Terre d'Hermès Eau Intense Vétiver 2018

Ignika
20.11.2018 - 09:05 Uhr
3
7
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft

Nicht das Rad neu erfunden

Auch bei diesem Wässerchen hier war ich wieder nur minimal neugierig, als ich den Flankerflakon erblickte. Will, und kann es nicht schlecht reden, aber schon das Original hat mich kalt gelassen. Abgesehen von den Erwartungen an Sillage und Haltbarkeit konnte ich also unvoreingenommen mit dem Testen beginnen.

Schon vom Moment des Auftaktes an ist das Eau Intense Vetiver schüchtern, wirklich schade. Statt Bergamotte erkenne ich Orange, so kräftig süß kann keine Kreuzung aus Bitterorange und Zitronatzitrone sein. Für die erdigen und bitteren Töne ist Vetiver verantwortlich, erkenne hier kaum/keine holzigen und rauchigen Facetten. Der Szechuanpfeffer ist sehr chili-haft.

Im Laufe der letzten Kommentare und Wochen fallen mir immer mehr Parallelen auf. Finde die neu entdeckten Ähnlichkeiten erschreckend und bin deswegen skeptisch, aber die Empfindung ist trotzdem da. Hoffe, dass solche Quantensprünge nicht übel aufstoßen werden. Also:
TdH Eau Intense Vetiver erinnert an Bleu de Chanel Parfum, erinnert an Sauvage. Alle haben eine Verlauf von, in erster Linie, süß-zitrisch zu einer (muffigen) Vetiverbasis, und nicht nur an mir enttäuschen sie mit ihrer Haltbarkeit und Sillage.

Dennoch würde ich diesen Flanker nicht verurteilen. Flanker sollen das Original ja nie ersetzen, sondern nur eine weiter Option zur Nuancierung sein. Genau das ist Eau Intense Vetiver, eine reduzierende, reduzierte Interpretation. Die Essenz bleibt erhalten, und auch will manch einer nicht bis zum nächsten Morgen nach Erde und Orangen riechen!
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