17.09.2017 - 16:37 Uhr

MrGaunt
30 Rezensionen

MrGaunt
Top Rezension
14
Die marokkanisch-afghanische Überraschung blamiert sich nicht
Nun, bin nicht so der grosse Kommentar-Schreiber. Aber da ich der einzige Besitzer dieses Duftes bin und den eigentlich schon abgelehnten Eintrag mit meinem Kauf und den Bildern quasi wieder zum Leben erweckt habe, fühle ich mich etwas verpflichtet etwas beizutragen. Außerdem ist von Héritage Berbère noch kein Duft kommentiert, wird also Zeit.
Héritage Berbère kannte ich bisher nicht. Die Homepage gibt es nur auf Französisch. Die neuen Düfte sind Stand heute nur auf dem Instagram-Account zu sehen und nicht auf der Homepage. Also ein bisschen unbekanntes Terrain. Offenbar gibt es aber Héritage Berbère schon seit 1978, gegründet in Grasse. In 2008 ist die Gründerin Marie-Jeanne Combredet dann nach Marrakesch in Marokka zu ihren Kindheitswurzeln zurückgekehrt und betreibt dort Héritage Berbère weiter. Soviel laut Homepage, danke an Google Translate.
Bei Hérat handelt es sich um einen Duft der nach zweitgrössten Stadt Afghanistans und der gleichnamigen Provinz benannt ist. Andere Düfte der Reihe Les Inédits (=Die Unveröffentlichten) sind namentlich auch in der arabischen Welt verwurzelt und heissen Begram (antike Stadt in Afghanistan), Amman (Jordanien) und Mascate (=Maskat, Hauptstadt Omans). Auch der Duft Eritrea scheint zur gleichen Gruppe zu gehören. Leider gibt es zu den verwandten Düften bisher keine Infos.
Den Duft habe ich in meiner Lieblings-Offline-Parfümerie erstanden, er liegt preislich im unteren Nischenbereich und entspricht somit auch preislich den Ambitionen von Héritage Berbère.
Wie riecht er den nun? Momentan wird er angezeigt als "cremig-süss", das trifft aber nicht seinen Hauptcharakter. Deshalb habe ich mal beim meiner Einordnung das cremig wieder herausgenommen, da es am wenigsten seinen Hauptcharakter trifft. Am einfachsten lässt er sich beschreiben mit "Blamage" in sanfter und etwas süsser. Der Auftakt erinnert in der Tat an den Nasomatto-Duft, die Kopfnote zeigt aber nur sehr kurz den eher medizinischen Charakter und legt neben dem Holz etwas mehr Schwerpunkt auf den fruchtigen Teil.
Ich bin nicht so gut darin, einzelne Duftnoten herauszuschnuppern, er riecht aber aber definitiv oudig, vielleicht ist es auch Cashmeran, die Frucht ist - obwohl eindeutig fruchtig - schwer zu entziffern. Es mag ein Hauch Johannisbeere sein, ich bilde mir ein sogar etwas kirschiges zu riechen. Dazu kommt nach einiger Zeit auch noch ein Hauch Blume, vielleicht Jasmin. Jedenfalls kommt mir dieser Geruch bekannt vor und erinnert mich sofort an Jasmin-Tee mit dem sich tolle Schokotrüffel machen lassen. Ein paar Gewürze spielen im Hintergrund auch mit, so dass der Duft nicht nur vom Namen her einen leicht orientalischen Charakter bekommt, aber ohne Schwere.
Neben Erinnerungen an "Blamage" kommen auch Assoziationen zum tollen "2022 Generation Man" von Stéphane Humbert Lucas auf, wo die Frucht anfänglich sehr präsent ist. Allerdings auch hier im Vergleich weniger dominant und weniger harzig-cremig.
Die Frucht und das Holz mit leichtem Hauch von Blume halten sich einigermassen lange und tendenziell sanft auf der Haut, aber nicht unpräsent. Eindeutige Tests stehen noch aus, aber ich würde dem Duft dadurch eine Businesstauglichkeit zuschreiben ohne langweilig zu werden. Auch hier wieder der Vergleich zu "Blamage", den ich gering dosiert auch für businesstauglich halte da er seine anfängliche Aggressivität einigermassen schnell verliert.
Mit dem Lauf der Zeit wird der Duft noch weicher. Zu meiner Überraschung glaube ich sogar Vanille zu erkennen, oder Heliotrop? Jedenfalls zeigt sich dann doch eine gewisse Süsse, die den Duft wiederum von den genannten Vergleichen abhebt.
Mir gefällt "Hérat" sehr gut, die Kombination Holz mit Frucht gelingt harmonisch und der Duft ist in sich geschlossen. Dazu kommt die spätere Entwicklung in eine leichte Süsse, da macht ihn spannend. Für mich eine wirklich schöne Ergänzung in der Welt der Nischendüfte.
Héritage Berbère kannte ich bisher nicht. Die Homepage gibt es nur auf Französisch. Die neuen Düfte sind Stand heute nur auf dem Instagram-Account zu sehen und nicht auf der Homepage. Also ein bisschen unbekanntes Terrain. Offenbar gibt es aber Héritage Berbère schon seit 1978, gegründet in Grasse. In 2008 ist die Gründerin Marie-Jeanne Combredet dann nach Marrakesch in Marokka zu ihren Kindheitswurzeln zurückgekehrt und betreibt dort Héritage Berbère weiter. Soviel laut Homepage, danke an Google Translate.
Bei Hérat handelt es sich um einen Duft der nach zweitgrössten Stadt Afghanistans und der gleichnamigen Provinz benannt ist. Andere Düfte der Reihe Les Inédits (=Die Unveröffentlichten) sind namentlich auch in der arabischen Welt verwurzelt und heissen Begram (antike Stadt in Afghanistan), Amman (Jordanien) und Mascate (=Maskat, Hauptstadt Omans). Auch der Duft Eritrea scheint zur gleichen Gruppe zu gehören. Leider gibt es zu den verwandten Düften bisher keine Infos.
Den Duft habe ich in meiner Lieblings-Offline-Parfümerie erstanden, er liegt preislich im unteren Nischenbereich und entspricht somit auch preislich den Ambitionen von Héritage Berbère.
Wie riecht er den nun? Momentan wird er angezeigt als "cremig-süss", das trifft aber nicht seinen Hauptcharakter. Deshalb habe ich mal beim meiner Einordnung das cremig wieder herausgenommen, da es am wenigsten seinen Hauptcharakter trifft. Am einfachsten lässt er sich beschreiben mit "Blamage" in sanfter und etwas süsser. Der Auftakt erinnert in der Tat an den Nasomatto-Duft, die Kopfnote zeigt aber nur sehr kurz den eher medizinischen Charakter und legt neben dem Holz etwas mehr Schwerpunkt auf den fruchtigen Teil.
Ich bin nicht so gut darin, einzelne Duftnoten herauszuschnuppern, er riecht aber aber definitiv oudig, vielleicht ist es auch Cashmeran, die Frucht ist - obwohl eindeutig fruchtig - schwer zu entziffern. Es mag ein Hauch Johannisbeere sein, ich bilde mir ein sogar etwas kirschiges zu riechen. Dazu kommt nach einiger Zeit auch noch ein Hauch Blume, vielleicht Jasmin. Jedenfalls kommt mir dieser Geruch bekannt vor und erinnert mich sofort an Jasmin-Tee mit dem sich tolle Schokotrüffel machen lassen. Ein paar Gewürze spielen im Hintergrund auch mit, so dass der Duft nicht nur vom Namen her einen leicht orientalischen Charakter bekommt, aber ohne Schwere.
Neben Erinnerungen an "Blamage" kommen auch Assoziationen zum tollen "2022 Generation Man" von Stéphane Humbert Lucas auf, wo die Frucht anfänglich sehr präsent ist. Allerdings auch hier im Vergleich weniger dominant und weniger harzig-cremig.
Die Frucht und das Holz mit leichtem Hauch von Blume halten sich einigermassen lange und tendenziell sanft auf der Haut, aber nicht unpräsent. Eindeutige Tests stehen noch aus, aber ich würde dem Duft dadurch eine Businesstauglichkeit zuschreiben ohne langweilig zu werden. Auch hier wieder der Vergleich zu "Blamage", den ich gering dosiert auch für businesstauglich halte da er seine anfängliche Aggressivität einigermassen schnell verliert.
Mit dem Lauf der Zeit wird der Duft noch weicher. Zu meiner Überraschung glaube ich sogar Vanille zu erkennen, oder Heliotrop? Jedenfalls zeigt sich dann doch eine gewisse Süsse, die den Duft wiederum von den genannten Vergleichen abhebt.
Mir gefällt "Hérat" sehr gut, die Kombination Holz mit Frucht gelingt harmonisch und der Duft ist in sich geschlossen. Dazu kommt die spätere Entwicklung in eine leichte Süsse, da macht ihn spannend. Für mich eine wirklich schöne Ergänzung in der Welt der Nischendüfte.
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