20.08.2013 - 17:48 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
8
ihr letztes Geheimnis
Nein, geradlinig, unprätentiös und vorhersehbar sind sie sicher nicht, die Creationen aus dem Hause Hors Là Monde – ihre Pyramiden verraten nur wenig, ihre Wege weisen verschlungene Pfade auf, unerwartete Wendungen und eine Vielfalt an zum Teil sehr widersprüchlichen olfaktorischen Eindrücken, das Ende der Reise läßt sich an ihrem Startpunkt unmöglich vorhersagen.
"Shiloh X" hatte mich vorgewarnt – was immer "Lady Shiloh" für meine Nase und mich bereithalten mochte, ich würde gewappnet sein.
Dachte ich.
Oder besser: Hoffte ich.
Eine Lady würde sich doch sicher zu benehmen wissen...
In der Tat: Sie ist eine Lady.
Und was für eine!
Leicht unterkühlt trifft mich ihr erster herbzitrisch-grüner Blick, verhalten distanziert, doch nicht stechend, nicht abweisend – sie scheint mich prüfen zu wollen, abzuschätzen, ob wir warm werden können miteinander, sie und ich.
Ich warte, ich schnuppere – Mandarinenschale wahrt noch einen Augenblick Distanz, doch schon setzt eine rasch vonstatten gehende Wandlung zum Sinnlichen, Kuscheligen, Pudrigen ein, die mir überrascht die Augenbrauen in die Höhe zieht.
Ein alter, ein guter und sehr geliebter Bekannter ist es, der sich hier anzukündigen scheint – noch hält er sich im Hintergrund, noch müht sich ein zartes Veilchen ab, mich zu überzeugen, allein verantwortlich zu sein für die immer deutlicher zum Vorschein tretende Lippenstiftnote, die doch nur jener einen, besonderen, so unverwechselbaren Iris zuzuschreiben sein kann...
Noch bin ich mir nicht sicher, noch dominieren allzu vielfältige sonnendurchwobene Gartennoten das Geschehen direkt auf meiner Haut - doch je weiter sich meine Nase vom besprühten Handgelenk entfernt, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, daß wir es hier mit einer Unterschlagungssünde zu tun haben, daß neben Patchouli und Vetiver auch Iris gelistet sein müßte und ein Hauch von hellem Wildleder.
Nach einer knappen Stunde endlich gibt es keinen Zweifel mehr, haben sich "Lady Shiloh" und "Dior Homme" als einander Nahestehende zu erkennen gegeben – ob als Geschwister oder als Liebende, dieses letzte Geheimnis möge gewahrt bleiben.
"Shiloh X" hatte mich vorgewarnt – was immer "Lady Shiloh" für meine Nase und mich bereithalten mochte, ich würde gewappnet sein.
Dachte ich.
Oder besser: Hoffte ich.
Eine Lady würde sich doch sicher zu benehmen wissen...
In der Tat: Sie ist eine Lady.
Und was für eine!
Leicht unterkühlt trifft mich ihr erster herbzitrisch-grüner Blick, verhalten distanziert, doch nicht stechend, nicht abweisend – sie scheint mich prüfen zu wollen, abzuschätzen, ob wir warm werden können miteinander, sie und ich.
Ich warte, ich schnuppere – Mandarinenschale wahrt noch einen Augenblick Distanz, doch schon setzt eine rasch vonstatten gehende Wandlung zum Sinnlichen, Kuscheligen, Pudrigen ein, die mir überrascht die Augenbrauen in die Höhe zieht.
Ein alter, ein guter und sehr geliebter Bekannter ist es, der sich hier anzukündigen scheint – noch hält er sich im Hintergrund, noch müht sich ein zartes Veilchen ab, mich zu überzeugen, allein verantwortlich zu sein für die immer deutlicher zum Vorschein tretende Lippenstiftnote, die doch nur jener einen, besonderen, so unverwechselbaren Iris zuzuschreiben sein kann...
Noch bin ich mir nicht sicher, noch dominieren allzu vielfältige sonnendurchwobene Gartennoten das Geschehen direkt auf meiner Haut - doch je weiter sich meine Nase vom besprühten Handgelenk entfernt, desto mehr gelange ich zu der Überzeugung, daß wir es hier mit einer Unterschlagungssünde zu tun haben, daß neben Patchouli und Vetiver auch Iris gelistet sein müßte und ein Hauch von hellem Wildleder.
Nach einer knappen Stunde endlich gibt es keinen Zweifel mehr, haben sich "Lady Shiloh" und "Dior Homme" als einander Nahestehende zu erkennen gegeben – ob als Geschwister oder als Liebende, dieses letzte Geheimnis möge gewahrt bleiben.
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