Seerose
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Das Märchen vom süßen Brei
Märchen "Vom süßen Brei", aufgezeichnet von den Gebrüdern Grimm geht es ungefähr so:
"Es war einmal ein armes, frommes Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wußte seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Töpfchen, zu dem sollt es sagen: "Töpfchen, koche," so kochte es guten, süßen Hirsebrei, und wenn es sagte: "Töpfchen, steh," so hörte es wieder auf zu kochen.
Das Mädchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aßen süßen Brei, so oft sie wollten.
Auf eine Zeit war das Mädchen ausgegangen, da sprach die Mutter: "Töpfchen, koche," da kocht es, und sie ißt sich satt. Nun will sie, daß das Töpfchen wieder aufhören soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der Brei steigt über den Rand hinaus und kocht immerzu, die Küche und das ganze Haus voll und das zweite Haus und dann die Straße, als wollt's die ganze Welt satt machen. Und ist die größte Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus übrig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: "Töpfchen, steh," da steht es und hört auf zu kochen, und wer wieder in die Stadt wollte, der mußte sich durchessen."
Aus meinem uralten Märchenbuch in Frakturschrift vermutlich viel älter als ich, das Verlagsdeckblatt mit Impressum ist verschwunden.
Jedoch fühle ich mich nun schon beim 2. Test, nachdem ich "Immortelle" von Manos Gerakinis zum Testen trage, als hätte ich mich durch den süßen Brei durchgefressen, wäre pappsatt, und mir sei von dem vielen süßen Zeug schlecht. Schon als Kind habe ich mich beim Lesen dieses Märchens geekelt.
Denn damals gab es zuweilen solche Milchsuppen, angedickt und mit komischen Gewürzen, angebrannter Milch und fast verbranntem Karamell, den man früher selber machte und bei dem man leicht den richtigen Zeitpunkt des Ablöschens verpassen konnte, dann roch und schmeckte das schlimm.
Ich unmittelbar nach dem Auftragen von "Immortelle" rieche ich ganz harmloses Patchouli. Doch je länger ich "Immortelle" trage, desto bedrängend süßer wird es. Süßholz nehme ich wahr und die mir fast nie angenehme Immortelle. Zudem Anis und/oder Fenchel. Zimt und Nelke finde ich nicht, sie fehlen mir auch nicht.
Auf dem Duftstreifen allerdings kann ich etwas Eugenol wahrnehmen, zudem ist Immortelle auf dem Duftstreifen pfeffrig-schärfer, weniger süß.
Jedoch auf meiner Haut brennt dann der süße Brei auch noch an, bitter-rauchig verbrannter Karamell mit Milch aufgegossen lässt "Immortelle" noch süßer werden. Als ob man "Immortelle" mit dem Süßungsmittel Aspartam den angebrannten Geruch neutralisieren und unterdrücken wollte. Und ich rieche auch harziges Rosenholz mit seinem leichten Kampfergeruch.
Das soll vermutlich als Antagonist die übermäßige Süße etwas neutralisieren.
Es ist mir von allem zu viel und nichts macht "Immortelle" leichter. Dazu noch eine gute Haltbarkeit mit mittlerer Sillage.
Dagegen ist "Aomassai" von P.G. geradezu ein köstlicher Gourmandduft. Schon der wurde mir während des Tragens auf die Dauer zu bedrängend gourmandig.