Summer of 84 2017

Parma
11.01.2024 - 07:27 Uhr
17
Top Rezension
8
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Detroit

Ein Detroiter Sommer. Aller Industriedeck ist wie weggeblasen. Sonnenstrahlen füllen jeden Winkel. Vögel in der Luft. Picknickkörbe auf den Wiesen. Kinderlachen überall. Und ein stahlblauer Himmel taucht die Welt in pure Glückseligkeit. Besser kann‘s nicht werden.

Mitten aus einer der industrielastigsten Gegenden der Vereinigten Staaten kommt dieser aller Sorgen entledigte, vor guter Laune übersprudelnde Orangenduft. Erfrischend wie ein Schluck Limonade, spritzig wie ein Biss ins Fruchtfleisch. Grapefruit, Melone, frisches Wasser, Moschus. Ich rieche nichts davon. Nur die schönste und lebensfroheste Orange, die mir bisher untergekommen ist. Mit leichtem Hang zum Frischegetränk. Letzteres ist das einzige Merkmal, welches mir an dem Duft nicht zu einhundert Prozent gefällt. Im langen Drydown tendiert er mit seiner ganz leicht zunehmenden Süße ein µ zu sehr in den verarbeiteten Lebensmittelbereich (ist aber trotzdem noch herrlich erfrischend). Ohne diese Entwicklung hätte er von mir die Höchstwertung erhalten.

Vor Jahren war der Auslöser meiner Duftreise das Erschnuppern eines Orangendufts an einer Kommilitonin. Bis jetzt gab es keine Entsprechung. Nun habe ich sie gefunden. Der seltene Glücksfall eines Dufts, der in nahezu allem gefällt. Im kompletten Geruchsbild, in Ausdauer und Präsenz (überdurchschnittlich für einen reinen Zitrusduft und das ohne Einsatz von merkbaren Aromachemicals), im Herzen und im Kopf. Wie eine der raren Lieben auf den ersten Blick, die im Umgang danach so unglaublich leicht bleiben. Sich immer wieder nur am kleinsten Funken entzünden. Unerklärlich. Danke Detroit. Danke Dover Street Parfumes Market. Danke John Pegg.
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