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Sehr hilfreiche Rezension
Eine Ode an die Freude
Auch wenn ich Chanel no 19 eher mit dem 1. Satz von Beethovens 9. Sinfonie verbinde, welcher den Titel Allegro ma non troppo, un poco maestoso trägt, ist dieser Duft jedoch in sich einfach eine Ode an die Freude. Majestätisch, wild, ungebändigt und hart startet Chanel no 19 mit einem leichten bitteren und strengen Auftakt und lässt sich deshalb in meinen Augen hervorragend mit Beethovens Allegro ma non troppo, un poco maestoso vergleichen. Genau wie im ersten Satz der 9. ändert sich die Tonart der Duftpyramide und die ledrige, bittere Komponente weicht sanfteren, lieblicheren und blumigeren Noten, welche diesem lauten Parfum eine Zartheit verleihen, welche ihm etwas himmlisches einhauchen. Etwas das nicht von dieser Welt ist. Für mich wird die Rose aber auch der Jasmin deutlich riechbar und dies bleibt auch eine Zeit lang so. Ein sanftes Spiel voller Leichtigkeit bis sich wiederholt neue Duftnoten dazu mischen, welche sich in einem grande finale aus blumigen, ledrigen und moosigen Komponenten kulminieren, um dann langsam auszuklingen und trotzdem weiterhin noch zart spürbar auf meiner Haut zu verweilen. Was ein Meisterwerk, welch himmlische Komposition - eine Ode an die Freude!
11 Antworten

Ein majestätischer Freudepokal für die Freude, mitzulesen ...

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Wann genau die letzte Reformulierung stattgefunden hat, kann ich nicht sagen. Es waren mehrere. Ich habe die ganz alte Variante (beinahe ein Chypre) und die "Zwischenvariante" (noch sehr schön, aber zugänglicher). Das, was jetzt in Geschäften steht, ist mir zu lieblich und zu pudrig, beinahe wie "N°19 Poudré". Wenn Dein Duft hart und bitter startet, ist es wahrscheinlich nicht die heutige Version. Würde ich jetzt einen Flakon suchen, würde ich schauen, dass er mind. 10 Jahre alt ist.

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Sehr schöner Vergleich. Chanel N°19 symbolisiert für mich Haltung,Stabilität und Größe. Unverzichtbar in meiner Sammlung!

@BeatriceA wann genau war denn die Reformulierung? Ich habe nämlich auch eine Abfüllung die etwas älter ist und die meiner Meinung nach nochmal viel besser riecht, als der aktuelle Flakon den ich zusätzlich habe...

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Mein Lieblinsduft seit vielen Jahren. Ich kann immer noch nicht verwunden, was man ihm mit der Reformulierung angetan hat.

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Auch wenn no 19 und ich keine Freunde sind, Pokal für Dich für diesen schönen Kommentar

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Sehr schön geschrieben ‼️

Manogi, da hast du recht. Die ersten paar Sekunden sind wirklich eher lieblich, doch ändert sich dies in meinen Augen recht schnell. Es ist aber vor allen Dingen das Wechselspiel aus Wildheit und Zartheit, welche ich der Musik, wie aber auch in dem Duft wiederkenne.

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Ein wunderbarer Vergleich. Ein Duft, den meine Mutter in jungen Jahren sehr geliebt hat.

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mit den musikalischen Begriffen kann ich nicht dienen. Doch teile ich deine Begeisterung für diesen Duft ohne wenn und aber.

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Hmmm, ich finde den Beginn von Allegro ma non troppo gar nicht so hart und wild. Eher verspielt.