Sandrine 1970 Parfum

Sandrine (Parfum) von Cheramy
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7.6 / 10 17 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Cheramy für Damen, erschienen im Jahr 1970. Der Duft ist blumig-holzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Blumig
Holzig
Chypre
Würzig
Grün
Bewertungen
Duft
7.617 Bewertungen
Haltbarkeit
7.616 Bewertungen
Sillage
5.813 Bewertungen
Flakon
8.623 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 09.07.2025.
Variante der Duftkonzentration
Hierbei handelt es sich um eine Variante des Parfums Sandrine (Eau de Toilette) von Cheramy, welche sich in der Duftkonzentration unterscheidet.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
Sandrine (Eau de Toilette) von Cheramy
Sandrine Eau de Toilette

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 35  
auf dem Dorf
In einer Zeit vor dieser Zeit, als es Parfumo (für mich) noch nicht gab, hätte ich es mir nicht träumen lassen.
Niemalsnicht hätte ich geglaubt, daß es Menschen gäbe wie die, die sich hier finden, die hierher gezogen werden wie von unsichtbaren Fäden, von Magneten nachgerade, menschlichen Magneten, die einander anziehen, mitziehen, mitreißen in eine Leidenschaft, die größer wird und größer, tiefer und reicher, je länger wir hier sind, je mehr wir entdecken, erfahren und lernen über Düfte, die wir noch nicht kannten, von denen wir noch nicht gehört, nicht gelesen, oft nicht einmal geglaubt hätten, daß es sie gäbe.
Nicht in dieser Zeit, nicht in dieser Welt.

Jene Menschen sind es, die mich hierher führten, hierher zogen, die schon länger leben, länger lieben, länger ihre Passion für Düfte pflegen, die mit Herzblut geschaffen wurden, mit Hingabe und Leidenschaft und ohne Blick auf Absatzmärkte, auf schnelles, leichtes Geld.
Jene Nasen, die schon alles kennen, was es zu kennen gibt, was man zu kennen meint, die auf der Suche nach dem Mehr sind, dem olfaktorischen Meer der Schätze, die verschollen sind, gesunken, vergessen auf irgendeinem Grund, in irgendeinem Dachgeschoß, in einem dunklen Keller.
Nasen wie Florblanca, die manchen alten Schatz schon hob, vom Staub der Zeit befreite, mit uns teilte – Schätze wie "Sandrine".

Als ich "Sandrine" zum ersten Mal begegnete, mochte ich nicht glauben, daß der Duft jünger sei als ich – zwei Jahre jünger nur, aber eben doch.
So sehr erwachsen wirkt er, so klassisch, ernsthaft, reif, daß ich ihn nicht verorten kann am Beginn der Siebziger, die laut waren, bunt, ein wenig schrill.
Die Schwaden von Patchouli trugen und dunklen Moschus, reichlich Tabak und noch mehr "Irisch Moos".
"Sandrine" erschien mir wie gefallen aus einer Zeit, die weit zurück lag, ein Jahrhundert fast – eine Zeit, in der sie noch ein junges Mädchen war, meine Großmutter, die lange schon gegangen ist, die Düfte wie "Sandrine" nie getragen hat, weil sie sie zu fein fand, zu edel, elegant für ein Dorf wie ihres im Hochsauerland, in dem man praktisch war, bescheiden, mit beiden Beinen auf dem Boden stand.
In dem man nach Seife roch, nach feuchter Erde, nach der Arbeit in den Gärten, den grünen, krautigen, nach den Wäldern ringsumher mit ihrem Holz und Harz, dem weichen, dunklen Moos, den kleinen Blumen und ein paar Pilzen hier und dort.
So roch man auf dem Dorf, so riecht es dort auch heute noch.

Und ein wenig riecht so auch "Sandrine", die so grün ist und so waldig, so holzig und chyprig auf meiner Haut, deren Blumen nicht blümeln in der klaren Frische aldehydiger Morgen, bevor die Sonne an Wärme gewinnt und auf die Menschen scheint, die auf den Feldern arbeiten, in den Wäldern und Gärten, die Heu machen und noch saftige Zweige schreddern, die Rücken gebeugt und die Haut ein wenig feucht und sauber noch von der Seife am Morgen.
Irgendwo steht ein Strauß Gartenblumen auf einem dunklen, rauhen Tisch, grob gezimmert, doch stabil und grau gebleicht von Wind und wildem Wetter.
Ein kühler Wind weht von den Hügeln herab, bringt den Duft der Wälder mit sich, der Nadeln und Moose, des weichen Grün und Braun, in dem der Fuß versinkt und auch der Kopf, der so schwer ist oft und dort so leicht wird.
Leicht ist auch "Sandrine", leicht und leise, licht und luftig, frei von jeder Süße, unangestrengt und nicht die Spur banal.
Oma hätte sie gestanden.
Und Opa, da bin ich sicher, auch.

PS: Florblanca - für so vieles: Danke!
19 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Medusa00

825 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
Sehr hilfreiche Rezension 10  
Der Brautstrauß von Frau von und zu ...
Also ich bin keine Frau von und zu..., ich bin höchstens manchmal auf und davon.
Frau von und zu... ist 90 Jahre alt. Eine feine Dame, die durch die Nase gähnt und den Tee mit abgespreiztem kleinen Finger und ganz spitzem Mündchen schlürft.
Sie ist geistig noch fit und braucht auch noch keinen Rollator. Sie wohnt in einer hochherrschaftlichen Villa. In der Vitrine steht das Meißner und auf dem Parkett liegen Perverse, nee Perser(teppiche).
Ihren Brautstrauß von 1942 hat sie getrocknet und er hängt seitdem als Deko im Salon.
Diese Nostalgie und staubige Blumigkeit repräsentiert Sandrine. Einem kurzen und frischem Einstieg folgen Blumennoten, welche ein wenig grünliche Patina angesetzt haben. Schön und ein bißchen, als wenn man durch Spinnenweben schnuppert. Ob es in der Villa einen Hausgeist gibt?
Ergoproxy wo riechst Du denn hier Lysval? Lysval war für mich ein erschlagender Blumenwummser. Das ist Sandrine bestimmt nicht, trotz aller Blumigkeit.
Der Drydown ist Holz, gebetet, auf weiche Daunen und auf einen edlen grünen Hinterton, den ich weder Vetiver noch sonstwas zuordnen kann.
Ein wunderbares Schätzchen, welches ich unserer lieben Florblanca verdanke.
5 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Ergoproxy

1128 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Sehr hilfreiche Rezension 6  
Hyazinthe, en masse
Auch auf die Gefahr hin, dass ich von Florblanca den Hintern voll kriege, Sandrine hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Lysval von Girard.

Sandrine ist auf meiner Haut fast Hyazinthe pur! Kopf- und Herznote unterscheiden sich kaum. Hat die Kopfnote eine kleine Blüte zu bieten, so strotzt die Herznote vor Hyazinthen. Dies verleiht dem Duft etwas leicht trutschiges, was ich aber nicht negativ finde.

Erst in der Basis bekommt die Hyazinthe noch etwas Holz zur Seite gestellt.

Nun, ich mag derlei altertümliche Düfte, aber dieser ist mir persönlich eine Spur zu damenhaft.

Was die Ähnlichkeit zu Lysval angeht, beide Düfte strotzen vor Hyazinthe, doch Sandrine ist wesentlich weicher und zurückhaltender.
6 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
Sehr hilfreiche Rezension 16  
Glücksfall? Oder wie Houbigant den amerikanischen Markt eroberte!
Raymond Couin gründete das Unternehmen Cheramy 1921 in Paris und hat noch im selben Jahr seinen ersten duft herausgebracht - der anschließend auch der erfolgreichste Cheramy Duft werden sollte: April Showers.

1922 jedoch hat er das Unternehmen bereits an Houbigant verkauft. Houbigant nutzte die Zeichen der Zeit und brachte unter dem Namen Cheramy hochwertige, aber dennoch preiswerte Düfte ausschließlich für den amerikanischen Markt heraus, den man damit erobern wollte. Die für die USA konziperten Düfte wurden alle im gleichen Flakon von Julien Viard angeboten, unterschiedlich waren lediglich die Etiketten, die jedoch lange Zeit in klassischem Art Deco Stil gehalten wurden.

Die Rechnung ist aufgegangen und im Laufe der Zeit wurden mindestens noch 27 Düfte auf den Markt gebracht, z. B.:

1921 Cappi
1921 Frolic
1922 Sandrine
1924 Festival
1924 Parfum Fausta
1924 L'Eau de Cologne Fuasta
1925 Ciel Bleu
1925 Offrande
1925 Rose
1927 La Fougére
1927 La Lavande
1927 La Rose
1927 La Vervaine
1927 La Chèvrefeuille
1927 Le Chypre
1927 Le Lilas
1930 La Poudre
1934 Bouquet
1938 Violette
1938 Lilas
1940 Flamme
1940 Le Muguet
1953 Joli Soir
1960 Espace
1966 Dédicace
Jasmin
und Venitia

Doch der amerikanische Markt war auch zu der Zeit schon sehr wechselhaft und ständig auf Neues aus. Diese Entwicklung vermochte man nicht zu erkennen oder, wenn man sie erkannt hat, war man nicht in der Lage darauf adäquat zu reagieren. Und so fing bereits nach dem 2. Weltkrieg der langsame Abstieg des Unternehmens Cheramy an. Die letzten Düfte sind 1974 - 1976 gefertigt worden und standen lange in irgendwelchen Lagern aber auch in Privathaushalten herum.

Dabei waren einige der Düfte - nicht eingeschlossen April Showers, der so etwas wie eine Sonderstellung einnahm - gar nicht einmal schlecht. Aber irgendwie passten sie nicht mehr in die modernen Zeiten. Cheramy Düfte sind heute nur noch extrem selten zu bekommen, und wenn, dann meist aus privater Hand.

So habe auch ich den Sandrine - original verpackt und ungeöffnet - aus privater Hand erworben, genauer gesagt aus einer Haushaltsauflösung einer Großmutter. In Bezug auf den Preis hatte ich großes Glück, denn der Verkäufer ahnte nicht, welche Schätzchen er da zum verkauf anbietet (es gab insgesamt 4 Coffrets, ich habe eines ergattert - unten auf den Bildern 2 und 3 gut zu erkennen).

Sandrine ist erstmals 1922 erschienen und ein kleines bisschen hat es auch noch den Touch dieser Zeit. Der Duft beginnt alkoholisch frisch und bringt sofort ein etwas angetrocknetes Blumensträuschen mit.

Doch später entwickelt sich dieses Sträußchen zu einem großen und sehr gut zusammengestellten Blumenstrauss, gleichzeitig ist aber recht gut Vetiver wahrzunehmen und holzige Noten, die die Basis bilden und direkt auf der Haut schon recht früh wahrnehmbar sind. In der Projektion jedoch sind es die Blüten, die überwiegen.

Ich teste hier das EdT, denn das Extrait möchte ich nicht anbrechen, dazu ist der Flakon zu schön (s.u.) und der Duft auch noch vollkommen in Ordnung.
Das EdT (der Flakon auf dem ersten Bild ganz unten) hat natürlich eine etwas rauere Seite als das Extrait, an dem ich nur einmal geschnuppert habe und das sehr blumig im Flakon duftet. Beim EdT sind die Blüten nicht allein. Wie schon gesagt ist eine raue Seite wahrnehmbar, die eindeutig mit Vetiver erzielt wurde und diversen Hölzern.

Sandrine ist ein absolut unsüßer Duft, dennoch aber sehr feminin und - entgegen allen meinen Erwartungen - auch ein leichter und sehr eleganter Duft. Die Haltbarkeit des EdT ist soweit ok, wenn auch nicht überragend.

Mit etwas weniger Vetiver und evtl. mehr Moschus oder auch ein Hauch Tonka in der Basis, wäre der Duft unbedingt auch heute noch tragbar. So ist er für mich ein ganz besonderes Schätzchen, das einfach aus Spaß an seltenen Düften meine Sammlung ziert.

Vom EdT kann ich gerne Pröbchen abgeben, sofern gewünscht, damit der Duft nicht kippt. Bei bedarf einfach melden. ;-)
10 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
JackoJacko vor 4 Tagen
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Erstklassige blumige Pfirsicheröffnung, geht vetiver-grün-rauchig über zu würzig-holzig. Diesen Chypre trugen damals die Damen, Respekt.
9 Antworten
GoldGold vor 7 Jahren
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Würzig, blumig-pudrig, feinherb: ich liebte diesen Duft an meiner Mutter. Habe niemals einen ebenbürtigen gefunden. Ein Meisterwerk.
1 Antwort

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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