Whiff

Whiff

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16 - 17 von 17
Whiff vor 10 Jahren 6
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
"Vanille Noire, Venezia "
Das ist das erste was mir zu diesem Duft spontan einfällt.
Tiefe, dunkle, satte Vanille.

Meine Mutter hatte die Erstversion damals Anfang der 90ger in Ihrem Schränkchen. Früher hatte mich dieser Duft nicht so interessiert, da hab ich höchstens einmal dran geschnuppert und da war das Thema erledigt.

Als ich vor einigen Monaten in einer Drogerie war, sah ich, dass dort Venezia mit einem ganz anderen Deckel im Regal stand- nahm den Flakon- sprühte einmal und es kam direkt auch die Erinnerung von früher zurück. Hab mich nur gewundert wieso die den umgestaltet haben. Habe hier dann gelesen, dass die Inhaltstoffe auch anders sind, aber die Unverkennbarkeit dennoch da ist.

Mittlerweile bin ich reifer geworden und komischerweise gefällt mir dieser Duft außerordentlich gut. So gut, dass ich mir kürzlich einen Flakon aus der alten Generation beschafft habe.

Ich finde den Neuen dagegem schon etwas oberflächlich. Jedenfalls ist er nicht in meinem limbischen System hängen geblieben.

Der Alte ist einfach nur wunderbar tiefsinnig konzentriert. Von Anfang an diese etwas melancholische, dessertartige schwarze Vanille. Amber, Moschus und Zimt nehme ich in Zusammenhang mit der Vanille auch noch wahr. Das ganze ist so irre schön in meiner Nase, das ich nicht genug bekommen kann. Die anderen Inhaltstoffe wie Bergamotte und vor allem die grünen Noten kann ich gar nicht heraus riechen. Vielleicht unterstüzen sie die stärkeren Duftstoffe nur damit sie so rüberkommen wie sie sind.
Zibet wurde so gut untergejubelt, das man den Duft nicht direkt wahrnehmen kann. Ich jedenfalls nicht.
Venezia ist eine sehr gut gelungene einzigartige Komposition, die allumfassend sehr stimmig miteinander einklingt.
Ich trage ihn sehr gerne wenn ich für mich bin, oder mich mit etwas Schönem verwöhnen möchte, abends nach dem Bad, nachmittags in der kuscheligen Strickjacke auf der Couch oder bei schöner Zweisamkeit. Er gibt eine besonders wohlige Wärme und läd zum träumen und verweilen ein. Dass der Duft von Ellen Betrix ist verblüfft mich nur etwas.
Beim Tragen dieses Duftes stelle ich mir das alte Rom mit vielen Ruinen vor und habe das Gefühl, die Zeit mit dem Duft wieder einzufangen.

Ich trage ihn jetzt gern zur Zwischensaison wo es weder kalt noch warm ist. Kann ihn mir im Winter aber auch sehr gut vorstellen, denn ich denke, er zeigt durch die Kälte noch andere- mir verborgene Facetten.

Wäre Venezia eine Frau, dann treffen zwei Aussagen ganz bestimmt zu: Rassig und anmutig.

Auf jeden Fall ein ganz besonderer Tropfen für schöne, andächtige Momente.
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Whiff vor 10 Jahren 11 3
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Schwarz wie die Erde, grün wie das Gras und bunt wie die Blumen
Ich schreibe hier meinen ersten Kommentar und es ist nicht von ungefähr- es liegt leider in meiner Natur öfter an den Tod zu denken als es vielleicht für einen Menschen üblich ist.
Dieser Duft ist wirklich schön- so schön.... Hier wirken die wesentlichen Bestandteile vom Werden, Sein und Vergehen ineinander so über, das ich unbedingt davon berichten möchte.
Am Anfang sprüht er eine so starke Kraft aus. So ein starker Akt aus allen Pflanzen und der Lebensfreude die man sich vorstellen kann, Efeu, hunderte Jahre alte Bäume, pechschwarze Erde, frische Luft- er hat Kraft und das strömt total aus. Wie zerhackte Baumwurzeln, Blätter von Eichen, der Duft von ganz vielen duftenden Blumen, ja - das Leben, ein bißchen Paris bei Nacht ist auch noch dabei. New York mit hundert Leuten auf einem einzigen Zebrastreifen... Alles was Atem und Bewegung bedeutet ist hier drin.
Dann... nach einer Zeit kommt eine gewisse Ruhe in das Ganze, was aber nicht bedeutet, das er nachlässlig wird. Er lässt nicht nach, sondern verströmt weiter sein Dasein.
Nun kommen Die Blumen viel deutlicher zum Vorschein.
Ich muss auch sagen, dass ich nicht das EDP habe sondern das EDT. Da stehen auf meiner Kartonage auch andere Stoffe als hier angegeben.
Pascal Morabito´s "Or Noir"
ist eine subtile Mischung aus violetten Blättern der schwarzen Johannisbeere Mandarine,Jasmin, Rose, Tonkabohne und Ylang Ylang.
Wahrlich kann man diese Früchte erst in der Mitte der Laufzeit erreichen- wie in einem Leben wo man schon eine gewisse Erfahrung gemacht hat.
Ich frage mich auch wieso subtil???
Zart, fein, scharfsinnig, schwierig...all das stimmt völlig, denn wenn ich mir den Zyklus des Lebens und des Ganzen überlege so komme ich auf das Thema Werden, Sein, Vergehen.
Als ich letztens mit meinem Freund auf dem Friedhof das Grab seiner Oma gesucht habe habe ich auch nur schöne Düfte wahr genommen und ich habe ein Eichhörnchen gesehen, das sich vor uns verstecken wollte und ganz viele Vögel, die sich dort wohl gefühlt haben, die Sonne schien dazu und alle Gerüche waren so schön- dort auf dem Friedhof.
Ich finde diesen Duft allumfassend schön und ich denke er trägt den richtigen Namen.
3 Antworten
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