Sauvage Elixir 2021

Stulle
20.11.2023 - 15:03 Uhr
20
Sehr hilfreiche Rezension
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft

DUNKELWÜRZLAVENDELIXIR

- Ohne jede Einleitung -

Eine Art Zitrizität in der Kopfnote nehme ich wahr; sie ist weder klar von Zitrusfrüchten stammend, noch ist eine andere Frucht eindeutig erkennbar. Am ehesten würde ich diese hohe Frequenz noch dem Kardamom zuschreiben - ich habe gerade ein Korn zerkaut und finde, das geht schon in diese Richtung.
Muskat ist eher dezent verbaut. Dunkler und würziger Lavendel ist jedenfalls der Protagonist; er duftet weder frisch noch krautig, und das irritiert eventuell einen eher klassisch orientierten Lavendelfan. Es ist halt eine etwas andere Variante dieser Duftnote.

Vetiver sorgt wie so oft für Struktur innerhalb der Komposition, und weiches Cumarin steuert dann in Richtung Fougère - das muss man mögen und ich behaupte mal, diesem Cumarin im Zusammenspiel mit dem etwas ungewöhnlichen Lavendel sind auch die Old-School-Barbershopvergleiche geschuldet.

Ich mag sowas, habe ich ja so ganz langsam das Alter dafür; ich kann jedoch auch ein gewisses Unbehagen bei jüngeren Riechkolben und -kölbinnen nachvollziehen. Lavendel hat man halt sehr oft als Seife oder Duftsäckchen gegen Schlafzimmerschrankmuff und die gar garstig' Kleidermott' benutzt!
Lakritze kann ich übrigens nicht wahrnehmen, und ich habe gerade vor kurzem erst wieder auf einem Stückchen Süßholz herumgekaut. Kleiner Reminder für die älteren Parfum@s unter uns: das soll ja den Blutdruck hochtreiben. Schadet also nix, wenn's fehlt ;)

Der Unterschied zum Eau de Toilette (das ich wirklich mag) ist doch erstaunlich groß. Für mich ist das Elixir so etwas wie ein Sauvage mit hohem Gewicht. In sich rund, ausgewogen und vermutlich - die Werbewelle reitend - diese Weihnachten unter diversen Tannenbäumlein zu finden. Nur noch fünf Wochen - Geschenke am besten jetzt schon besorgen, gell?!
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