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Top Rezension
Die Beförderung
Terre d’Hermès EdT, das Original von Jean-Claude Ellena gilt als innovatives Meisterwerk der modernen Parfümeurskunst und ist ein großer Verkaufserfolg. Es genoss bei mir allerdings immer mehr Respekt als Liebe, denn für mich hatte es stets ein paar Schwachstellen. Diese sind jetzt bei dem Flanker TdH Eau Intense Vétiver ausgemerzt und es ist ein, wie ich finde, rundum gelungener und vor allem auch sehr männlicher Duft mit guter Performance entstanden, bei gleichzeitigem Festhalten an der Grund-DNA. Ja, es scheint fast, dass es immer noch die gleiche Ausgangsformel ist und nur drei zusätzliche Zutaten hinzugeschüttet wurden (aber so einfach funktioniert das wohl nicht).
Da war zunächst der Auftakt mit den leicht fauligen Orangen. Man hat nun einen guten Schuss Bergamotte dazu getan und dadurch ein bisschen die Anmutung von Grapefruit erhalten, was angenehm herb-frisch rüberkommt.
In der Mitte tat sich für mich immer eine öde und leere Langeweile auf - in die viel hineingeheimnisst wurde: von Feuerstein bis hin zu einer Asphaltdecke nach hochsommerlichem Regen. Für mich roch das nur nach viel Iso-E Super. Christine Nagel hat der Sache nun Pfeffer gegeben, Szechuanpfeffer genauer gesagt, und das Ergebnis ist eine kraftvolle und anhaltende Würze.
Der Ausklang des Originals war von Zeder geprägt, und zwar so stark, dass man unwillkürlich an einen bleistiftspitzenden Hilfsbuchhalter denken musste. Jetzt, mit einem ordentlichen Schuss Vetiver darauf, riecht es nach deutlich mehr Autorität. Also eher Leiter Finanzen und Controlling.
Ich finde, der Duft hat insgesamt eine erstaunliche Beförderung erhalten. Dass Jean-Claude Ellena Berichten zufolge seine Zustimmung zu dieser Überarbeitung seines Meisterwerkes gegeben hat, zeigt übrigens seine Größe und mindert nicht im Geringsten seine Genialität bei der Erschaffung der Ursprungs-DNA.
Da war zunächst der Auftakt mit den leicht fauligen Orangen. Man hat nun einen guten Schuss Bergamotte dazu getan und dadurch ein bisschen die Anmutung von Grapefruit erhalten, was angenehm herb-frisch rüberkommt.
In der Mitte tat sich für mich immer eine öde und leere Langeweile auf - in die viel hineingeheimnisst wurde: von Feuerstein bis hin zu einer Asphaltdecke nach hochsommerlichem Regen. Für mich roch das nur nach viel Iso-E Super. Christine Nagel hat der Sache nun Pfeffer gegeben, Szechuanpfeffer genauer gesagt, und das Ergebnis ist eine kraftvolle und anhaltende Würze.
Der Ausklang des Originals war von Zeder geprägt, und zwar so stark, dass man unwillkürlich an einen bleistiftspitzenden Hilfsbuchhalter denken musste. Jetzt, mit einem ordentlichen Schuss Vetiver darauf, riecht es nach deutlich mehr Autorität. Also eher Leiter Finanzen und Controlling.
Ich finde, der Duft hat insgesamt eine erstaunliche Beförderung erhalten. Dass Jean-Claude Ellena Berichten zufolge seine Zustimmung zu dieser Überarbeitung seines Meisterwerkes gegeben hat, zeigt übrigens seine Größe und mindert nicht im Geringsten seine Genialität bei der Erschaffung der Ursprungs-DNA.
12 Antworten


Wenn es um reinen Vetiver geht, gebe ich Dir recht. Da mag ich zum Beispiel Grey Vetiver lieber. Der hat aber nicht so einen interessanten Verlauf wie dieser hier, finde ich. Mir gefällt hier, trotz aller Modernität, die Komposition schon sehr gut. Wenn Du ihn gerade erst gesprüht hast, gib ihm doch noch etwas Zeit.