Eau Yes for Him 2018

Farneon
24.10.2018 - 17:45 Uhr
8
Sehr hilfreiche Rezension
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Dr. Jekyll & Mr. Hyde, oder: Geza Schön & Geza Fies?! ;-)

Und hier kommt er: mein erster Kommentar als Erster! :-) Und ja, ich bin drauf reingefallen, wobei es so gesehen kein Reinfall ist, aber dazu später mehr. Ein Parfum von einem exklusiven Online-Erotik-Store, kreiert von Deutschlands Parfumeur Nr. 1 (stimmt doch, oder)!? Das macht natürlich mehr als neugierig, genauso wie die vermeintlich aphrodisierende Wirkung, die ich aber als Kenner der Marketingbranche natürlich (!) für ein bloßes Werbeversprechen halte! :-) Egal, bestellt, geliefert, ausprobiert! Zum ersten Mal einen Duft mit Iso-E-Super testen (was kann das Zeug, wenn es was kann?). Preis: Midrange, Flakon: einfallslos, aber egal. Alles okay soweit! OH YES! :-)

Der Aufgang: Ingwer und Limette pur, etwas Pfeffer vielleicht, nicht weltbewegend, aber gefällig und sehr lange anhaltend. Bisschen scharf, aber nicht in der Nase kratzend. Für mich als "Frischling" sehr tragbar. Die Kopfnote (wenn es denn eine ist) bestimmt auch nach einer halben Stunde noch das olfaktorische Geschehen. Hat definitiv was Cocktailhaftes, Gin Gin Mule lässt grüßen!

Das Herz: Peu à peu gesellen sich andere Noten dazu, der Wacholder (beim Gin ebenfalls unverzichtbar) und etwas ganz leicht Florales. Aber das dauert ganz schön lang, der Ingwer ist auch nach einer Stunde noch ziemlich präsent. Hatte ich so auch noch nie! Mir gefällt's, aber ein wenig eindimensional wirkt's dennoch. Recht plötzlich dann der Umschlag ins sandelholzige Bett, was bei Amorelie durchaus wörtlich zu nehmen sein mag! ;-)

Ich bin nun nicht mehr in der Lage, einzelne Duftkomponenten genau herauszuriechen. Es sind ja auch extrem viele davon in der Zutatenliste vorhanden. Aber holzig-krautig wird's in meiner Nase, aufgefangen durch ein subtiles Blumenbouquet und einer leicht pudrigen Note. Die anfängliche Frische verduftet zwar nicht ganz, zieht sich aber zugunsten der Basis zurück. So oder so hat "Eau Yes" sein Gesicht ganz schön verändert, aber ich mag irgendwie auch die rauere Seite daran.

Hervorheben möchte ich, dass auf moderne Süße fast gänzlich verzichtet wird, was ich schon ungewöhnlich finde angesichts der Marke Amorelie und ihrer erotisierenden Intention. Klar, da tauchen eine Menge eigentlich süßer Ingredienzien bei den Duftnoten auf, aber die spielen dezent im Hintergrund. Wohl auch das Iso-E-Super, na super! ;-) Ob ich damit jedoch beim weiblichen Geschlecht punkten kann, wage ich mal leicht zu bezweifeln. Herr Schön aber hat seinem Namen in meiner Nase alle Ehre gemacht, auch wenn ich nun nicht direkt verliebt in Eau Yes bin. Dazu scheint mir der Duft am Ende doch zu gespalten und in der Kopfnote zu ingwerlastig. Eine sehr gute Bewertung gibt's dennoch! :-)
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