Black to Black von Mancera

Black to Black

Ergreifend
28.09.2015 - 07:11 Uhr
12
Top Rezension
8Duft 10Haltbarkeit 10Sillage 10Flakon

Schwarze Zeilen, mattiert vom Licht des Mondes

Black to Black ist genauso, wie der Name schon sagt. Dunkel. Tief dunkel. Satt.
Wie schwarze Zeilen, die düstere Gedanken aufs alte Papier bringen.
Mattiert vom Licht des Mondes.

Black to Black macht nicht viele Sprünge im Duftverlauf, aber diese sind umso mehr und stark erkennbar. Es deutet alles darauf hin, dass hier nicht mit den Zutaten gesparrt wurden, sondern fast schon geprotzt. Da tut sich auch ein Laie leicht, wenn er die Komponente herausriechen soll.

Der Duft erreicht schnell seinen Höhepunkt. Vom Anfang bis zum Schluss hat er diese unverkennliche Rose-Safran Note, die vielen von uns sicherlich bekannt ist. Black Aoud ist hier das Stichwort. Wobei sich Black to Black viel raffinierter zeigt. Er hat eine satte Safrannote, die sich lange im Duft hält und einen Nebelschleier um den Träger wirft. Die Rose ist auch schnell zu erkennen. Lieblich warm und zart am Anfang, dann deutlich reifer und praller. Die Kombination von Rose und Safran ist schnell geknüpft und ergibt eine starke Brücke, die den Orient mit dem Okzident verbindet. Das knarzige Holz der Brücke wirkt alt, abgetreten und erblasst schier im Licht des Mondes. Erdige, warme Töne kommen leicht auf, wirken wie genau richtig für diese Atmosphäre.

Wenn sich Black to Black dann richtig eingependelt hat, streift eine leichte harzige Note die Stimmung. Im Hintergrund leicht animalisch, doch immer wieder ist hier die Rose und der Safran, die allen einen Strich durch die Rechnung machen und sich als das Hauptthema herauskristaliesieren. Das rauchige Gesicht Duftes gibt sich erst später zu erkennen und bleibt wie ein Schatten, bis zum Schluss beim Träger.

Der Duft ist satt. Geprägt vor allem von den Hauptkomponenten. Was mich nicht all zu stören mag, denn es ist ein ausgewogenes und eingespieltes Team. Das alte Holz, die leichte harzige Note, der sanfte Hintergrund von Animalismus und zu guter Letzt, auch eine dichte Rauchwand, die mich langsam zu verfolgen scheint.
Die Sillage ist raumübergreifend und die Haltbarkeit durchsteht einen langen Tag und eine noch längere Nacht.

Und so schreib ich meine schwarzen Zeilen nieder.
Im dunklen, tauben Raum.
Bin umgeben von Black to Black.
Setzte ein Rabengesicht auf.

Schwarze Zeilen ..
Mattiert vom Licht des Mondes.
7 Antworten
JoHannesJoHannes vor 10 Jahren
Du schreibst so schön bildhafte Kommentare, die den Duft so greifbar machen. Danke!
ZoraZora vor 10 Jahren
Keine schwarzen Zeilen, nur einen Pokal lass ich da.
0815abc0815abc vor 10 Jahren
Pokal,schöne Rabendame.
SarungalSarungal vor 10 Jahren
Und ich bin ein wenig traumatisiert von Safran + Oud - aber das schmälert ja nicht die Qualität deines Kommis, sondern sagt schlimmstenfalls etwas über die Grenzen meiner Nase aus. Pokal
ErgoproxyErgoproxy vor 10 Jahren
Hier befürchte ich eine Safran-Rose-Oud-Kombination, wie sie bei Monatle in x Varianten angeboten wird.
SeeroseSeerose vor 10 Jahren
Letzte Nacht konnte man hier eine Mondfinsternis sehen am Südhimmel, zwischen 3 und 4.30, der Blutmond, Entwicklung von dunkelrot zu schwarz, ich war zu müde, mein Mann hat sich das angeschaut. Toll Passt das? Pokal+
MeggiMeggi vor 10 Jahren
Oha. Wie geht denn ein Rabengesicht?