Beat Café 2015

Luwa
15.12.2023 - 09:26 Uhr
15
Sehr hilfreiche Rezension
7
Preis
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Authentischer Cognac mit frisch verarbeitetem Tabak

Über ein schönes Statement bin ich auf den Beat Cafe aufmerksam geworden. Zugegeben, der Name hat mich auch sehr angesprochen, obwohl er meines Empfindens nichts mit dem Duft selbst zu tun hat, aber Kaffee lockt mich immer an.

Hier rieche ich zwar nicht Kaffee, aber dennoch etwas anderes Schönes. Beat Cafe hat einen eigenen Charme, den ich so noch nicht in einem Duft kennengelernt habe. Die pfeffrige Note kam mir äußerst bekannt vor, da würde ich dem bereits angegebenen ähnlichen Duft Portraits - The Blazing Mister Sam auch als stark ähnlich ansehen, aber im Verlauf verliert sich diese Ähnlichkeit sehr, dazu mehr zum Verlauf.

Beginnend mit einem angenehmen Cognac mochte ich den Duft bereits beim ersten testen. Der Beat Cafe ist ein gutes Beispiel, wie man alkoholische Noten gut in Düften einbringt. Kein süß-lauter Einschlag wie beim Angels' Share , kein würzig-süßes Boozy halbherzig alkoholisches Erlebnis wie beim Enigma pour Homme Parfum , kein fragliches Namen-köderndes Spielchen wie beim Cognac Cafe . Nein, hier bekomme ich kurzzeitig eine authentische Cognacnote, nicht brennend, nicht fruchtig, nicht süß, leicht gewürzt und etwas trocken. Der Beat Cafe gibt dieses feine Glas Cognac mit einer Prise herben schwarzen Pfeffer aus. Die Kopfnote hat mich vollkommen überzeugt.
Es folgen Tabak und Leder, Labdanum reiche ich eigentlich nicht, hätte aber wohl auch gut gepasst. Dieser Tabak und Leder Kombination ist kräftig und sanft zugleich, sobald die Noten stärker werden, haben sie einen dominanten Aufschwung. So schnell sie kamen, ziehen sie sich aber auch wieder zurück, bleiben aber herb würzig anziehend. Tabak tritt nicht trocken, sondern eher frisch nach der Ernte und sofort verarbeitet auf, ohne zu herb oder moosig zu riechen. Das schwarze Leder ist wirklich sehr zart und im Hintergrund, daher wird der Duft auch wohl kaum als ledrig eingeordnet.
Die Basis macht dann Zedernholz und Benzoe aus. Das Zedernholz wirkt etwas wie in Cognac eingelegt bzw. wie ein Cognacfass. Leicht süßlich holzig. Benzoe gibt dann eine harzliche Süße dazu. Zu keinem Zeitpunkt ist die Süße störend oder zu stark, klebrig ist der Beat Cafe auch nicht. Im späten Drydown wirkt der Tabak noch etwas trockener.

Wie man auf den Namen gekommen ist, kann ich mir nicht erklären, Kaffee ist wie beschrieben kein Bestandteil und der Duft weckt bei mir auch keine Erinnerungen an ein Cafe Besuch.

Mir gefällt vor allem die Cognac Eröffnung sowie die Präsentation des Tabaks. Auch die Basis mit der süßlich alkoholischen Holznote lässt den Beat Cafe wunderbar ausklingen. Ein feiner Duft für die kühleren Tage. Die Haltbarkeit ist für einen solchen Duft doch leider etwas schwach, dass er draußen bei Temperaturen um die null Grad auch mal schnell untergeht. Dennoch ein fein würziges Vergnügen.

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