26.04.2017 - 14:55 Uhr
Ergreifend
483 Rezensionen
Ergreifend
Sehr hilfreiche Rezension
5
Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele
.. sagte eins der viel gerühmte Pablo Picasso.
Staub ist hier ein besonders mächtiges Wort, wenn es um dieses Exemplar geht.
Zwar ist es keine Mörderkunst, welche hier geschaffen wird und der Duft ist ziemlich voll von staubigen Facetten - aber auch mit einer feinen Staubschicht über so manche Dinge gezogen, kann man sich den Alltag versüßen. Der Duft hat etwas Intensives, Anrüchiges - Besonders - was Staubiges an sich. Staub, der mir von den Händen in die Höhe quillt, die reine Luft leicht schwärzt. Ich sinke ein in ein Staubmeer - Es zieht sich in jede Zelle - die Nase und die Lunge verdreckt. Leichte Atemzüge, die immer keuchender werden, da der Duft dermaßen trocken ist, so dass ich all den Kummer in einer Staubwolke aus mir husten könnte. Ja regelrecht raus drücken müsste. Vom tiefsten Punkt meiner Lunge. Also hole ich erstmals tief Luft. - Am Ende kommt da aber nur Teer. Gesüßter Teer, erhellt vom Mond, der sich über die Wüste erstreckt.
Aber mal vom Anfang an. L'Oriental Oud Sahara zeigt sich als besonders Trocken. Wie Zement drückt er von unten auf die nackten Sohlen - die schon deutlich was von der Hitze des Tages abbekommen haben und es kaum erwarten konnten, sich etwas abzukühlen. Der Duft wirkt leicht warm, bringt aber einerseits auch eine etwas kühle Atmosphäre herbei - leicht rau und etwas kantig - kühler Wind, der mir die Nase kitzelt. Doch der Feinstaub wird schon bald aufgewirbelt. Trocken wirds im Mund. Die herannahende Nacht lispelt mir leist was ins Ohr. Leichte Züge von Harz und Teer erstrecken sich von meinem Haupt entgegen der kahlen Landschaft. Tiefe Süße macht sich breit - gestreut mit Gewürzen überall im feinen Sand. Genauso wie meine Gedanken, scheinen diese verloren in der Dunkelheit umherzuirren. Es knarzt von allen möglichen Seiten - der Duft wirkt oftmals unrund und ich ziehe gedanklich die Finger an staubigen Holzflächen durch, so als würde ich mir mehr Leben und Sauberkeit erhoffen. Stumm liegt der Duft auf meiner Haut. Die harzige Süße wirkt etwas dämpfend, rottet vor sich hin. Holzige Facetten wirken zwar deutlich lebendiger, sind aber dermaßen von Staub überzogen, so dass sie kaum ans Licht kommen. Es bleibt nur am Rande ein wenig holzig. Spielt aber meines Erachtens keine besonders große Rolle. Es ist vielmehr das Harz, der teerige Beigeschmack, der mir auf der Zunge sitzt, als wäre es ein Dämon, der diese besetzt hat und mir hässliche Wörter aus dem Mund kitzelt.
Lachende schwarze Geschöpfe - der Duft sackt in einem kurzen Moment in die schwarze, unberechenbare Phase. Ich horche auf - jetzt komme ich in Fahrt. Er fängt mir an zu gefallen. Es wirkt nach ca. einer Stunde dann doch nicht mehr so unrund. Alles wird schön geschichtet, umwirbelt von Staub, der jetzt aber irgendwie gut passen mag. Die Süße wirkt nun sehr satt - Gewürze wirken kräftiger - ich spüre den Pfeffer in der Nase. Kurz rümpfen. Ja - der bombt mich schön langsam weg! Ich fühle mich wie in Seide gewickelt - etwas animalisches streicht mir über die Seele und über die Haut. Es wirkt ein wenig rau - dennoch nicht unangenehm. Erdige Töne mengen sich bei. Die Wärme wird immer intensiver - das Herz pocht nur so, ist aber mit einer dicken Staubschicht umzogen. Es passt aber - irgendwie. Der Duft wirkt etwas ungewöhnlich - nach der Wärme kommt aber etwas Frische bei. Er wird hautnaher, intimer. Sanftheit überzieht nun mein Gemüt. Der kann also aus der tiefsten Ebene empor steigen und sich als der hellste Engel geben. Was für eine Dreckss*u!
Mein Mann musterte mich lange - roch nur zögerlich und meinte, so würde es doch nur in der Gruft riechen, wobei er dann anmerkte, dass der Duft doch nicht so schlecht ist und ihm die Süße gefällt, de immer wieder heraus quillt. Die Süße wird dann aber immer schwächer, mit der Zeit - der Pfeffer erstickt vom Staub. Der Teer ist aus mir gedrungen, verflossen ins ewige Nichts. Was bleibt ist nur ein lauer Harzton.
Schöner Orientale - der wirklich gut gemacht ist. Etwas ungewöhnlich - aber mit wirklich viel , viel , viel Staub, der so manchen ziemlich die Luft wegdrücken könnte. Etwas weniger Staubschichten und ich würde brennen für dieses Exemplar. So bleibt er nur leicht im oberen Mittelfeld - er bringt mir aber dennoch etwas Abwechslung in den Duftalltag - denn zugegebenermaßen , läuft nicht jeder mit so einem Duft herum. Die Sillage und die Haltbarkeit sind bei mir ausgesprochen gut. Leider habe ich den Flakon nicht da, sondern nur eine mickrige Probe, aber allen schon deshalb, dass er schwarz ist, ist er elegant und zeitlos.
Staub ist hier ein besonders mächtiges Wort, wenn es um dieses Exemplar geht.
Zwar ist es keine Mörderkunst, welche hier geschaffen wird und der Duft ist ziemlich voll von staubigen Facetten - aber auch mit einer feinen Staubschicht über so manche Dinge gezogen, kann man sich den Alltag versüßen. Der Duft hat etwas Intensives, Anrüchiges - Besonders - was Staubiges an sich. Staub, der mir von den Händen in die Höhe quillt, die reine Luft leicht schwärzt. Ich sinke ein in ein Staubmeer - Es zieht sich in jede Zelle - die Nase und die Lunge verdreckt. Leichte Atemzüge, die immer keuchender werden, da der Duft dermaßen trocken ist, so dass ich all den Kummer in einer Staubwolke aus mir husten könnte. Ja regelrecht raus drücken müsste. Vom tiefsten Punkt meiner Lunge. Also hole ich erstmals tief Luft. - Am Ende kommt da aber nur Teer. Gesüßter Teer, erhellt vom Mond, der sich über die Wüste erstreckt.
Aber mal vom Anfang an. L'Oriental Oud Sahara zeigt sich als besonders Trocken. Wie Zement drückt er von unten auf die nackten Sohlen - die schon deutlich was von der Hitze des Tages abbekommen haben und es kaum erwarten konnten, sich etwas abzukühlen. Der Duft wirkt leicht warm, bringt aber einerseits auch eine etwas kühle Atmosphäre herbei - leicht rau und etwas kantig - kühler Wind, der mir die Nase kitzelt. Doch der Feinstaub wird schon bald aufgewirbelt. Trocken wirds im Mund. Die herannahende Nacht lispelt mir leist was ins Ohr. Leichte Züge von Harz und Teer erstrecken sich von meinem Haupt entgegen der kahlen Landschaft. Tiefe Süße macht sich breit - gestreut mit Gewürzen überall im feinen Sand. Genauso wie meine Gedanken, scheinen diese verloren in der Dunkelheit umherzuirren. Es knarzt von allen möglichen Seiten - der Duft wirkt oftmals unrund und ich ziehe gedanklich die Finger an staubigen Holzflächen durch, so als würde ich mir mehr Leben und Sauberkeit erhoffen. Stumm liegt der Duft auf meiner Haut. Die harzige Süße wirkt etwas dämpfend, rottet vor sich hin. Holzige Facetten wirken zwar deutlich lebendiger, sind aber dermaßen von Staub überzogen, so dass sie kaum ans Licht kommen. Es bleibt nur am Rande ein wenig holzig. Spielt aber meines Erachtens keine besonders große Rolle. Es ist vielmehr das Harz, der teerige Beigeschmack, der mir auf der Zunge sitzt, als wäre es ein Dämon, der diese besetzt hat und mir hässliche Wörter aus dem Mund kitzelt.
Lachende schwarze Geschöpfe - der Duft sackt in einem kurzen Moment in die schwarze, unberechenbare Phase. Ich horche auf - jetzt komme ich in Fahrt. Er fängt mir an zu gefallen. Es wirkt nach ca. einer Stunde dann doch nicht mehr so unrund. Alles wird schön geschichtet, umwirbelt von Staub, der jetzt aber irgendwie gut passen mag. Die Süße wirkt nun sehr satt - Gewürze wirken kräftiger - ich spüre den Pfeffer in der Nase. Kurz rümpfen. Ja - der bombt mich schön langsam weg! Ich fühle mich wie in Seide gewickelt - etwas animalisches streicht mir über die Seele und über die Haut. Es wirkt ein wenig rau - dennoch nicht unangenehm. Erdige Töne mengen sich bei. Die Wärme wird immer intensiver - das Herz pocht nur so, ist aber mit einer dicken Staubschicht umzogen. Es passt aber - irgendwie. Der Duft wirkt etwas ungewöhnlich - nach der Wärme kommt aber etwas Frische bei. Er wird hautnaher, intimer. Sanftheit überzieht nun mein Gemüt. Der kann also aus der tiefsten Ebene empor steigen und sich als der hellste Engel geben. Was für eine Dreckss*u!
Mein Mann musterte mich lange - roch nur zögerlich und meinte, so würde es doch nur in der Gruft riechen, wobei er dann anmerkte, dass der Duft doch nicht so schlecht ist und ihm die Süße gefällt, de immer wieder heraus quillt. Die Süße wird dann aber immer schwächer, mit der Zeit - der Pfeffer erstickt vom Staub. Der Teer ist aus mir gedrungen, verflossen ins ewige Nichts. Was bleibt ist nur ein lauer Harzton.
Schöner Orientale - der wirklich gut gemacht ist. Etwas ungewöhnlich - aber mit wirklich viel , viel , viel Staub, der so manchen ziemlich die Luft wegdrücken könnte. Etwas weniger Staubschichten und ich würde brennen für dieses Exemplar. So bleibt er nur leicht im oberen Mittelfeld - er bringt mir aber dennoch etwas Abwechslung in den Duftalltag - denn zugegebenermaßen , läuft nicht jeder mit so einem Duft herum. Die Sillage und die Haltbarkeit sind bei mir ausgesprochen gut. Leider habe ich den Flakon nicht da, sondern nur eine mickrige Probe, aber allen schon deshalb, dass er schwarz ist, ist er elegant und zeitlos.
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