13.11.2013 - 06:43 Uhr

Yatagan
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Yatagan
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Weihnachten auf dem Balkon - was kann es Schöneres geben?
Liebe Kinder, kennt ihr die Geschichte von Nikolaus? Seid ihr ganz sicher? Das ist nämlich nicht dieser debil schauende, weißbärtige Brummbär mit rotem Mäntelchen, sondern ein Mann, der wirklich einmal gelebt hat und wegen vieler guter Taten heute noch von vielen Menschen als Heiliger, das heißt als vorbildlicher Mensch, verehrt wird. Diesmal erzähle ich euch eine weniger bekannte Geschichte aus dem Leben des Heiligen Nikolaus:
Der heilige Nikolaus hatte bereits einen weiten Weg hinter sich. In seinem Alter war das keine Kleinigkeit und überdies war er dieses Jahr noch frustrierter als im vergangenen: immer mehr Kinder verwechselten ihn mit dem Weihnachtsmann, dieser schnöden Erfindung mit rotem Mantel und weißem Bart, der den Kindern weis machen sollte, dass er am Heiligen Abend oder am Nikolaus-Tag die Geschenke bringe... Wer glaubte denn an solchen Unsinn? Dabei hatte er selbst doch eine würdevolle Bischofsmütze, eine Mitra, auf dem Kopf, einen Bischofsstab in der Hand und eine ruhmreiche Vergangenheit als Beschützer der Armen und Benachteiligen (Nikolaus von Myra, Bischof von Myra in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts nach Christus, Gedenktag am 6. Dezember).
In seinem Beutel trug er Mandarinen, Honig und getrocknete Aprikosen. Die meisten Kinder jedoch wussten seine Gaben nicht zu schätzen. Sie fragten nach Ipad, Xbox, Smartphones... Noch nie in seinem langen Leben hatte er von solchen Dingen gehört. Die enttäuschten Augen in den Gesichtern der Kinder taten ihm weh. Was konnte er stattdessen schon bieten? Vielleicht einen Lebkuchen, auch Pfefferkuchen genannt, der traditionell mit vielen Gewürzen, mit Vanille und Zimt verfeinert wurde? Auch der kam nur noch bei wenigen an. Die meisten forderten bestimmte Marken, wollten kein selbst gebackenes Naschwerk. Er würde in den nächsten Jahren wohl aufgeben müssen. Schon lange war sein Geschenkesack nicht mehr leer geworden, immer häufiger kehrte er mit den meisten seiner bescheidenen, liebevoll ausgewählten Gaben enttäuscht nach Hause zurück. Traurig schlief er, wieder einmal abgewiesen, auf der Terrasse eines Hauses einer prächtigen Villa ein. „Weihnachten auf dem Balkon - was kann es Schöneres geben“, dachte er voller Bitterkeit.
Kaum eingeschlafen, träumte er von all seinen guten Gaben: Honig und Mandarinen, Gewürzen und getrocknete Aprikosen, Vanille und Orangenduft. Als er steifgefroren und schneebedeckt wieder aufwachte, hatte er eine Idee, die immer klarere Konturen annahm: Was wäre, wenn er all seine guten Gaben als Zutaten nutzen, in Alkohol lösen und als Duft verschenken würde? Das musste ein Erfolg werden. Man würde ihm diesen revolutionären Duft aus den Händen reißen und endlich wieder seine Geschenke würdigen. Zwar gab es da schon einen Duft namens Nuit de Noel, aber der war selten erhältlich, kaum bekannt und überdies von anderem Charakter.
Was sich Nikolaus aber bei der Beimengung von Klee gedacht haben mag, das weiß ich auch nicht. Hoffentlich wird das nicht wieder ein Misserfolg...
Der heilige Nikolaus hatte bereits einen weiten Weg hinter sich. In seinem Alter war das keine Kleinigkeit und überdies war er dieses Jahr noch frustrierter als im vergangenen: immer mehr Kinder verwechselten ihn mit dem Weihnachtsmann, dieser schnöden Erfindung mit rotem Mantel und weißem Bart, der den Kindern weis machen sollte, dass er am Heiligen Abend oder am Nikolaus-Tag die Geschenke bringe... Wer glaubte denn an solchen Unsinn? Dabei hatte er selbst doch eine würdevolle Bischofsmütze, eine Mitra, auf dem Kopf, einen Bischofsstab in der Hand und eine ruhmreiche Vergangenheit als Beschützer der Armen und Benachteiligen (Nikolaus von Myra, Bischof von Myra in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts nach Christus, Gedenktag am 6. Dezember).
In seinem Beutel trug er Mandarinen, Honig und getrocknete Aprikosen. Die meisten Kinder jedoch wussten seine Gaben nicht zu schätzen. Sie fragten nach Ipad, Xbox, Smartphones... Noch nie in seinem langen Leben hatte er von solchen Dingen gehört. Die enttäuschten Augen in den Gesichtern der Kinder taten ihm weh. Was konnte er stattdessen schon bieten? Vielleicht einen Lebkuchen, auch Pfefferkuchen genannt, der traditionell mit vielen Gewürzen, mit Vanille und Zimt verfeinert wurde? Auch der kam nur noch bei wenigen an. Die meisten forderten bestimmte Marken, wollten kein selbst gebackenes Naschwerk. Er würde in den nächsten Jahren wohl aufgeben müssen. Schon lange war sein Geschenkesack nicht mehr leer geworden, immer häufiger kehrte er mit den meisten seiner bescheidenen, liebevoll ausgewählten Gaben enttäuscht nach Hause zurück. Traurig schlief er, wieder einmal abgewiesen, auf der Terrasse eines Hauses einer prächtigen Villa ein. „Weihnachten auf dem Balkon - was kann es Schöneres geben“, dachte er voller Bitterkeit.
Kaum eingeschlafen, träumte er von all seinen guten Gaben: Honig und Mandarinen, Gewürzen und getrocknete Aprikosen, Vanille und Orangenduft. Als er steifgefroren und schneebedeckt wieder aufwachte, hatte er eine Idee, die immer klarere Konturen annahm: Was wäre, wenn er all seine guten Gaben als Zutaten nutzen, in Alkohol lösen und als Duft verschenken würde? Das musste ein Erfolg werden. Man würde ihm diesen revolutionären Duft aus den Händen reißen und endlich wieder seine Geschenke würdigen. Zwar gab es da schon einen Duft namens Nuit de Noel, aber der war selten erhältlich, kaum bekannt und überdies von anderem Charakter.
Was sich Nikolaus aber bei der Beimengung von Klee gedacht haben mag, das weiß ich auch nicht. Hoffentlich wird das nicht wieder ein Misserfolg...
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