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Top Rezension
Liebe bei Mondlicht
..draußen ein Sommerabend, eine vollständige Welt,
vergeudet auf dem Mond: Gruppen silberner Formen,
die Gebäude oder Bäume sein könnten, ... und im Dunkel die goldene Kuppel des Kapitols,
verwandelt in eine Legierung des Mondlichts, eine Gestalt
ohne Detail, der Mythos, der Archetyp, die Seele,
erfüllt von einem Feuer, das in Wirklichkeit Mondlicht ist,
einer anderen Quelle entnommen, und kurz glänzt
wie der Mond glänzt: Stein oder nicht Stein,
so viel von einem Lebewesen hat der Mond doch. (Louise Glück)
Dieser Katzenmond hat mich gleich gepackt, auch wenn ich nach dem Namen etwas süßeres, schmeichlerisches erwartet hätte, wie gut, dass Erwartungen manchmal ent-täuscht werden! Zimt und Cardamom eröffnen mit einer scharfen, leicht schwitzigen Note, gewöhnungsbedürftig, und doch, oho, nach so vielen getesteten Düften etwas wirklich Interessantes! Dahinter lauert schon eine tiefe, rauchige, erwachsene Vanille, nach 20 Minuten hat sich alles wunderschön zusammengefügt. Was bleibt, erinnert an das Licht-und-Schatten-Spiel bei Mondlicht, die Vanille hat eine grün-rauchige Komponente an die Seite bekommen, ich tippe, wie Louce, auf Vetiver. Ein spektakulärer, ungewöhnlicher Einfall, finde ich, eine ähnlich revolutionäre Kombi wie die Shalimar-Vanille mit den animalischen Noten. Gemeinsam ergibt dies einen reizvollen Kontrast zwischen männlich und weiblich anmutenden Elementen, die miteinander spielen, katzenhaft nicht im Sinne von kuschelig weich, sondern im Sinne von verspielt und unberechenbar. Ich finde es immer wieder faszinierend, diese Duftentwicklung mitzuerleben, es macht mir richtiggehend Spaß! Zurück bleibt nach vielen Stunden und einer durchtanzten, leicht schwitzigen Tangonacht eine rauchige, erotische Vanille. Ich mag Vanille, kann sie aber selten tragen, da sie mir meist irgendwann zuviel, zu süß wird, wie ein weiches Kuschelsofa, in das man wohlig hineinsinkt, nach einer gewissen Zeit aber mit Rückenschmerzen ächzend verlässt... ;-) Bei dieser Vanille ist das anders, sie wird von ihrem Partner gut in Schach gehalten, ohne an ihrer Entfaltung gehindert zu werden und kann so eine ganz verborgene Seite von sich zeigen. Manche Dinge werden wohl erst im Mondlicht sichtbar...
vergeudet auf dem Mond: Gruppen silberner Formen,
die Gebäude oder Bäume sein könnten, ... und im Dunkel die goldene Kuppel des Kapitols,
verwandelt in eine Legierung des Mondlichts, eine Gestalt
ohne Detail, der Mythos, der Archetyp, die Seele,
erfüllt von einem Feuer, das in Wirklichkeit Mondlicht ist,
einer anderen Quelle entnommen, und kurz glänzt
wie der Mond glänzt: Stein oder nicht Stein,
so viel von einem Lebewesen hat der Mond doch. (Louise Glück)
Dieser Katzenmond hat mich gleich gepackt, auch wenn ich nach dem Namen etwas süßeres, schmeichlerisches erwartet hätte, wie gut, dass Erwartungen manchmal ent-täuscht werden! Zimt und Cardamom eröffnen mit einer scharfen, leicht schwitzigen Note, gewöhnungsbedürftig, und doch, oho, nach so vielen getesteten Düften etwas wirklich Interessantes! Dahinter lauert schon eine tiefe, rauchige, erwachsene Vanille, nach 20 Minuten hat sich alles wunderschön zusammengefügt. Was bleibt, erinnert an das Licht-und-Schatten-Spiel bei Mondlicht, die Vanille hat eine grün-rauchige Komponente an die Seite bekommen, ich tippe, wie Louce, auf Vetiver. Ein spektakulärer, ungewöhnlicher Einfall, finde ich, eine ähnlich revolutionäre Kombi wie die Shalimar-Vanille mit den animalischen Noten. Gemeinsam ergibt dies einen reizvollen Kontrast zwischen männlich und weiblich anmutenden Elementen, die miteinander spielen, katzenhaft nicht im Sinne von kuschelig weich, sondern im Sinne von verspielt und unberechenbar. Ich finde es immer wieder faszinierend, diese Duftentwicklung mitzuerleben, es macht mir richtiggehend Spaß! Zurück bleibt nach vielen Stunden und einer durchtanzten, leicht schwitzigen Tangonacht eine rauchige, erotische Vanille. Ich mag Vanille, kann sie aber selten tragen, da sie mir meist irgendwann zuviel, zu süß wird, wie ein weiches Kuschelsofa, in das man wohlig hineinsinkt, nach einer gewissen Zeit aber mit Rückenschmerzen ächzend verlässt... ;-) Bei dieser Vanille ist das anders, sie wird von ihrem Partner gut in Schach gehalten, ohne an ihrer Entfaltung gehindert zu werden und kann so eine ganz verborgene Seite von sich zeigen. Manche Dinge werden wohl erst im Mondlicht sichtbar...
6 Antworten
CosmicLove vor 10 Jahren
W a s für ein Kommentar.. ! Soviele schöne Wortspielereien.., die nun zur Folge haben, daß ich den Duft megainteressant finde. :) Mir geht es ähnlich wie dir, mit der Vanille.. ;)
DOCBE vor 10 Jahren
*g* wegen Vanille-Kuschelsofa-Parallele, ansonsten klingt das doch recht lecker. Nur wenn der gute Dave selbst schon sagt, dass er den etwas zu süß findet ....
Skjomi vor 10 Jahren
Gelayert mit MOL Intens wird der noch einen Ticken zedriger, transparenter und (noch) weniger süß! ;-)
DaveGahan101 vor 10 Jahren
Ich finde den Duft auch super schön..mir als Mann leider einen Ticken zu süss!
0815abc vor 10 Jahren
Genau!erst bei Mondlicht!Pokal.
Chypienne vor 10 Jahren
Mit der Vanille geht's mir wie dir: nach einer Weile Schleich ich mich ächzend vondannen. Aber dieser tolle Kommentar macht mich neugierig, einen neuen Versuch zu starten.

