22.12.2018 - 17:53 Uhr
Anarlan
27 Rezensionen
Anarlan
Top Rezension
9
Alltagstaugliche Dunkelheit
Wäre ich einzig nach dem Flakon gegangen, der Duft wäre wohl in der Halloweenparty-Deko-Kiste gelandet. Und dort so schnell nicht wieder heraus gekommen. Auch der erste flüchtige Test hat mich den Duft zunächst in einer bestimmten Ecke ablegen und im Geiste schon als „OK, aber keine Offenbarung“ abhaken lassen: Süsslich-ledrig-würziger Rauch, mit abgeschmirgelten Kanten, auch tagsüber tragbar und für die Umwelt erträglich.
So gesehen nichts Unerhörtes.
Beim zweiten intensiveren Beschnüffeln war ich allerdings ob der Zusammenkunft unterschiedlichster Nuancen und der zwiespältigen Dunkelheit des Duftes doch vom schwarzen Herzen nachhaltig angetan.
Der generelle Dufteindruck ist zunächst recht finster, aber auf eine Wärme spendende, angenehme Art. So als befände man sich in der Nähe eines glimmenden, rauchenden, herunter gebrannten Feuers.
Mit einer kurzen, herb-zitrischen Eröffnung, die ein paar kräftige goldene Orangenspritzer serviert, wird eine gewisse würzige Süße angestimmt, die sich als Grundthema durch den weiteren Duftverlauf zieht und von weiteren Duftkomponenten aufgefangen und abgewandelt wird.
Nach ein paar Minuten beginnt einem jedoch zu dämmern, dass man nicht Limonade trinkend am Pfadfinder-Lagerfeuer sitzt, sondern möglicherweise gerade etwas Beunruhigenderes an diesem Feuer passiert sein könnte. Verantwortlich dafür ist das, was ich beim ersten Eindruck als brandigen, lederartigen, gummierten Geruch wahrgenommen habe, welcher das eher düstere Grundthema des Duftes bestimmt. Dieser entpuppt sich beim konzentrierten Hinriechen aber als rauchige, pfeffrig-zimtige Gewürzdröhnung.
Der Pfeffer-Zimt-Mix erinnert mich in seiner würzigen, süßlichen Schärfe an einen Kaugummi aus meiner Kinderzeit, Big Red hieß das Zeug. Es hat mir als Kind schon auf süchtig machend Art die Nebenhöhlen frei gepustet. Hier sorgt diese Mischung für ein authentisches Kratzen im Hals, ganz so, als würde man heissen Rauch einatmen. Eine mentholige Schärfe, die ich dem Eukalyptus zuschreibe, den ich aber als Duftkomponente nicht heraus zu filtern vermag, hält das Rauch-Brand-Thema im weiteren Verlauf aufrecht.
Der Duft wird von diesem dunklen, rauchigen Eindruck beherrscht und mit würziger, fast floral wirkender Süße untermalt. Kontrastiert wäre hier das falsche Wort, da sich die beiden scheinbar gegensätzlichen Charakteristika auf anziehende Art miteinander verbinden. Die würzig-süßliche Seite wird anfangs durch Orangenaromen angestimmt, schließlich vom Zimt übernommen, um am Ende dann in bizzelndem Sandelholz mit einem Hauch von angeschmortem Gummi ihren Abschluss zu finden. Der Duft wirkt so, als wären getrocknete Büten, Gewürze, aromatische Hölzer, Früchte (und ein kleines Fitzelchen alter Autoreifen) dem Feuer geopfert worden, was den Eindruck eines merkwürdigen Ritus, dem man beiwohnt, bestärkt.
Er vereint verschiedene Elemente wie Zitrik, Rauch, würzige Schärfe neben fast lieblich Floralem zu einer anziehenden, warmen und dennoch etwas beunruhigenden Mischung.
Dunkelheit, auf irritierende Art alltagstauglich.
Ich bedanke mich herzlich bei Kovex für die Probe.
So gesehen nichts Unerhörtes.
Beim zweiten intensiveren Beschnüffeln war ich allerdings ob der Zusammenkunft unterschiedlichster Nuancen und der zwiespältigen Dunkelheit des Duftes doch vom schwarzen Herzen nachhaltig angetan.
Der generelle Dufteindruck ist zunächst recht finster, aber auf eine Wärme spendende, angenehme Art. So als befände man sich in der Nähe eines glimmenden, rauchenden, herunter gebrannten Feuers.
Mit einer kurzen, herb-zitrischen Eröffnung, die ein paar kräftige goldene Orangenspritzer serviert, wird eine gewisse würzige Süße angestimmt, die sich als Grundthema durch den weiteren Duftverlauf zieht und von weiteren Duftkomponenten aufgefangen und abgewandelt wird.
Nach ein paar Minuten beginnt einem jedoch zu dämmern, dass man nicht Limonade trinkend am Pfadfinder-Lagerfeuer sitzt, sondern möglicherweise gerade etwas Beunruhigenderes an diesem Feuer passiert sein könnte. Verantwortlich dafür ist das, was ich beim ersten Eindruck als brandigen, lederartigen, gummierten Geruch wahrgenommen habe, welcher das eher düstere Grundthema des Duftes bestimmt. Dieser entpuppt sich beim konzentrierten Hinriechen aber als rauchige, pfeffrig-zimtige Gewürzdröhnung.
Der Pfeffer-Zimt-Mix erinnert mich in seiner würzigen, süßlichen Schärfe an einen Kaugummi aus meiner Kinderzeit, Big Red hieß das Zeug. Es hat mir als Kind schon auf süchtig machend Art die Nebenhöhlen frei gepustet. Hier sorgt diese Mischung für ein authentisches Kratzen im Hals, ganz so, als würde man heissen Rauch einatmen. Eine mentholige Schärfe, die ich dem Eukalyptus zuschreibe, den ich aber als Duftkomponente nicht heraus zu filtern vermag, hält das Rauch-Brand-Thema im weiteren Verlauf aufrecht.
Der Duft wird von diesem dunklen, rauchigen Eindruck beherrscht und mit würziger, fast floral wirkender Süße untermalt. Kontrastiert wäre hier das falsche Wort, da sich die beiden scheinbar gegensätzlichen Charakteristika auf anziehende Art miteinander verbinden. Die würzig-süßliche Seite wird anfangs durch Orangenaromen angestimmt, schließlich vom Zimt übernommen, um am Ende dann in bizzelndem Sandelholz mit einem Hauch von angeschmortem Gummi ihren Abschluss zu finden. Der Duft wirkt so, als wären getrocknete Büten, Gewürze, aromatische Hölzer, Früchte (und ein kleines Fitzelchen alter Autoreifen) dem Feuer geopfert worden, was den Eindruck eines merkwürdigen Ritus, dem man beiwohnt, bestärkt.
Er vereint verschiedene Elemente wie Zitrik, Rauch, würzige Schärfe neben fast lieblich Floralem zu einer anziehenden, warmen und dennoch etwas beunruhigenden Mischung.
Dunkelheit, auf irritierende Art alltagstauglich.
Ich bedanke mich herzlich bei Kovex für die Probe.
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