Carnal Blends

Side Effect 2016

Noisette
11.02.2022 - 03:12 Uhr
13
Hilfreiche Rezension
8
Preis
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

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Elektrisierend. Aber nicht wie vom Blitz getroffen. Vielmehr fühlt sich der erste Sprüher von Side Effect so an, als ob man mit dem Zeigefinger langsam an einem aufgeladenen Bildschirm entlangfährt. Man weiss, die Oberfläche ist eigentlich glatt, aber durch die Statik fühlt es sich an, als ob man über winzig kleine Wellen gleitet. Hypnotisierend. Wisst ihr was ich meine? Wahrscheinlich sollte ich meinen Laptop abchecken lassen.

Als prominentestes Element nehme ich den Rum wahr, dicht gefolgt von Tabak und einem winzigen Hauch Safran. In den ersten vier Stunden rieche ich keine Vanille, glaube aber, dass sie zur nicht identifizierbaren Süße beiträgt. Ab der fünften Stunde ist sie dagegen sehr präsent.

Ich gehöre zur Fraktion, die Side Effect mit Replica - Jazz Club in Verbindung bringt. Für mich ist Side Effect jedoch viel sanfter als Jazz Club. Jazz Club startet maskuliner, ein bisschen kratzig, was ich mir nur durch den rosa Pfeffer erklären kann. Zu Beginn riechen die beiden Düfte recht unterschiedlich. Nach etwa einer Stunde entwickelt sich Jazz Club aber ähnlich, wie die ersten vier Stunden von Side Effect. Den maskulinen Touch verliert der Jazz Club aber nie so ganz.

Wenn Geld keine Rolle spielt, würde ich als Frau den Side Effect wählen. Für die Geduldigen ist Jazz Club aber auch eine gute Wahl. Einem Mann würde ich wiederum eher Jazz Club empfehlen, denn dieser entwickelt im Gegensatz zum Side Effect nicht nach ein paar Stunden eine ausgeprägte, süsse Vanille. Es sei denn, dies ist genau das was man möchte.

Nachdem sich meine Nase an die Nebenwirkungen gewöhnt hat, weicht der statische Bildschirm übrigens einem kalten, schwarzen Kleid aus Seidensatin, das gelegentlich Gänsehaut auslöst, weil man in der Bewegung auf Stellen trifft, die noch nicht an die Hauttemperatur angepasst sind.
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