Artek - Standard Comme des Garçons 2009
8
Top Rezension
Mixing und Sampling
Artek Standard. Was für ein Name! Das hört sich extraordinär, künstlerisch und zugleich vollkommen gewöhnlich, normal an. Eine Kooperation eines finnischen Möbelgestalters mit Comme des Garcons. Möbeldesign und Parfum miteinander zu verweben, das ist so was von stylisch, mehr geht fast gar nicht! Das ist beinahe wie: Mechanische Uhren und Grand Crus zu einer neuen Kunstform zu erheben (der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt). Das ist post-modern oder post-post-modern – was auch immer. Mixing und Sampling, eine feine Erfindung, bloß passen muss es irgendwie am Ende.
Zunächst haben wir hier eine gewaltige Iso-E-Super-Bombe. In der Folge wird AS extrem körpernah. Dezentes Sandelholz, eine leichte Wärme und angedeutete Kräuteraromen entfalten sich. Fenchel finde ich durchaus nachvollziehbar. Als harzig könnten man AS darüber hinaus bezeichnen. Die Komponenten finde ich persönlich grundsätzlich reizvoll: Ingwer oder Safran zum Beispiel. Vieles kommt jedoch für mein Empfinden nicht besonders gut zur Geltung. AS wird immer mehr zu einem recht eindimensionalen Zedernholz-Duft. Projektion und Haltbarkeit sind meines Erachtens unbedingt verbesserungswürdig.
Artek Standard ist minimalistisch und in gewisser Hinsicht auch formalistisch. Dagegen ist zunächst einmal gar nichts einzuwenden. Positiv finde ich, dass AS recht ruhig und nicht unnatürlich wirkt. Zugleich bleibt das Parfum für mich seltsam in sich gekehrt. Das Problem besteht für mich darin, dass ich in Artek Standard keinen eigenen Charakter zu erkennen vermag. Ich würde es nicht als Blendwerk bezeichnen, aber als relativ unsubstantiiert. Das gesamte Konzept ist für mich nicht stichhaltig, sondern gemacht, konstruiert – und das spiegelt sich in dem Duft wider, wie ich finde. Ein Parfum, das vieles andeutet, jedoch wenig aussagt und sich in einer ständigen „Grau“zone bewegt.
Der Flakon besticht zudem durch einen Grauton, der für den einen konsequent designorientiert und daher folgerichtig umgesetzt sein mag, den anderen möglicherweise an Loriots „Ödipussi“ denken lässt: Bei einem Beratungstermin zur Farbgestaltung des Wohnzimmers mit dem Ehepaar Mälzer sind sich Paul und Frau Tietze nicht einig. „Mausgrau, Staubgrau, Aschgrau, Steingrau, Bleigrau, Zementgrau?“ schlägt Paul vor, während Frau Tietze eher „Apfelgrün“ bevorzugt, um dem Ganzen „etwas Frisches“ zu verleihen. AS bleibt nebulös wie die bereits an anderer Stelle erwähnte finnische Sauna.
Eine Wertung von 81 % (02.10.2013) ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Ich halte den Duft für vergleichsweise unattraktiv und wenn auch nicht nichtssagend, so doch wenig sagend. Das hört sich drastisch an. Ich möchte Artek Standard zu Gute halten, dass er bei aller Einsilbigkeit eben auch nicht allzu viel Schlimmes sagen kann. Das macht ihn schließlich sogar gut tragbar. Doch am Ende des Tages vermag mich das alles nicht zu überzeugen. Es gibt Dinge im Leben, die kauft man sich, weil es angesagt ist, sie zu besitzen. Im Grunde weiß man, dass es das „nicht wert“ ist. Artek Standard bleibt für mich ein leeres und sonderbar kompiliertes Statussymbol.
Zunächst haben wir hier eine gewaltige Iso-E-Super-Bombe. In der Folge wird AS extrem körpernah. Dezentes Sandelholz, eine leichte Wärme und angedeutete Kräuteraromen entfalten sich. Fenchel finde ich durchaus nachvollziehbar. Als harzig könnten man AS darüber hinaus bezeichnen. Die Komponenten finde ich persönlich grundsätzlich reizvoll: Ingwer oder Safran zum Beispiel. Vieles kommt jedoch für mein Empfinden nicht besonders gut zur Geltung. AS wird immer mehr zu einem recht eindimensionalen Zedernholz-Duft. Projektion und Haltbarkeit sind meines Erachtens unbedingt verbesserungswürdig.
Artek Standard ist minimalistisch und in gewisser Hinsicht auch formalistisch. Dagegen ist zunächst einmal gar nichts einzuwenden. Positiv finde ich, dass AS recht ruhig und nicht unnatürlich wirkt. Zugleich bleibt das Parfum für mich seltsam in sich gekehrt. Das Problem besteht für mich darin, dass ich in Artek Standard keinen eigenen Charakter zu erkennen vermag. Ich würde es nicht als Blendwerk bezeichnen, aber als relativ unsubstantiiert. Das gesamte Konzept ist für mich nicht stichhaltig, sondern gemacht, konstruiert – und das spiegelt sich in dem Duft wider, wie ich finde. Ein Parfum, das vieles andeutet, jedoch wenig aussagt und sich in einer ständigen „Grau“zone bewegt.
Der Flakon besticht zudem durch einen Grauton, der für den einen konsequent designorientiert und daher folgerichtig umgesetzt sein mag, den anderen möglicherweise an Loriots „Ödipussi“ denken lässt: Bei einem Beratungstermin zur Farbgestaltung des Wohnzimmers mit dem Ehepaar Mälzer sind sich Paul und Frau Tietze nicht einig. „Mausgrau, Staubgrau, Aschgrau, Steingrau, Bleigrau, Zementgrau?“ schlägt Paul vor, während Frau Tietze eher „Apfelgrün“ bevorzugt, um dem Ganzen „etwas Frisches“ zu verleihen. AS bleibt nebulös wie die bereits an anderer Stelle erwähnte finnische Sauna.
Eine Wertung von 81 % (02.10.2013) ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Ich halte den Duft für vergleichsweise unattraktiv und wenn auch nicht nichtssagend, so doch wenig sagend. Das hört sich drastisch an. Ich möchte Artek Standard zu Gute halten, dass er bei aller Einsilbigkeit eben auch nicht allzu viel Schlimmes sagen kann. Das macht ihn schließlich sogar gut tragbar. Doch am Ende des Tages vermag mich das alles nicht zu überzeugen. Es gibt Dinge im Leben, die kauft man sich, weil es angesagt ist, sie zu besitzen. Im Grunde weiß man, dass es das „nicht wert“ ist. Artek Standard bleibt für mich ein leeres und sonderbar kompiliertes Statussymbol.
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