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Top Rezension
Schmerzerfüllte, tiefgreifende Liebe?
Truly - Madly - Deeply.
Das Lesen dieses Dreiklangs rief, heute so fremd und unverbunden erscheinende, Klänge aus den Tiefen meiner akustischen Erinnerung hervor. Eine hohe Männerstimme singt auf Synth-poppiger Melodie in mir:
I'll be your dream
I'll be your wish
I'll be your fantasy
I'll be your hope
I'll be your love
be everything that you need
I'll love you more
with every breath
truly madly deeply do
(…)
http://www.dailymotion.com/video/xio1l_savage-garden-truly-madly-deeply_news
1997. Savage Garden. Truly Madly Deeply ihr internationaler Durchbruch.
2011/12: Wir befinden uns inmitten zweier Liebesbekundungen:
Einer melodiösen und einer olfaktorischen.
Lilian Driessen, die bekannte niederländische Designerin, Frau und Muse Allessandro Gualtieris, Createur der Nasomatto Düfte, ist MariaLux. Gemeinsam mit ihrem Mann schuf sie dieses olfaktorische Tryptychon; drei Beweise und Bekundungen ihrer Verbundenheit. Sie schrieb:
Dearest,
EVERYTHING I OWN SMELLS OF YOU.
This project has been created with all my love:
This is me, it’s my lovestory.
Where something beyond and infinite
Becomes so small in your hands.
You can hold me, use me, abandon me,
Conceal me behind your dreams.
Take me, carry me, wear me.
To lay me down again.
You will smell of me and I’ll belong to you.
It’s you, your lovestory.
Yours truly, madly, deeply,
MariaLux
Nun aber zum dritten Akt dieses Liebesspiels: Deeply - "pained profound love".
Die Krux und die Befreiung, die mir MariaLux beschert, fußen in der Zurückhaltung jeglicher Ingredienzien.
Locker drauf los fabuliert:
Deeply schießt sich auf meiner Haut vom Fleck weg ins Gourmand-Universum und ich bleibe konsterniert zurück. Die mandelartige Süße, an Amaretto denken lassend, die sich rasant breit macht, möchte in den ersten Minuten noch nicht alles geben, gewährt sie doch einer zimtigen Würze Raum, sich zu zeigen. Krallen blitzen auf; hier ist zunächst nichts rein weich; hier ist gleichzeitig Aufbegehren, Grenzen auf- und scharfe Zähne zeigen angesagt. Ernst gemeint war dies Aufbegehren nicht, es diente schlicht und einfach dem Liebesspiel. Während die Krallen eingezogen und der Mund geschlossen wird, vereinigt sich die von der Süße bewachte Würze mit einem selbstbewussten Mittelgrün, das dem der Blätter in nahezu voller Pracht stehender Obstbäume gleicht. Deren Blätter Frucht atmen. Überraschendes Moment, bis, ja, schade - bis sich in meiner Wahrnehmung etwas vanilliges breit macht, das aber glücklicherweise keine Extra-Süße hinzufügt. Ab hier wird es breiter und breiter, tiefer und tiefer. Kein Halten mehr, freier Fall ins Bodenlose. Dank Fallschirm lande ich weich in einer ambratischen Basis mit Patchouli-Einschlag.
Wer gourmandigen Düften zugetan ist, der falle. Ohne Netz, Schirm und Boden. Körpernah, warm, einlullend, einnehmend.
Doch Halt - in diesem unweigerlich hinabreißenden Gefühlsstrudel vergaß ich zu erwähnen, dass irgendwo in der Abwärtsbewegung ein helles Funkeln, blumiger Natur, aufblitzte, um die Sogkraft etwas zu bremsen und an die Leichtigkeit der Liebe zu erinnern.
Allen, die gourmandigen Düften wohlgesinnt gegenüber stehen, sei Deeply zum Testen wärmstens empfohlen. Ich hatte den "Truly-not-gourmand"-Fallschirm dabei, mein Glück. Doch blieb mir die schmerzerfüllte, tiefgreifende Liebe letztlich verschlossen. Mein Pech.
Das Lesen dieses Dreiklangs rief, heute so fremd und unverbunden erscheinende, Klänge aus den Tiefen meiner akustischen Erinnerung hervor. Eine hohe Männerstimme singt auf Synth-poppiger Melodie in mir:
I'll be your dream
I'll be your wish
I'll be your fantasy
I'll be your hope
I'll be your love
be everything that you need
I'll love you more
with every breath
truly madly deeply do
(…)
http://www.dailymotion.com/video/xio1l_savage-garden-truly-madly-deeply_news
1997. Savage Garden. Truly Madly Deeply ihr internationaler Durchbruch.
2011/12: Wir befinden uns inmitten zweier Liebesbekundungen:
Einer melodiösen und einer olfaktorischen.
Lilian Driessen, die bekannte niederländische Designerin, Frau und Muse Allessandro Gualtieris, Createur der Nasomatto Düfte, ist MariaLux. Gemeinsam mit ihrem Mann schuf sie dieses olfaktorische Tryptychon; drei Beweise und Bekundungen ihrer Verbundenheit. Sie schrieb:
Dearest,
EVERYTHING I OWN SMELLS OF YOU.
This project has been created with all my love:
This is me, it’s my lovestory.
Where something beyond and infinite
Becomes so small in your hands.
You can hold me, use me, abandon me,
Conceal me behind your dreams.
Take me, carry me, wear me.
To lay me down again.
You will smell of me and I’ll belong to you.
It’s you, your lovestory.
Yours truly, madly, deeply,
MariaLux
Nun aber zum dritten Akt dieses Liebesspiels: Deeply - "pained profound love".
Die Krux und die Befreiung, die mir MariaLux beschert, fußen in der Zurückhaltung jeglicher Ingredienzien.
Locker drauf los fabuliert:
Deeply schießt sich auf meiner Haut vom Fleck weg ins Gourmand-Universum und ich bleibe konsterniert zurück. Die mandelartige Süße, an Amaretto denken lassend, die sich rasant breit macht, möchte in den ersten Minuten noch nicht alles geben, gewährt sie doch einer zimtigen Würze Raum, sich zu zeigen. Krallen blitzen auf; hier ist zunächst nichts rein weich; hier ist gleichzeitig Aufbegehren, Grenzen auf- und scharfe Zähne zeigen angesagt. Ernst gemeint war dies Aufbegehren nicht, es diente schlicht und einfach dem Liebesspiel. Während die Krallen eingezogen und der Mund geschlossen wird, vereinigt sich die von der Süße bewachte Würze mit einem selbstbewussten Mittelgrün, das dem der Blätter in nahezu voller Pracht stehender Obstbäume gleicht. Deren Blätter Frucht atmen. Überraschendes Moment, bis, ja, schade - bis sich in meiner Wahrnehmung etwas vanilliges breit macht, das aber glücklicherweise keine Extra-Süße hinzufügt. Ab hier wird es breiter und breiter, tiefer und tiefer. Kein Halten mehr, freier Fall ins Bodenlose. Dank Fallschirm lande ich weich in einer ambratischen Basis mit Patchouli-Einschlag.
Wer gourmandigen Düften zugetan ist, der falle. Ohne Netz, Schirm und Boden. Körpernah, warm, einlullend, einnehmend.
Doch Halt - in diesem unweigerlich hinabreißenden Gefühlsstrudel vergaß ich zu erwähnen, dass irgendwo in der Abwärtsbewegung ein helles Funkeln, blumiger Natur, aufblitzte, um die Sogkraft etwas zu bremsen und an die Leichtigkeit der Liebe zu erinnern.
Allen, die gourmandigen Düften wohlgesinnt gegenüber stehen, sei Deeply zum Testen wärmstens empfohlen. Ich hatte den "Truly-not-gourmand"-Fallschirm dabei, mein Glück. Doch blieb mir die schmerzerfüllte, tiefgreifende Liebe letztlich verschlossen. Mein Pech.
9 Antworten
Truly lieb ich.