Armani Code Parfum 2022

DarkWinterCS
27.01.2023 - 03:21 Uhr
12
Top Rezension
8
Preis
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Entschlüsseln wir den Duft-Code

Vergleiche
Wenn man ehrlich ist, sind Vergleiche nie so richtig gut. Weder für einen selbst noch für den Duft selbst. Es hilft uns zwar einen Duft einzuordnen und sich vorstellen zu können, wie ein Duft schnuppert. Dabei wird aber die Kreation in Ecken gepresst, die eine nüchterne Betrachtung ausschließen.
Gerade wenn man einen Flanker beziehungsweise eine neue Konzentration eines Duftes veröffentlicht, wo der Ursprung gut 18 Jahre zurückliegt.

"Armani Code / Black Code (Eau de Toilette) | Giorgio Armani" war seinerzeit der heißeste Scheiß, den man so tragen konnte. War sehr eingängig, sexy und doch elegant. Nach all der langen Zeit kann nun der Armani Code Parfum nur verlieren. Diejenigen, die sich eine deutliche Auffrischung der DNA wünschen werden genauso enttäuscht, wie diejenigen, die ein Performance-Biest wollen mit gleichbleibender DNA. Aber weit gefehlt. Da höher konzentrierte Düfte sowieso dazu neigen weiniger Sillage zu haben, dafür länger zu halten, geht die Rechnung auch hier nicht auf. Die DNA dagegen wurde leicht modernisiert, wirkt für viele scheinbar zu austauschbar.

Mir gefällt dieses Parfüm hingegen überraschend gut, da es viele moderne Einflüsse erhalt, recht lange hält und auch die erste Stunde gut projiziert. Dazu wird die ursprüngliche DNA nicht zu sehr verschandelt um als Code-Mutation durchzugehen.

Vor allem ist er eins für mich, ein wundervoller Alltagsduft, der nicht aneckt und viele Leute mit einer eingängigen DNA begeistern wird. Ein schöner eleganter Büroduft, der angenehm in der Nase liegt.
Dabei startet der Duft schön zitrisch mit viel Bergamotte aldehydigen Noten und einer gewissen Cremigkeit. Das wirkte auf mich im ersten Moment recht intensiv und ungewohnt, da die Mischung aus heller Cremigkeit und Zitrik unpassend wirkte. Dies milderte sich allerdings schnell ab und offenbarte mehr Süße und generell mehr Tiefgang. Die Bergamotte zieht sich nach und nach zurück und lässt Platz für neue Noten. So erscheint recht schnell die Iris und die Tonkabohne, was das Ganze zu einem typischen Designer macht. Muskatellersalbei und der Rest der zitrischen Noten lassen den Duft durchaus aus Duschgel-Duft erscheinen, wirkt durch Iris und Irisbutter aber deutlich wertiger, cremiger und eleganter. Unter das Konstrukt legen sich holzige Töne, um den Eindruck weiter zu festigen.

Um es zusammen zu fassen, bleibt es im Verlauf meist eine leichter Duschgel-Duft, der viel auf cremig-pudrige Tonkabohne setzt und damit auf der Höhe der Zeit schwimmt. Einfach, sehr gut tragbar und durchaus elegant.

Mich verwundert etwas, dass der Duft teilweise so einen Verriss erfährt. Viele scheinen sich als reine Connaisseure aufzuspielen, ohne auch mal an den einfachen Dingen zu erfreuen. Es darf auch mal ein Duschgel-Duft sein, wenn dieser gut gemacht ist. Dieser Armani ist es definitiv, denn er vereint moderne Elemente mit der klassischen DNA und hält erstaunlich gut. Ich zumindest finde ihn ansprechend gemacht und kann ihn denjenigen empfehlen, die einen modernen Armani Code suchen, einen tollen Alltagsduft suchen oder auch Duschgel-Aromen nicht stören.
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