Eau des Merveilles Bleue 2017

Pluto
27.01.2020 - 05:21 Uhr
50
Top Rezension
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft

Ein Tag am Meer

So, zu viel für ein Statement, aber da der Duft mir recht gut gefällt, wird es ein kleiner Kommi.

Ich mag Aquaten, allerdings hatte ich in den letzten Jahren selten einen unter der Nase, der Gnade gefunden hat. Die meisten hatten so wenig gemein mit einem Aquaten wie ein Schwarzbrot und ein Baguette. Mit Eau des Merveilles Bleue hat mir endlich wieder einer gefallen. Ich hatte es gehofft, da Christine Nagel für einige gute Düfte steht.

Eau des Merveilles Bleue startet mit dieser frischen, salzigen Gischtnote, die man beim Spaziergang am Meer auf den Lippen schmeckt. Diese Note ist gut getroffen und hält bis zur Basis, wird aber zunehmend wärmer und holziger. Und lässt mich, wohl dank der mineralischen Noten, an feuchte, sandige Haut denken, die in der warmen Sonne trocknet. Etwas Pernod (Anis/Lakritz) mischt sich in die Gischt, gibt eine feine Würze. Patchouli fügt sich spät hinzu, ist nur verhalten eingesetzt. Mehr passiert nicht, ist aber schön.

EdMB ist gelungen, ein authentischer, aromatischer Aquate. Der Duft ist ganzjährig tragbar, entwickelt sich aber bestimmt bei warmen Temperaturen besser, Haltbarkeit und Sillage bewegen sich im mittleren Bereich. Und ich finde, er kann durchaus vom vermeintlich stärkeren Geschlecht getragen werden.

Am Testtag war meine Schwester zum Essen da, sie weiß übrigens nicht, wie groß meine Duftsammlung mittlerweile ist und ich glaube, meine Düfte fallen ihr selten auf, zumindest sagt sie nicht oft etwas dazu, außer ich frage direkt nach. Aber beim Essen meinte sie plötzlich unvermittelt: „Ach, ich würde gerne mal wieder ans Meer fahren.“

Lieben Dank an Dusnatli, die unserer Kennenlernen ermöglichte.
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