Carnal Blends

Side Effect 2016

MrMagic
15.02.2022 - 11:55 Uhr
15
Top Rezension
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Bei Risiken und Nebenwirkungen…

Freunde der Beipackzettel,

heute gehts um einen Duft, der mich schlicht umgehauen hat. Vermutlich ist das eine dieser Nebenwirkungen, von denen immer die Rede ist, aber egal: Kommen wir zum Duft!

Side Effect startet explosiv und recht synthetisch, wobei sich die Synthetik recht schnell legt. Am dominantesten ist im Auftakt eine Kirschnote, welche ähnlich wie bei Herod wohl vom Tabak herrührt, wobei der Duft zu Beginn für mich nicht nach Tabak riecht. Neben dieser genialen Kirschnote sind Safran und Rum im Auftakt dominant.

Der Safran, eine Note die mir eigentlich überhaupt nicht zusagt, ist hier grandios. Er hebt den Duft von den generisch süßen Düften ab und macht insbesondere den Auftakt zu einem Spektakel. Auch der Rum ist präsent, allerdings versteckt sich dieser etwas hinter dem Safran und der Kirsche, verleiht Side Effect aber dennoch ein paar Promille. Hier hätte ich mir trotzdem die Augenhöhe mit dem Safran gewünscht.

Im weiteren Verlauf wird der Duft dann etwas süßer und cremiger, verliert dabei aber nicht gänzlich die anfängliche Würze. Das liegt vor allem an der Vanille sowie dem Zimt. Beides sind Noten, die ich in Düften sehr zu schätzen gelernt habe, vorausgesetzt, man setzt sie verhältnismäßig ein.

Nach ca. 3 Stunden ähnelt Side Effect dann sehr dem Replica - Jazz Club, den ich zwar auch mag, der mir insgesamt aber zu schwach und zu süß war. Das macht Side Effect deutlich besser, wobei es sich auch hier um einen süßen Duft handelt.

Zum Abschluss mündet der Duft dann in ein holzig-süßes Allerlei von bester Qualität, aber eben auch recht unspektakulär. Macht nichts, das sind ja nur noch die letzten 2-3 Stunden, bevor er verfliegt.

Die Haltbarkeit und Sillage sind vernünftig, so wie ich es von einem Duft dieser Preisklasse auch erwarte. Stark oder gar ein Biest ist Side Effect aber dennoch nicht. Auf meiner Haut hält der Duft je nach Witterung 8-10 Stunden.

Die Sillage ist präsent, aber auch nicht wirklich stark. Für meine Kriterien eine ganz schwache 8/10, aber tiefer würde ich in der Skala auch nicht gehen. Insgesamt ist der Duft minimal stärker als die aktuelle Version von Fahrenheit Eau de Toilette , aber etwas schwächer als Bentley for Men Intense . Für Dates und auch die Arbeit ist die Sillage damit wunderbar, für Party und dergleichen darf gerne etwas mehr gesprüht werden und/oder ISO-E drüber. Dann performt der Duft aber auch wirklich zufriedenstellend.

Der Flakon ist bildhübsch. Auffällig durch die Farbgebung, minimalistisch durch die Form und zeitgleich edel durch die Plakette. Wenn der Spüher gut ist, hab ich hier wirklich gar nichts mehr auszusetzen, zumal mit starker Lichtquelle auch der Füllstand einsehbar ist.

Insgesamt ein fabelhaftes Parfüm und vermutlich der bisher beste Duft aus einem Jahr Parfumo. Ich bin gespannt, wie lange er sich halten kann. Er passt zu Festlichkeiten und Dates im Herbst und ist absolut unisex. Insgesamt ist der Duft trotz Nischencharakter ähnlich gefällig wie Layton , sodass ich mir gut vorstellen kann, dass er dementsprechend positiv ankommt.

Einen Flakon werde ich mir bei guter Gelegenheit definitiv zulegen und spreche hiermit eine absolute Testpflicht aus!

Besten Dank fürs Lesen.
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