Romeo Il Profvmo 2018

Romeo ist eigentlich ein ganz einfacher Duft: Er ist vor allem grün. Nach dem Auftakt mit Rosmarin kommt sehr schnell Galbanum ins Spiel, bleibt spürbar, so lange der Duft hält, und das dauert eine ganze Weile. Die Tabaknote ist plausibel, aber nicht unbedingt leicht identifizierbar, denn Galbanharz ist durchgehend präsent. Die olfaktorische Charakteristik von Galbanum (Galbanharz) zeigt sich in einer frischen, aber sehr dunklen Grünnote. Konkret liegt der Geruch für mich zwischen feuchtem Gras und einem harzig-öligen Ton. Axiomatic beschreibt den Duft hier als Neo-Fougère. Da würde ich mitgehen, denn zwar ist der klassische Cumarin-Ton nicht enthalten, dennoch findet sich auch bei Romeo eine sowohl bittere als auch süßliche an Heu erinnernde Note. In diesen Kontext gehört auch die süße und bittere Tabaknote, die sich gut mit den o.g. Komponenten verbindet.
Übrigens kann ich auch die Beschreibung von DaveGahan nachvollziehen, der den Duft als grau umschrieb. Ich würde das hier aber nicht mit negativen Konnotationen verbinden, sondern denke an Stoff aus grauem Flanell, vielleicht sogar an Grey Flannel Eau de Toilette, das aber komplexer und wohl auch besser ist.
Mir gefällt der Duft gut, weil er klassische Komponenten aufgreift, gleichzeitig aber auch neue Wege beschreitet und damit sehr schön ins Portfolio von Il Profvmo passt. Spektakuläres sollte nicht erwartet werden. Wer aber solides Handwerk zu schätzen weiß, könnte ihn mögen.