Sauvage Elixir 2021

DaveScent
25.03.2024 - 11:34 Uhr
7
8
Preis
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft

Einmal aufgesprüht, gibts kein Zurück mehr... Monster!

Es war im Januar diesen Jahres, ganz am Anfang, noch im Jahreswechselurlaub. Mein geliebter, jahrelanger Alltagsbegleiter, Knize Ten Golden Edition, hustete röchelnd die letzten Tröpfchen seiner inneren Werte in meinen Nacken. Leer, restlos. Der Gedanke, dass die Zeit reif für Veränderung wäre, wucherte bis zur Gewissheit in meinem Kopf. Also gemütlich aufs Sofa fallen lassen und ein wenig im Internet nach den "besten Herrendüften" recherchiert. Es ist kein großes Wunder, dass ich nach kurzer Zeit über Sauvage Eau de Parfum gestolpert bin. „Na klar, der muss ja toll sein, bei dieser großen Präsenz im Internet...“ Also ab in die örtliche (Kleinstadt-) Parfümerie um den DIOR Sauvage zu testen. Dort wurde mir direkt erklärt, es gäbe auch noch einen aktuellen Flanker, welcher aber viel besser sei. Ich habe ihn mir aufsprühen lassen und auch eine kleine Probe mitgenommen. Mein erster Eindruck im Geschäft war schon stark, sehr ausgeprägte Kopfnote, würzig, orientalisch, süß, drückend, aber auch etwas wie frisch geduscht. Eigentlich recht schön. Darum bin ich ungeduldig zurück ins Geschäft und habe mir einen Flakon gekauft. Am nächsten Morgen konnte ich es kaum erwarten, meinen neuen Duft aufzusprühen. Zisch! Schon der erste Sprühstoß mahnte zur Zurückhaltung. Ein leichtsinniger zweiter Druck auf den Sprühknopf katapultierte eine weitere Dosis auf meinen Hals. Hier werden keine Gefangenen gemacht, das war mir sofort klar. Im gesamten Haus war der Sauvage Elixir ab sofort der tonangebende Geruch. Hier kann man nichts verheimlichen.
Im Laufe der Zeit verändert sich der Duft nur sehr langsam hin zur Herznote. Lavendel soll hier dominieren, das finde ich nicht. Der Duft hatte mich im Würgegriff. Unentwegt machte mir der Sauvage Elixir klar, wer heute der olfaktorische Boss ist. Dabei empfand ich ihn als sehr linear, und einfach gestrickt. Sicherlich nicht wirklich schlecht, aber es ist nichts Besonderes dran. Der Duft hat zwar seine eigene Aussage, aber er ist ziemlich massentauglich. Ich rieche ihn, seit ich darauf achte, sehr oft im Stadtgeschehen. Hauptsächlich verleiht er ein Gefühl von frisch geduscht und Sauberkeit, er ist maskulin-süßlich. Das Ambroxan macht den Sauvage Elixir sehr synthetisch und eindimensional. Lakritze nehme ich nicht wahr, aber eine warme Holzigkeit im drydown. Apropos drydown, dieser lässt sehr lange auf sich warten. Die Haltbarkeit ist abartig, für mich viel zu stark. Wenn vom Sauvage Elixir was auf die Kleidung gerät, ist es vorläufig nicht mehr wegzubekommen. Nicht falsch verstehen, ich mag starke Düfte. Aber das ging mir irgendwann so dermaßen auf den Wecker, dass ich ihn danach eine ganze Weile nicht mehr genutzt habe. In dieser Zeit durfte ich dank Parfumo ein paar andere Düfte (Nischendüfte waren mir zuvor unbekannt) kennenlernen. Das eröffnete mir eine neue Welt. Ich denke das Sauvage-Monster werde ich nicht mehr tragen. Die respektablen Liebhaber des Duftes mögen es mir verzeihen.

Vielen Dank fürs Lesen meiner ersten Rezension!
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