Parma
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Vom manchmal nicht wissen wollen, was gut für einen ist
Frankreich. Paris. 1er Arrondissement. Am Place de la Concorde wird für die im nächsten Jahr stattfindenden Olympischen Sommerspiele geworben, im Garten der Tuilerien stehen schon weihnachtlich hergerichtete Verkaufsstände und die Abendbeleuchtung an der Seine taucht die Umgebung in dieses typisch romantisch-goldene Licht. Und ich habe nur Augen und Nase für Parfum.
Das erste Mal begegnete mir Samharam vor zwei Jahren. Ein bisschen wie in Trance kam ich aus dem wunderbaren Pariser Jovoy-Laden, voll mit Eindrücken und drei Abfüllungen. Samharam war nicht darunter. Ich weiß noch, wie ich unmittelbar nach dem Aufsprühen auf den Teststreifen dachte, das sei der schönste und perfekteste Weihrauchduft, den ich je gerochen hätte. Am nächsten Tag kehrte ich nochmal zurück. Und kam wieder mit drei Abfüllungen heraus. Tauers ‚Rose Flash‘, Brecourts ‚Eau Libre’ und Roos & Roos‘ ‚A Capella’. Kein Samharam. Warum? Weil ich keine Soliflor-Weihrauchdüfte trage. Ich mag ihren meist kühlen, eleganten, tiefen, spirituellen Charakter, aber auf der Haut sind sie mir schnell zu intensiv, zu eigen, zu charakterstark. Aber ich rieche sie so gerne. An anderen. Ich finde, es gibt kein die Seele so in ihrem Ursprung berührendes Geruchsprofil wie das des Weihrauchs. Und die Möglichkeit Samharam irgendwo mal auf der Haut zu testen, würde sich schon noch ergeben.
Die olympischen Sommerspiele liegen nun schon über ein Jahr zurück, ebenso ein weiterer Paris-Besuch (zu Jovoy schaffte ich da es nicht) und die Erinnerungen an Samharam blitzten in dieser Zeit immer wieder mal auf. Die Gelegenheit ergab sich allerdings nie. Und wurde nicht forciert. Bis vor Kurzem. Da wollte ich unbedingt noch einmal einen anderen Duft der Marke riechen: ‚Giallo Riviera’. Der hatte mich jahrelang nicht losgelassen und ich stand ein paar Mal kurz vor dem Kauf. Zu meinem Glück fand ich einen kleinen Online-Parfumhandel, der diese Marke führte und Abfüllungen anbot. Auch von Samharam. And the rest is history, wie man so schön sagt.
Stella73 fasst es in ihrem Statement perfekt zusammen: „… Schwenkend das Thurible…“. Kirchenweihrauch. In seiner schönsten Form. Wunderbar sakral. Wenigstens für mein Empfinden. Klar, würzig, balsamisch. In diesen Facetten austariert und auf das Wesentliche reduziert. Das beeindruckt mich am meisten. Und seine intensive Würze. Er löst bei mir einen ähnlichen Effekt aus wie Cartiers ‚Déclaration‘. Aber nicht so kühl und streng, sondern freundlicher. Vergleichbar mit Profvmvm Romas ‚Olibanvm‘. Ein zwischen Kühle und Wärme changierender Weihrauch. Eine Kombination aus klassisch balsamischem Kirchenweihrauch und dem würzigen, intensiven orientalischen. Ohne süße Aromatisierung durch Benzoe oder Styrax. Auf so unaufgeregte Weise elegant. Nicht chic. Erdverbunden. Unprätentiös und doch besonders.
Ich bin, wie unschwer zu erkennen, mehr als angetan von diesem Duft und kann ihn seit Kurzem mein Eigen nennen. Seitdem bemerke ich eine kleine Veränderung in mir. Nichts Großes oder Dramatisches, aber ich fühle meine Persönlichkeit ein bisschen ausgefüllter. Wie, als wenn ich ein fehlendes Puzzlestück gefunden hätte, von dem ich immer schon ahnte, dass es zu mir gehört, ich aber in der passenden Form noch nicht gefunden hatte. Oder - deshalb wahrscheinlich auch die lange Genese - nicht finden wollte. Nun ist es so ein kleiner Knotenlöser geworden. Ein kleiner Schritt zu mehr innerem Frieden.
„Und die Sterne funkeln weiter in der Pariser Nacht, ungeachtet all der Lebenslinien, die sich dort unter ihnen kreuzen.“
Das erste Mal begegnete mir Samharam vor zwei Jahren. Ein bisschen wie in Trance kam ich aus dem wunderbaren Pariser Jovoy-Laden, voll mit Eindrücken und drei Abfüllungen. Samharam war nicht darunter. Ich weiß noch, wie ich unmittelbar nach dem Aufsprühen auf den Teststreifen dachte, das sei der schönste und perfekteste Weihrauchduft, den ich je gerochen hätte. Am nächsten Tag kehrte ich nochmal zurück. Und kam wieder mit drei Abfüllungen heraus. Tauers ‚Rose Flash‘, Brecourts ‚Eau Libre’ und Roos & Roos‘ ‚A Capella’. Kein Samharam. Warum? Weil ich keine Soliflor-Weihrauchdüfte trage. Ich mag ihren meist kühlen, eleganten, tiefen, spirituellen Charakter, aber auf der Haut sind sie mir schnell zu intensiv, zu eigen, zu charakterstark. Aber ich rieche sie so gerne. An anderen. Ich finde, es gibt kein die Seele so in ihrem Ursprung berührendes Geruchsprofil wie das des Weihrauchs. Und die Möglichkeit Samharam irgendwo mal auf der Haut zu testen, würde sich schon noch ergeben.
Die olympischen Sommerspiele liegen nun schon über ein Jahr zurück, ebenso ein weiterer Paris-Besuch (zu Jovoy schaffte ich da es nicht) und die Erinnerungen an Samharam blitzten in dieser Zeit immer wieder mal auf. Die Gelegenheit ergab sich allerdings nie. Und wurde nicht forciert. Bis vor Kurzem. Da wollte ich unbedingt noch einmal einen anderen Duft der Marke riechen: ‚Giallo Riviera’. Der hatte mich jahrelang nicht losgelassen und ich stand ein paar Mal kurz vor dem Kauf. Zu meinem Glück fand ich einen kleinen Online-Parfumhandel, der diese Marke führte und Abfüllungen anbot. Auch von Samharam. And the rest is history, wie man so schön sagt.
Stella73 fasst es in ihrem Statement perfekt zusammen: „… Schwenkend das Thurible…“. Kirchenweihrauch. In seiner schönsten Form. Wunderbar sakral. Wenigstens für mein Empfinden. Klar, würzig, balsamisch. In diesen Facetten austariert und auf das Wesentliche reduziert. Das beeindruckt mich am meisten. Und seine intensive Würze. Er löst bei mir einen ähnlichen Effekt aus wie Cartiers ‚Déclaration‘. Aber nicht so kühl und streng, sondern freundlicher. Vergleichbar mit Profvmvm Romas ‚Olibanvm‘. Ein zwischen Kühle und Wärme changierender Weihrauch. Eine Kombination aus klassisch balsamischem Kirchenweihrauch und dem würzigen, intensiven orientalischen. Ohne süße Aromatisierung durch Benzoe oder Styrax. Auf so unaufgeregte Weise elegant. Nicht chic. Erdverbunden. Unprätentiös und doch besonders.
Ich bin, wie unschwer zu erkennen, mehr als angetan von diesem Duft und kann ihn seit Kurzem mein Eigen nennen. Seitdem bemerke ich eine kleine Veränderung in mir. Nichts Großes oder Dramatisches, aber ich fühle meine Persönlichkeit ein bisschen ausgefüllter. Wie, als wenn ich ein fehlendes Puzzlestück gefunden hätte, von dem ich immer schon ahnte, dass es zu mir gehört, ich aber in der passenden Form noch nicht gefunden hatte. Oder - deshalb wahrscheinlich auch die lange Genese - nicht finden wollte. Nun ist es so ein kleiner Knotenlöser geworden. Ein kleiner Schritt zu mehr innerem Frieden.
„Und die Sterne funkeln weiter in der Pariser Nacht, ungeachtet all der Lebenslinien, die sich dort unter ihnen kreuzen.“
18 Antworten
Erwartungen
Les Indémodables wird in Parfumkreisen oft als sehr erfreuliches Beispiel für integre Nische gelobt, wo Auswahl der Rohstoffe, künstlerischer Ansatz, Transparenz und der Blick auf Tragbarkeit in einem ansprechenden und ausgewogenen Verhältnis stehen. Nun hat es bei mir etwas länger gedauert bis ich einen Duft der Marke testen konnte. Da ich zitrische Düfte am meisten mag, fiel die Wahl auf ‚Chypre Azural’. Mein Dank geht dafür an Olfaktoria. Als Vorinfo hatte ich lediglich, dass es sich um einen Orangenduft handelt und wohl nicht um einen Chypreduft, wie es der Name - zumindest bis zu einem gewissen Grad - impliziert. Ich war also sehr gespannt.
Viel mehr als diese beiden Dufteindrücke kommen im Verlauf dann auch nicht mehr dazu, lediglich eine nur hintergründig wahrnehmbare zarte Krautigkeit - rosmarinähnlich -, die eine leicht ätherische Würze verströmt, nehme ich noch wahr. Das alles fügt sich sehr organisch zusammen, bleibt allerdings - das muss ich so kritisch anführen - ziemlich blutleer und lässt mich in dieser Eigenschaft an manchen Geza Schön-Duft denken. Dass meine Bewertung trotzdem noch im guten Bereich liegt, hängt mit meiner Vorliebe für Orangendüfte zusammen und der Tatsache, dass die Komposition in sich stimmig ist.
Wem das ebenfalls zu blass und pastellhaft klingt, sollte aus meiner Sicht zu Tauers ‚Orange Star‘ greifen. Dieser weist die gleiche wächsern-wässrige Orangengetränk-Note und etwas apart ambrige, dezent ledrige Basis auf, ist aber deutlich kräftiger. Sicherlich auch aufgrund des dichten Moschus, der dem Les Indémodables-Duft fehlt. Oder zu Kerosenes ‚Summer of 84‘. Ebenfalls ein verdünnter Orangenduft, jedoch mit gefühlt dreifacher Kraft und zugänglicherem Auftreten. Wer eine ausdrucksstärkere würzige Form bevorzugt, sollte sich Malles ‚Cologne Bigarade‘ - mit merkbar saftigerer Fruchtnote - oder, wenn es auch in die leicht rauchig-schwitzige Richtung gehen darf, Parfum d‘Empires ‚Azemour Les Orangers’ mal ansehen. Dieser wartet ebenfalls mit einem wesentlich saftigerem Orangenton auf und ist unmissverständlicher im Auftreten.
Die Auflistung dieser Düfte lässt schon erkennen - und das ist die zweite Gegebenheit, über die ich mich geärgert habe -, dass es sich bei Chypre Azural mitnichten um einen Chypre-Duft handelt, wobei man das beim Corticchiato-Duft mit viel gutem Willen in Ansätzen nachvollziehen könnte. Aber dieser hier ist noch nicht einmal eine Light-Version dieses Genres, wie es der Namensteil ‚Azur‘ vermuten ließe. Dafür fehlt ihm grundsätzlich die Basis aus Eichenmoos und Patchouli oder ähnlich wirkenden Duftcharakteren. Auch kann man aus meiner Sicht hier nicht von einem floralen Herzen sprechen. Das ist maximal erahnbar. Für mich ist diese Bezeichnung daher höchstgradig irreführend. Interessanterweise nimmt die Marke auf ihrer Homepage außer der Klassifizierung des Dufts als „Citrus-Chypre“ keinen weiteren Bezug auf den Begriff Chypre, sondern spricht von einem „extra fresh trail, citrusy an long lasting“. Nur in der Inhaltsstoff-Auflistung tauchen Patchouli (5% Anteil) und Rose (1% Anteil) auf, zwei typische Chypre-Bestandteile, die für mich jedoch, wie gesagt, nicht vernehmbar sind. In der detaillierten Auflistung der Inhaltsstoffe ist zudem Evernia Prunastri Extract gelistet, auch bekannt unter dem Namen Eichenmoos. Insofern sind hier fast alle Säulen eines Chypres vorhanden, nur riecht er nicht so. Es ist ein sehr einfach gehaltener Orangenduft, der eine erstaunliche Ausdauer und angenehm präsente Silage an den Tag legt. Das sind aus meiner Sicht - neben der gelungenen Abstimmung - zwei von drei positiven Merkmalen, die ich diesem Parfum zuschreibe. Das dritte ergibt sich in diesem langen Verlauf, denn es tauchen keine unschönen Entwicklungen der Inhaltsstoffe auf, was für ihre Qualität spricht. Der Duft ist ein gleichbleibender, langer, ruhiger Fluß. Aber - wahrnehmbare - Komplexität sieht anders aus. Insofern bin ich insgesamt doch ernüchtert, hatte ich aufgrund des Markenimages eine entsprechende Erwartungshaltung und auf mehr gehofft.
Duftbeschreibung und -alternativen:
Die Enttäuschung setzte leider gleich zu Beginn ein. Chypre Azural ist vom Start weg auf meiner Haut eine wässrige, fahle, leicht wächsern-schalenbittere Orange, die wie ein mit viel Wasser verdünnter O-Saft wirkt. Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Viel ausdrucksstärker. Gestützt wird diese Orangennote durch einen fast transparenten, sehr sanften ozonisch-mineralischen Ton, der minimal salzig und zart metallisch ist. Am ehesten erinnert er mich an den Geruch von hellem Leder, welches an der frischen Luft atmen kann. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ich immer wieder lese und höre, hier sei echtes Ambergris verbaut, was ich auf der markeneigenen Homepage, die für ihre Transparenz bekannt ist und die den Gebrauch dieses Inhaltsstoffes für einen anderen Duft auch anführt, aktuell nicht bestätigt finde. Allerdings gibt es eine Youtube-Quelle, in der der Reviewer ‚FragranceView’ die Inhaltsstoffe vom Markenbooklet abliest und dort „Ambergris Infusion 2%“ erwähnt. Insofern hat sich die Zusammenstellung augenscheinlich verändert. Der Eindruck meiner Probe ist, dass evtl. Ambergris noch enthalten war. Meine Hand dafür ins Feuer legen würde ich aber nicht wollen, so blass ist diesbezüglich meine Empfindung. Viel mehr als diese beiden Dufteindrücke kommen im Verlauf dann auch nicht mehr dazu, lediglich eine nur hintergründig wahrnehmbare zarte Krautigkeit - rosmarinähnlich -, die eine leicht ätherische Würze verströmt, nehme ich noch wahr. Das alles fügt sich sehr organisch zusammen, bleibt allerdings - das muss ich so kritisch anführen - ziemlich blutleer und lässt mich in dieser Eigenschaft an manchen Geza Schön-Duft denken. Dass meine Bewertung trotzdem noch im guten Bereich liegt, hängt mit meiner Vorliebe für Orangendüfte zusammen und der Tatsache, dass die Komposition in sich stimmig ist.
Wem das ebenfalls zu blass und pastellhaft klingt, sollte aus meiner Sicht zu Tauers ‚Orange Star‘ greifen. Dieser weist die gleiche wächsern-wässrige Orangengetränk-Note und etwas apart ambrige, dezent ledrige Basis auf, ist aber deutlich kräftiger. Sicherlich auch aufgrund des dichten Moschus, der dem Les Indémodables-Duft fehlt. Oder zu Kerosenes ‚Summer of 84‘. Ebenfalls ein verdünnter Orangenduft, jedoch mit gefühlt dreifacher Kraft und zugänglicherem Auftreten. Wer eine ausdrucksstärkere würzige Form bevorzugt, sollte sich Malles ‚Cologne Bigarade‘ - mit merkbar saftigerer Fruchtnote - oder, wenn es auch in die leicht rauchig-schwitzige Richtung gehen darf, Parfum d‘Empires ‚Azemour Les Orangers’ mal ansehen. Dieser wartet ebenfalls mit einem wesentlich saftigerem Orangenton auf und ist unmissverständlicher im Auftreten.
Die Auflistung dieser Düfte lässt schon erkennen - und das ist die zweite Gegebenheit, über die ich mich geärgert habe -, dass es sich bei Chypre Azural mitnichten um einen Chypre-Duft handelt, wobei man das beim Corticchiato-Duft mit viel gutem Willen in Ansätzen nachvollziehen könnte. Aber dieser hier ist noch nicht einmal eine Light-Version dieses Genres, wie es der Namensteil ‚Azur‘ vermuten ließe. Dafür fehlt ihm grundsätzlich die Basis aus Eichenmoos und Patchouli oder ähnlich wirkenden Duftcharakteren. Auch kann man aus meiner Sicht hier nicht von einem floralen Herzen sprechen. Das ist maximal erahnbar. Für mich ist diese Bezeichnung daher höchstgradig irreführend. Interessanterweise nimmt die Marke auf ihrer Homepage außer der Klassifizierung des Dufts als „Citrus-Chypre“ keinen weiteren Bezug auf den Begriff Chypre, sondern spricht von einem „extra fresh trail, citrusy an long lasting“. Nur in der Inhaltsstoff-Auflistung tauchen Patchouli (5% Anteil) und Rose (1% Anteil) auf, zwei typische Chypre-Bestandteile, die für mich jedoch, wie gesagt, nicht vernehmbar sind. In der detaillierten Auflistung der Inhaltsstoffe ist zudem Evernia Prunastri Extract gelistet, auch bekannt unter dem Namen Eichenmoos. Insofern sind hier fast alle Säulen eines Chypres vorhanden, nur riecht er nicht so. Es ist ein sehr einfach gehaltener Orangenduft, der eine erstaunliche Ausdauer und angenehm präsente Silage an den Tag legt. Das sind aus meiner Sicht - neben der gelungenen Abstimmung - zwei von drei positiven Merkmalen, die ich diesem Parfum zuschreibe. Das dritte ergibt sich in diesem langen Verlauf, denn es tauchen keine unschönen Entwicklungen der Inhaltsstoffe auf, was für ihre Qualität spricht. Der Duft ist ein gleichbleibender, langer, ruhiger Fluß. Aber - wahrnehmbare - Komplexität sieht anders aus. Insofern bin ich insgesamt doch ernüchtert, hatte ich aufgrund des Markenimages eine entsprechende Erwartungshaltung und auf mehr gehofft.
Fazit:
Es gibt übrigens einen wunderbaren, wässrigen Mandarinenduft der Marke Acca Kappa, ‚Green Mandarin', der für mich vom Profil her fast das Gleiche schafft und in der Fruchtnote sogar überzeugender wirkt, nur wesentlich kürzer hält und bedeutend weniger abstrahlt. Und einen Bruchteil des Preises kostet. Will heißen: Einen besonders raffinierten, überraschenden Duft oder gar eine Nischen-Perle darf man hier meiner Meinung nach nicht erwarten.
28 Antworten
Eine Skizze des Nichts
Moderne Frische. Metallisch-grünzitrisch-süßlichwürzig. Wie durch einen Diffusor gejagt. Trocken. Körnig. Sphärisch. Eine herbfruchtige Ginger-Note. Zimtnuancen. Vetiverspitzen. Und vor allem Sclarene, ein vollsynthetischer Baustein mit in der Heißmangel gestärktem weißen Hemd-Effekt. Metallmoschus. Etwas steif. Hermès-Eleganz tangiert aus. Wie es Nagel macht? Das bleibt ihr Geheimnis. Aber das hat was. Eine Skizze des Nichts. Wie Dunst über einer Küstenlandschaft. Wie ein einsamer Bauhaus-Bungalow an der amerikanischen Westküste. Karg, leer, nachwirkend. Ein Zwitter zwischen brunftigem Aromachemical-Parfum und klassisch französischer Noblesse. Ein artifizielles Artefakt mit versteckter Natur. Ambivalent. An der Grenze zum Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Gering dosiert ein unaufgeregt-eleganter Wohlgeruch mit Allrounder-Qualitäten, der durchaus im Gedächtnis bleibt. Man kann Schlechteres über einem Duft sagen.
31 Antworten
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Eine künstlich-fruchtige Frische. Synthetik bis zum Abwinken. Ohne Spur von Natürlichkeit. Alles verschwimmt fast unkenntlich im olfaktorischen Nirwana.
Melozone, Cashmeran und eine diffus-pudrige Muskatwürzigkeit bestimmen etwa gleichberechtigt diesen linearen, durchdringend kühlen Aromachemie-Freshie.
Melozone, ein Riechstoff des amerikanischen Duftherstellungs-Giganten IFF wird als ozonisch, aldehydartig und nach Melone riechend beschrieben. Was passt. Er verströmt eine wässrige, mentholig-metallische, mäßig angesüßte, durchdringende, „gummibärchenhafte“ Duschgelfruchtigkeit, der ein zitrischer Grundton (Yuzu-ähnlich) inne wohnt.
Cashmeran, ebenfalls ein von IFF entwickelter synthetischer Duftstoff, wird oft als holzig-moschig (auch wenn er kein primärer Moschusduftstoff ist) charakterisiert, aber auch als würzig, fruchtig, balsamisch, chypre- und vanilleartig mit seidigweicher Textur. Er bildet hier die Basis und ich empfinde ihn als leicht schwülstig sowie undeutlich künstlich ambrigholzig-weichmoschig-süßlich. Mit dezenter Vanilleanmutung/Tonkasüße. Wie als wenn die genannten Aspekte zu einer angedickten, minimal unsauberen Masse verrührt wurden, die allen individuellen Ausdruck verschluckt. Hineinverschliert ist eine deutliche Muskatwürze, die durch die Einbindung pudrig-diffus erscheint und eine maskuline Konnotation erkennen lässt.
Die beiden letztgenannten Bestandteile verleihen dem Duft eine weiche Haptik und runden ihn. Die leicht dominierende „aquatische“ Fruchtnote trägt neben einer zurückgenommenen Fruchtigkeit eine unterkühlte Note mit sich, die mich an die „Eisbonbon“-Mentholigkeit des ‚Almost Transparent Blue‘ von A Lab on Fire erinnert. Mit ebenfalls metallischer Nuance. Überhaupt weisen beide Düfte viele Ähnlichkeiten auf. Sie konzentrieren sich auf eine prägnant zitrisch-wässrige, fast spiegelglatte, leicht süßliche Fruchtigkeit und versuchen diese so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Dies gelingt dem Almost Transparent Blue aus meiner Sicht überzeugender, da er keine so stark interferierenden Basisnoten wie der 180 Blue aufweist und auf eine ambrige Weichzeichnung komplett verzichtet. Er erscheint im Vergleich noch kühler, sauberer und dadurch distanzierter. Ihm fehlt zudem die Duschgelcharakteristik des Porsche-Dufts, die jenem eine eindeutige Designer-Formensprache verleiht. Beiden stark gemein ist ihre – trotz aller vollsynthetischen Bestandteile – relative Unaufdringlichkeit.
Wenn man sich die Arbeiten des verantwortlichen Parfumeurs Nicolas Beaulieu anschaut, so fallen vor allem seine Arbeiten für Paco Rabanne (u.a. Invictus) auf. Das erklärt, weshalb Assoziationen zu diesem Duftprofil (fruchtig-süßlich-aquatische Duschgelfrische) und zu der verwischten, schwülstig-ambrigen Würzigkeit eines 1 Million aufkommen.
Alles in allem ist dies ein sehr simpel gehaltener, reiner Funktionsduft, der die kühle und moderne Ästhetik des Porsche-Unternehmens bedient. Ohne Nuancen, ohne Seele. Er riecht frischsauber nach einem Geruchsbild, welches vertraut und massenkompatibel ist: Duschgel. Für eine solche Marke mit ihrer Marktposition sicherlich nicht verwerflich. Aber auch ohne jede Ambition.
Für Liebhaber*innen komplexer, künstlerischer Düfte ist diese Art sicherlich so etwas wie ein Antiparfum. Wenn man mit diesem Duftcharakter und einer unverhohlenen Designersynthetik allerdings kann, findet man aus meiner Sicht einen noch annehmbaren Vertreter, der seine Artifizialität - verglichen mit dem Status quo - fast erholsam zurückhaltend präsentiert.
Melozone, Cashmeran und eine diffus-pudrige Muskatwürzigkeit bestimmen etwa gleichberechtigt diesen linearen, durchdringend kühlen Aromachemie-Freshie.
Melozone, ein Riechstoff des amerikanischen Duftherstellungs-Giganten IFF wird als ozonisch, aldehydartig und nach Melone riechend beschrieben. Was passt. Er verströmt eine wässrige, mentholig-metallische, mäßig angesüßte, durchdringende, „gummibärchenhafte“ Duschgelfruchtigkeit, der ein zitrischer Grundton (Yuzu-ähnlich) inne wohnt.
Cashmeran, ebenfalls ein von IFF entwickelter synthetischer Duftstoff, wird oft als holzig-moschig (auch wenn er kein primärer Moschusduftstoff ist) charakterisiert, aber auch als würzig, fruchtig, balsamisch, chypre- und vanilleartig mit seidigweicher Textur. Er bildet hier die Basis und ich empfinde ihn als leicht schwülstig sowie undeutlich künstlich ambrigholzig-weichmoschig-süßlich. Mit dezenter Vanilleanmutung/Tonkasüße. Wie als wenn die genannten Aspekte zu einer angedickten, minimal unsauberen Masse verrührt wurden, die allen individuellen Ausdruck verschluckt. Hineinverschliert ist eine deutliche Muskatwürze, die durch die Einbindung pudrig-diffus erscheint und eine maskuline Konnotation erkennen lässt.
Die beiden letztgenannten Bestandteile verleihen dem Duft eine weiche Haptik und runden ihn. Die leicht dominierende „aquatische“ Fruchtnote trägt neben einer zurückgenommenen Fruchtigkeit eine unterkühlte Note mit sich, die mich an die „Eisbonbon“-Mentholigkeit des ‚Almost Transparent Blue‘ von A Lab on Fire erinnert. Mit ebenfalls metallischer Nuance. Überhaupt weisen beide Düfte viele Ähnlichkeiten auf. Sie konzentrieren sich auf eine prägnant zitrisch-wässrige, fast spiegelglatte, leicht süßliche Fruchtigkeit und versuchen diese so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Dies gelingt dem Almost Transparent Blue aus meiner Sicht überzeugender, da er keine so stark interferierenden Basisnoten wie der 180 Blue aufweist und auf eine ambrige Weichzeichnung komplett verzichtet. Er erscheint im Vergleich noch kühler, sauberer und dadurch distanzierter. Ihm fehlt zudem die Duschgelcharakteristik des Porsche-Dufts, die jenem eine eindeutige Designer-Formensprache verleiht. Beiden stark gemein ist ihre – trotz aller vollsynthetischen Bestandteile – relative Unaufdringlichkeit.
Wenn man sich die Arbeiten des verantwortlichen Parfumeurs Nicolas Beaulieu anschaut, so fallen vor allem seine Arbeiten für Paco Rabanne (u.a. Invictus) auf. Das erklärt, weshalb Assoziationen zu diesem Duftprofil (fruchtig-süßlich-aquatische Duschgelfrische) und zu der verwischten, schwülstig-ambrigen Würzigkeit eines 1 Million aufkommen.
Alles in allem ist dies ein sehr simpel gehaltener, reiner Funktionsduft, der die kühle und moderne Ästhetik des Porsche-Unternehmens bedient. Ohne Nuancen, ohne Seele. Er riecht frischsauber nach einem Geruchsbild, welches vertraut und massenkompatibel ist: Duschgel. Für eine solche Marke mit ihrer Marktposition sicherlich nicht verwerflich. Aber auch ohne jede Ambition.
Für Liebhaber*innen komplexer, künstlerischer Düfte ist diese Art sicherlich so etwas wie ein Antiparfum. Wenn man mit diesem Duftcharakter und einer unverhohlenen Designersynthetik allerdings kann, findet man aus meiner Sicht einen noch annehmbaren Vertreter, der seine Artifizialität - verglichen mit dem Status quo - fast erholsam zurückhaltend präsentiert.
20 Antworten
Ein Cologne
‚Eau Fraîche‘ ist ein wunderbares, leicht modernisiertes, klassisches Cologne. Unaufdringlich, sanft aromatisch, sonnenverwöhnt und sehr natürlich wirkend. Weniger komplex als ein Kölnisch Wasser, dafür - bei aller Leichtigkeit - etwas dichter und satter wirkend. Wie eine mediterrane Ausgabe. Saftig in den dominierenden Zitrusnoten, trockenpudrig in seiner dezenten zimtigen Würze, zartblumig-elegant im Rosengeranienton und naturnah in seiner sachten, blatthaft-moosigen Basis.
Der Grund, warum ich anderthalb Jahre nach meinem Statement eine Rezension schreibe, liegt in dem Umstand, dass es zwei Versionen dieses Duftes gibt, die sich merkbar unterscheiden. Mein Statement bezieht sich dabei auf die zweite Fassung, ‚L’Eau de Cologne‘ genannt, welches ich bei Duft & Kultur in Wien kennen lernte. Nun hatte ich das Glück durch einen Parfumo-Tausch - mein herzlicher Dank geht dafür an Hammelburg28 - an die Ursprungsfassung, das ‚Eau Fraîche’, zu gelangen. Und das finde ich ein gutes Stück gelungener.
Die Kombination des dominanten Zitrusakkords aus leichter Herbheit und moderater Süße wird zuerst von einer leisen, ebenfalls beide Merkmale vereinende, leicht pudrigen Zimtnote aufgegriffen, die ein gepflegtes, charmantes, süßlich-holziges Aroma verleiht. Diese ist für mich aus den Beinoten die markanteste, bleibt aber wunderbar zurückgenommen. Noch dezenter verhält es sich mit einem - in meiner Nase - rosengeranienähnlichen Ton, der eine kaum merkbare Floralität hineinträgt und den eleganten Eindruck verstärkt. Beide Noten, Zimt und Rosengeranie, sind in vielen klassischen Herrendüften zu finden und auch dieser zeigt zarte Anleihen davon. Durch die minimale Dosierung wirkt er aber nicht wie ein selbstbewusster Herrenduft, sondern wie ein sensible, verträumte Abwandlung dessen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb er mir so gefällt. Weitere Tiefe erfährt er schließlich noch durch eine vetiververwandte, blatthafte Nuance mit zart moosigem Einschlag.
Im Zusammenspiel wirkt der Duft auf mich wie eine Mischung aus reifen, saftig-süßlichen Zitrusnoten, auf der eine leicht pudrige Schicht aus zerstoßenen, gezimteten Blättern liegt, die mit einen Hauch von Floralität versetzt sind. Die Sonne Süditaliens hat dabei fast alle Feuchtigkeit und klaren Abgrenzungen zwischen den Inhaltsstoffen entfernt, so dass seine Konsistenz dunstig-trocken erscheint.
Da in der offiziellen Duftnotenangabe nur Agrumen aufgeführt werden, sind die genannten Beinoten meine persönliche Vermutung. Eventuell werden die aromatischen Aspekte des Dufts allein durch das Profil der Amalfi-Zitrone erreicht, welches sehr komplex sein soll (saftig, süßlich, mild sauer, aromatisch), ich aber leider nicht kenne. Diese "Vielschichtigkeit" ist dann auch der Hauptunterschied zur Nachfolgeversion. Denn jene zeigt ihre grüne Einfärbung nur zu Beginn - dort eher galbanumähnlich und in der Dosierung deutlich intensiver als beim Vorgänger -, zieht sich dann jedoch sehr schnell auf eine eintönig zitronige, weniger saftige und deutlich weniger aromatisch wirkende Basis zurück. Die zimtige Würze und leichte Floralität fehlen gänzlich. Hätte sich zumindest die Galbanumfärbung gehalten, wäre meine Bewertung höher ausgefallen. Dies schafft nun die Ursprungsversion, die ich mit einer 9.0 bewerten würde. Da auf dieser Seite allerdings die aktuelle Version prägnant vermerkt ist, lasse ich meine damalige Bewertung stehen.
Der Grund, warum ich anderthalb Jahre nach meinem Statement eine Rezension schreibe, liegt in dem Umstand, dass es zwei Versionen dieses Duftes gibt, die sich merkbar unterscheiden. Mein Statement bezieht sich dabei auf die zweite Fassung, ‚L’Eau de Cologne‘ genannt, welches ich bei Duft & Kultur in Wien kennen lernte. Nun hatte ich das Glück durch einen Parfumo-Tausch - mein herzlicher Dank geht dafür an Hammelburg28 - an die Ursprungsfassung, das ‚Eau Fraîche’, zu gelangen. Und das finde ich ein gutes Stück gelungener.
Duftbeschreibung:
‚Eau Fraîche‘ konzentriert sich ganz in der Tradition klassischer Cologne auf eine Ansammlung von Zitrusnoten. Hier sticht für mich besonders eine Verbena- bzw. Eisenkraut-ähnliche heraus, die an den Geschmack gelber Nimm2-Bonbons erinnert. Saftig fruchtsüß-zitronig und zart melissenhaft-bitter. Dieser Zitruston steht über den gesamten Verlauf im Mittelpunkt. Dass er sich nicht in dieser - wenn auch sehr angenehmen - Eintönigkeit verliert, wie es für mich z.B. bei L’Occitane en Provences ‚Verveine’-Duft passiert, liegt an der sensiblen Unterstützung hervorragend abgestimmter Beinoten. Die Kombination des dominanten Zitrusakkords aus leichter Herbheit und moderater Süße wird zuerst von einer leisen, ebenfalls beide Merkmale vereinende, leicht pudrigen Zimtnote aufgegriffen, die ein gepflegtes, charmantes, süßlich-holziges Aroma verleiht. Diese ist für mich aus den Beinoten die markanteste, bleibt aber wunderbar zurückgenommen. Noch dezenter verhält es sich mit einem - in meiner Nase - rosengeranienähnlichen Ton, der eine kaum merkbare Floralität hineinträgt und den eleganten Eindruck verstärkt. Beide Noten, Zimt und Rosengeranie, sind in vielen klassischen Herrendüften zu finden und auch dieser zeigt zarte Anleihen davon. Durch die minimale Dosierung wirkt er aber nicht wie ein selbstbewusster Herrenduft, sondern wie ein sensible, verträumte Abwandlung dessen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb er mir so gefällt. Weitere Tiefe erfährt er schließlich noch durch eine vetiververwandte, blatthafte Nuance mit zart moosigem Einschlag.
Im Zusammenspiel wirkt der Duft auf mich wie eine Mischung aus reifen, saftig-süßlichen Zitrusnoten, auf der eine leicht pudrige Schicht aus zerstoßenen, gezimteten Blättern liegt, die mit einen Hauch von Floralität versetzt sind. Die Sonne Süditaliens hat dabei fast alle Feuchtigkeit und klaren Abgrenzungen zwischen den Inhaltsstoffen entfernt, so dass seine Konsistenz dunstig-trocken erscheint.
Da in der offiziellen Duftnotenangabe nur Agrumen aufgeführt werden, sind die genannten Beinoten meine persönliche Vermutung. Eventuell werden die aromatischen Aspekte des Dufts allein durch das Profil der Amalfi-Zitrone erreicht, welches sehr komplex sein soll (saftig, süßlich, mild sauer, aromatisch), ich aber leider nicht kenne. Diese "Vielschichtigkeit" ist dann auch der Hauptunterschied zur Nachfolgeversion. Denn jene zeigt ihre grüne Einfärbung nur zu Beginn - dort eher galbanumähnlich und in der Dosierung deutlich intensiver als beim Vorgänger -, zieht sich dann jedoch sehr schnell auf eine eintönig zitronige, weniger saftige und deutlich weniger aromatisch wirkende Basis zurück. Die zimtige Würze und leichte Floralität fehlen gänzlich. Hätte sich zumindest die Galbanumfärbung gehalten, wäre meine Bewertung höher ausgefallen. Dies schafft nun die Ursprungsversion, die ich mit einer 9.0 bewerten würde. Da auf dieser Seite allerdings die aktuelle Version prägnant vermerkt ist, lasse ich meine damalige Bewertung stehen.
Haltbarkeit und Silage:
Seiner cologneartigen Charakteristik entsprechend ist es ein körpernaher Duft, der sich bei großzügiger Verwendung durchaus einen Tag lang hält. Damit ist er deutlich ausdauernder als die ‚L’Eau de Cologne‘-Version, deren Bewertung ich aus dem oben genannten Grund hier ebenfalls belasse (für die Ursprungsversion teile ich die Einschätzung von Rivegauche {7,5}, die sich - seinen Flakonfotos nach zu urteilen - auf jene bezieht). Infos zur Marke:
Christian Tortu ist einer der bekanntesten französischen Floristen und im Duftsektor v.a. für seine Duftkerzen und Raumdüfte bekannt. Im Bereich der Parfums hat er meines Wissens nach drei Düfte herausgebracht: das hier besprochene ‚Eau Fraîche‘ bzw. ‚L’Eau de Cologne‘ sowie die hier noch nicht katalogisierten ‚Riviera‘ aus dem Jahr 2019 (ebenfalls bis vor kurzem bei „Duft & Kultur“ in Wien geführt) und einem ‚Eau de Toilette‘, welches ein komplett floraler Duft sein soll, den ich aber bisher noch nie in Natura gesehen habe (nur auf Fragrantica in Bild und Text sowie auf perfumica.com in Textform). Tortus Stil betont besonders das Frische und Urwüchsige der Natur. Hauptcharaktere sind dabei Blumen, Zitrusfrüchte, Pflanzen und Wälder, weshalb die meisten seiner Düfte zitrisch, grün, holzig und floral ausgerichtet sind. Es gibt übrigens eine interessante Verbindung zu James Heeley, der für Tortu - noch in seiner Zeit als Designer - Vasen entworfen hat. Tortu soll dann in der Zusammenarbeit Auslöser für Heeleys Faszination für Düfte gewesen sein.Fazit:
Wer Cologne mag, wird an diesem Duft wahrscheinlich seine Freude haben. Es ist eine schlanke, zeitlose, mediterrane Interpretation, natürlich, sensibel und unprätentiös - fast unparfumig. Ein wunderbar bescheidener Qualitätsduft. Leider teilt er das Schicksal eingestellter Düfte und ist zudem kaum noch auffindbar.
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