück auf ihn einlässt.
Der Ritt beginnt immer mit viel Schwung und Kraft, Pegasus ist ein wahres Muskelpaket und immer mit Zunt im Blut. Bewegung ist seine Stärke! Stolz zeigt er sich im Ritt, er will gefallen, Kopf oben und Schweif elegant gestellt. Hallenreiten ist nichts für ihn, er muss draussen sein, sichtbar für die Welt.

Ausbremsen lässt er sich ungern, aber es gelingt, je nach Erfahrung des Reiters ;-)

Natürlich ist Pegasus nicht der schnöde, normale Stallgeruch angehaftet, es begleiten einen auf Wiesen und Feldern immer Akkorde von Lavendel. Nach etwa 2h Ausritt werden seine Bewegungen fast schwebend, aber niemals langsamer!
Auf dem Weg zurück zu den Stallungen nehme ich seltsamerweise sehr bekannte Noten wahr, die mich an eine Creme erinnern ;-) Mein Zeichen für: Es war wieder ein toller Tag auf dem Rücken von Pegasus, A bientôt, fière et belle :-)

2018, London, Fortnum &Mason, Parfumabteilung.

Aus dem Augenwinkel nahm ich silberne Deckel wahr die aufgrund der geschickten Beleuchtung der Abteilung noch mehr strahlten. Besonders der Deckel in Löwenform (mein Sternzeichen) zog mich an :-)

Direkt in einem von den Verkäufern unbemerkten Moment mal schnell 2 Sprüher aufs Handgelenk, und: WOW! :-))
2 Jahre später habe ich mir den Duft dann gegönnt, mein erstes "Porträt" aus der Reihe von Penhaligon´s.

Der Start ist bei mir wie eine edle Bar in einem Luxushotel: Feine Noten edler Spirituosen liegen in der Luft, aber ganz ohne Nasenschwips ;-)
Nach einer Weile vernehme ich dann eine auf meiner Haut interessante Wandlung wahr: In gewürztem Honig gedrehte, feine Zigarren umhüllen mich. Und das auch für mich gut wahrnehmbar (Heißt: Dosieren ist hier die Kunst, 2 Sprüher auf jede Halsseite reichen m. E. aus, sonst läuft man Gefahr mit zu lautem Löwengebrüll abschreckend zu wirken ;-) )

Der Löwe begleitet mich gut 8h durch den Tag bevor er sich in seine Höhle zurück zieht um sich für den nächsten majestätischen Auftritt auszuruhen.

In der "Gallerie Penhaligon" hängen die Portraits zurecht in einer Sonderausstellung, alles andere wäre unangebracht sie mit anderen Werken zu vermischen ;-)

Seit ich 13 bin ist Coco im Badezimmer meiner Mutter so präsent wie Messdiener in einem katholischen Gottesdienst...

Heute verwundert es mich. Normalerweise hörte ich immer:" Zu süß mag ich nicht."
Monsieur Polge muss es irgendwie geschafft haben, die Nase meiner Mutter für immer manipuliert zu haben ;-)
Sie nutzt den Duft regelmäßig, und sobald das letzte Drittel in der Flasche zu erkennen ist heisst es automatisiert: "Bestell mir das wieder."

Eigenbetrug als schönster Betrug? ;-) Coco ist für mich vor allem eins: SÜß! Und genau dem Zeitgeist der Mittachtziger entsprungen, immer als Musterträger die Damen aus "Denver-Clan" vor Augen ;-)

Der Duft polarisiert, nimmt den Raum ein, wirkt aber trotz allem nie "billig" oder "to much", es ist eine gegebene Autorität die er besitzt und dessen er sich wahrscheinlich nie bewusst war, es IST EINFACH SO.
Allzu empfindliche "Nasen" jedoch können unter dieser olfaktorischen Persönlichkeit leicht in Panik geraten ;-) Aber, einen COCO bestärkt das nur in seiner Aura:
"Hier bin ich, hier bleibe ich. Man zeige mir den Zweifler daran."

Ein kleines User manual für alle, die selbst über die Grenzen der Southfork Ranch hinaus duften wollen:
Die passende Bodylotion auftragen und dann den Duft als Schleier zur Krönung.
Ihr werdet die Luft zum flimmern bringen ;-)

Neben Vert Malachite Und Ambre Eccentrico der 3. Armani Privé-Duft in meiner Sammlung :-)

Oft heisst es ja: Die ersten beiden Versuche sind noch zart, der letzte Versuch ist dann der Einschlag.

Hierbei ist es in meiner Reihenfolge genau umgekehrt :-) Musc Shamal ist das fluffig blumig-pudrige Moschuswölkchen, auf dem ein kleines, goldiges Engelchen sitzt das ein zuckersüsses Kinderlächeln hat.
Auf den anderen beiden Wolken sitzen mehr die Engel der Gattungen "Looking for trouble?" und "To much of a good thing is just wonderful" ;-)

Übersetzt: Musc Shamal ist ein zarter, aber durchaus präsenter Moschus-Vanilletraum, durchaus, wohl dosiert, bürotauglich, aber auch, üppiger genutzt, für den größeren Auftritt geeignet.

Mein Musc-have von nun an :-)

Amouage versteht es bei jedem seiner Düfte, seien sie noch so sehr mit allerlei Ingredienzen durchsetzt, den berühmten "Oriental Kaboom" einzubauen ;-)

Bei Jubilation XXV (der 25-jährige seit 14 Jahren ;-) kommt dies ebenfalls zum Vorschein...

Der beerige Start, welcher sehr schön ist, wird, so meine Empfindung, kurz darauf schon wieder von einem gefühlten Berg an rauchendem Oud abgelöst. Nun gut, ein Orientale, der Inbegriff des wohlriechenden Holzes...

Was ebenfalls zum Auftakt vorhanden ist, (und dies nicht im Bereich Understatement) ist die Sillage... Sie reicht von Maskat bis an die Grenzen des Yemen ;-) Dieser "Grenzkonflikt" wird jedoch nach ca. 1-2h friedlich gelöst... Trotz allem bewahrt Jubilation XXV seine Präsenz mit stolzer Brust :-)