Series 3: Incense - Avignon 2002

Lolalola257
22.12.2023 - 05:31 Uhr
4
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft

Saurer Weihrauch

Zunächst: Ich mag Weihrauch. Richtig gerne. Früher hatte ich viel Kontakt mit Kirchweihrauch, als Ministrantin hat man ihn direkt vor der Nase, häufige Kirchenbesuche tun ihr übriges.
Im Gegensatz zu meinen Mitmenschen genoss ich es, wenn mit der Dosierung ordentlich übertrieben wurde und die Kirche bis in den letzten Winkel eingeräuchert wurde. Schön, wenn es teuren Weihrauch gab, die günstige Version (gerne von meinen Mitsternsingern als "Rattengift" verspottet) roch ich fast genauso gerne.
Vor kurzem habe ich Weihrauch als Parfumnote entdeckt und bin sehr angetan:
Erst den kühlen Cassis-Weihrauch des Hermann à mes Côtés me Paraissait une Ombre , dann die Kardamom Kombination im "XJ 1861 Zefiro | XerJoff", fast reiner Weihrauch im Mortel Noir und Oliban .

Bei Series 3: Incense - Avignon wusste ich eigentlich im Voraus, dass er mir gefallen würde. Aber:
Direkt am Anfang steigt mir eine viel zu dominante Säure entgegen. Und sie bleibt für die ersten Stunden.
Dahinter verbirgt sich ein ziemlich originaler Kirchweihrauch (nicht der teure, sondern der schwarze mit den roten und grünen Krümeln drin). Ja, auch der hat eine säuerliche Note, aber längst nicht so dominierend wie hier.
Wenn sie nach einigen Stunden verfliegt kommt kurz der schönste Teil des Dufts, ausgewogen und rund, nur um dann von einer simpel-süßen Allerweltsvanille beendet zu werden.
Wozu das gut sein soll, weiß ich nicht. Ich schätze die Schnittmenge zwischen Weihrauchliebhabern und Vanilleliebhabern könnte eher gering sein.
Ich bleibe bei Team Weihrauch.

Frohe Festtage euch allen und einen guten Rutsch!
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