14.11.2017 - 13:44 Uhr

Meggi
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Meggi
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36
Gewürzt und tranchiert
Ein botanisch-duftig-luftiger Auftakt wird sofort ergänzt um hell-cremigen Weihrauch. Das Bitter-Stink-Vermögen des Unfrucht-Parts der Schwarzen Johannisbeere lässt sich stilistisch nicht lumpen. Es hält sich jedoch in puncto Lautstärke zurück, fernab von den leibhaftigen Gartenstinkern. Ein Tröpfchen Frucht hat sich zudem hineinverirrt. Johannisbeere mag in Ordnung gehen, ich würde es eher als laborielles Universal-Beeren-Obst bezeichnen.
Dazu rieche ich latent eine bananige Kunstholz-Note. Das Bananige weicht indes rasch und allein belüftetes Kunstholz bleibt. Offenbar eine Art Essbrett, denn es wird angerichtet: Was, weiß ich auch (noch!) nicht - es ist jedenfalls ordentlich gepfeffert. Die Holz-plus-X-Synthetik lehnt sich in der Tat an CdG an. Das importiert freilich unvermeidlicherweise zugleich jene gewisse „Über-Intellektualisierung“, mit der CdG womöglich in Verbindung gebracht wird.
Nach zwei Stunden entfaltet sich eine Klarheit, die sich sonst gelegentlich bei unpudriger Iris (sprich: aus der Karotten-Ecke) zeigt. Huch? Dieser Eindruck wird allerdings im Fortgang in Richtung Metall weitergedreht. Mittags ist der Duft in einer praktisch puren Synthetik angelangt, die mich im Stil - nicht als Verwandte! – jetzt nicht mehr in erster Linie an CdG, sondern vor allem an zwei Düfte von Geza Schön erinnert (viel mehr kenne ich ohnehin nicht): Ich denke an Escentric 02 und Knowledge. Beide halte ich persönlich in ihrer totalen Reduktion auf einen – ’tschuldigung! – pseudo-avantgardistischen Riecht-irgendwie-unauffällig-und-angenehm-Konsens für einen konzeptionellen Irrweg, der, um mal das ganz große Fass aufzumachen, allgemein-gesellschaftliche Entwicklungen genauer spiegelt, als mir lieb ist.
Eine Plastik-Note am frühen Nachmittag lässt mich die Angaben erneut studieren und vermuten, dass der Fülle an Zeugs aus der Düse ungenannte weitere Reagenzglas-Entsprungene ihre Moleküle beigesteuert haben könnten. Ein Experte für derlei bin ich leider überhaupt nicht und die meisten Begriffe unter den gelisteten Zutaten sind für mich eh tschechische Dörfer (immer politisch korrekt!); aber zumindest Iso-E-Super-Banalholz scheint mir neben den Ansagen sicher. Und so gleitet die Sache auf platter Künstlich-Frische in den Abend.
Tja, ich finde Hermann ab dem späten Vormittag nach außen hin vollkommen gefällig, ohne Ecken und Kanten. Da erregt wahrscheinlich – nochmal ’tschuldigung! – jedes Rasierwasser und jedes Aquaten-Duschgel mehr Aufmerksamkeit. Direkt auf der Haut mögen hier ja dolle Aromen mitspielen und ich bestreite keineswegs, dass es im Nahkampf bis nach hinten raus sogar kokelholzig-pieksefruchtig-bissig zugeht; ab ein paar Zentimetern Entfernung hingegen herrscht doch echt Ruhe. Die seelenlos-eintönige Ruhe eines offensiven Labor-Dufts.
Um Bilder und Vergleiche von oben wieder aufzunehmen, fasse ich wie folgt zusammen: Auf einem CdG-Holzbrett wurde ein Bekannter von Escentric 02 namens Hermann mit reichlich Pfeffer gewürzt und per just gewetztem Messer tranchiert.
Fazit: Für Synthetik-Fans
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
Dazu rieche ich latent eine bananige Kunstholz-Note. Das Bananige weicht indes rasch und allein belüftetes Kunstholz bleibt. Offenbar eine Art Essbrett, denn es wird angerichtet: Was, weiß ich auch (noch!) nicht - es ist jedenfalls ordentlich gepfeffert. Die Holz-plus-X-Synthetik lehnt sich in der Tat an CdG an. Das importiert freilich unvermeidlicherweise zugleich jene gewisse „Über-Intellektualisierung“, mit der CdG womöglich in Verbindung gebracht wird.
Nach zwei Stunden entfaltet sich eine Klarheit, die sich sonst gelegentlich bei unpudriger Iris (sprich: aus der Karotten-Ecke) zeigt. Huch? Dieser Eindruck wird allerdings im Fortgang in Richtung Metall weitergedreht. Mittags ist der Duft in einer praktisch puren Synthetik angelangt, die mich im Stil - nicht als Verwandte! – jetzt nicht mehr in erster Linie an CdG, sondern vor allem an zwei Düfte von Geza Schön erinnert (viel mehr kenne ich ohnehin nicht): Ich denke an Escentric 02 und Knowledge. Beide halte ich persönlich in ihrer totalen Reduktion auf einen – ’tschuldigung! – pseudo-avantgardistischen Riecht-irgendwie-unauffällig-und-angenehm-Konsens für einen konzeptionellen Irrweg, der, um mal das ganz große Fass aufzumachen, allgemein-gesellschaftliche Entwicklungen genauer spiegelt, als mir lieb ist.
Eine Plastik-Note am frühen Nachmittag lässt mich die Angaben erneut studieren und vermuten, dass der Fülle an Zeugs aus der Düse ungenannte weitere Reagenzglas-Entsprungene ihre Moleküle beigesteuert haben könnten. Ein Experte für derlei bin ich leider überhaupt nicht und die meisten Begriffe unter den gelisteten Zutaten sind für mich eh tschechische Dörfer (immer politisch korrekt!); aber zumindest Iso-E-Super-Banalholz scheint mir neben den Ansagen sicher. Und so gleitet die Sache auf platter Künstlich-Frische in den Abend.
Tja, ich finde Hermann ab dem späten Vormittag nach außen hin vollkommen gefällig, ohne Ecken und Kanten. Da erregt wahrscheinlich – nochmal ’tschuldigung! – jedes Rasierwasser und jedes Aquaten-Duschgel mehr Aufmerksamkeit. Direkt auf der Haut mögen hier ja dolle Aromen mitspielen und ich bestreite keineswegs, dass es im Nahkampf bis nach hinten raus sogar kokelholzig-pieksefruchtig-bissig zugeht; ab ein paar Zentimetern Entfernung hingegen herrscht doch echt Ruhe. Die seelenlos-eintönige Ruhe eines offensiven Labor-Dufts.
Um Bilder und Vergleiche von oben wieder aufzunehmen, fasse ich wie folgt zusammen: Auf einem CdG-Holzbrett wurde ein Bekannter von Escentric 02 namens Hermann mit reichlich Pfeffer gewürzt und per just gewetztem Messer tranchiert.
Fazit: Für Synthetik-Fans
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
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