30.06.2020 - 10:05 Uhr
DN1982
75 Rezensionen
DN1982
4
Zum Kuckuck nochmal, muss ich denn schon wieder...?! ;-)
Quasar Fire mal wieder alle - Nachschub ordern. Da es gute Gewohnheit geworden ist, jedesmal in den Sonderangeboten des importierenden Portugiesen zu stöbern, nahm ich all meinen Mut zusammen und bestellte Men Only mit. Mut deshalb, weil die Pfeffer-Leder Kombi ich schon zigfach gerochen habe, sie mir zwar gefällt und es zig Düfte gibt, die diese Zutaten drin haben und dem Konzept huldigen, aber mich keiner auf Dauer so richtig angefixt hat. Irgendetwas störte mich an diesen immer und sie wurden schnell langweilig. Den Beweis hat mir erst vor kurzem Fan von di Fendi geliefert. Ja, es war genaugenommen Mut im Quadrat, denn wenn mir dieser nicht gepasst hätte, hätt ich ihn entsorgen müssen, weil O Boticario kennt ja niemand, kauft niemand, und wenn ihn doch jemand haben will, dann allenfalls geschenkt etc. blabla.
Hier aber las ich unter den Duftnoten Ingwer, ich hatte also berechtigte Hoffnungen, dass der was sein könnte. Und da O Boticario mich noch nie enttäuscht hat, konnte das doch nur gutgehen. Oder etwa doch nicht?
Der Flakon eine schlichte Schönheit und dennoch ein Eyecatcher mit seinen mattschwarz lackierten Flanken und dem Kontrast des nicht orangen, aber auch nicht kupferfarbenen Inhalts. Die Verarbeitung wie bei O Boticario gewöhnt nicht die beste, dem Pressglas fehlt der Feinschliff, den auch der schwarze Lack nicht kaschieren kann. Doch so sehr das Auge auch mit isst: der Inhalt zählt.
Vorweg: der erste Spray hat gereicht, um festzustellen, dass die Duftnoten, die oben genannt sind, nur das rudimentäre Gerüst beschreiben und auch die website des Herstellers gibt hierüber keine genauere Auskunft. Finde ich ein bisschen schade, denn so kommt man schnell auf den ketzerischen Gedanken, da will wohl jemand was verbergen...
Also werde ich versuchen mein Bestes zu geben und dem Onkel mal ein wenig auf die Duftmoleküle zu fühlen:
Leder, Amber, Pfeffer, Ingwer - die vier oben genannten Noten sind mehr oder weniger stark gleich von Anfang an vertreten und verschwinden im weiteren Verlauf auch nicht wirklich. Lediglich der Ingwer macht es sich schneller in der zweiten Reihe bequem, stützt sich aber immer wieder mit den Ellbogen an die Sitzlehnen der ersten Reihe.
Aber im Auftakt ist noch mehr! Ich meine, da noch etwas Thymian zu vernehmen plus etwas Kaltem, Ätherischem, was mich ad hoc an Minze erinnert. Mit der Minze bin ich jedoch ein wenig vorsichtig, denn je nach dem, wie der Pfeffer eingepegelt ist, kann dieser auch ein wenig "kalt" herüberkommen.
Ob da noch was Zitrusartiges mit drin ist, kann ich nicht sagen, lässt doch eine flüchtige Nase voll Ingwer immer so ein bisschen den Zitrus mit raushängen - ähnlich frisch und ölig wie eine Zitrusschale, aber grüner mit einem manchmal leicht erdigen Schlag.
MO hat da noch etwas unverkennbar pfirsichlastiges mit drin. Der Pfirsich stichelt sich mit dem Leder, die beiden pegeln sich gegenseitig hoch, süßlich herb; leicht erdiges ist zu vernehmen. Geiles Leder von Alpha bis (fast) Omega- i like! Und dann kommt da noch ein schöner Basilikum - das I-Tüpfelchen in jeder Sahnesoße.
Aber wir kochen hier nicht, wir duften und schnuppern!
Der Pfeffer bleibt stets präsent, schwächt sich in den Mitten etwas ab. Pfeffer ist geradlinig, wirkt gerne muffig. MO ist jedoch eines der wenigen EdT, wo der Pfeffer trotz recht dominanter Stellung nicht nervt, denn der Bernstein sagt: "Hey, ich bin auch noch da!", packt sein Lasso aus, fängt den Pfeffer ein, "Ruhig, Schwarzer!" Und er hält ihn gut unter Kontrolle, bis weit unten der Moschus den Pfeffer immer weiter runterdimmt, ihm aber bis kurz vor dem Verschwinden nie gänzlich das Licht ausknipst. Das versucht dann eher der Vanille-Tonka-Mix, dem es aber auch nicht gelingen will. Auch das Licht des Leders verlischt nie ganz. Alles in Allem: je später, desto süßer, aber nie zu süß. Das liegt wohl auch daran, dass die Strahlkraft, die zunächst recht ordentlich ist, schon nach etwa 3 Stunden sehr deutlich nachlässt und der Duft sehr hautnah wird. Nach 4-5 Stunden ist dann auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. An sich zu wenig, in Anbetracht des Preises jedoch mit Auge zudrücken gerade noch akzeptabel. Passt gut in die kalte Jahreszeit.
Hier aber las ich unter den Duftnoten Ingwer, ich hatte also berechtigte Hoffnungen, dass der was sein könnte. Und da O Boticario mich noch nie enttäuscht hat, konnte das doch nur gutgehen. Oder etwa doch nicht?
Der Flakon eine schlichte Schönheit und dennoch ein Eyecatcher mit seinen mattschwarz lackierten Flanken und dem Kontrast des nicht orangen, aber auch nicht kupferfarbenen Inhalts. Die Verarbeitung wie bei O Boticario gewöhnt nicht die beste, dem Pressglas fehlt der Feinschliff, den auch der schwarze Lack nicht kaschieren kann. Doch so sehr das Auge auch mit isst: der Inhalt zählt.
Vorweg: der erste Spray hat gereicht, um festzustellen, dass die Duftnoten, die oben genannt sind, nur das rudimentäre Gerüst beschreiben und auch die website des Herstellers gibt hierüber keine genauere Auskunft. Finde ich ein bisschen schade, denn so kommt man schnell auf den ketzerischen Gedanken, da will wohl jemand was verbergen...
Also werde ich versuchen mein Bestes zu geben und dem Onkel mal ein wenig auf die Duftmoleküle zu fühlen:
Leder, Amber, Pfeffer, Ingwer - die vier oben genannten Noten sind mehr oder weniger stark gleich von Anfang an vertreten und verschwinden im weiteren Verlauf auch nicht wirklich. Lediglich der Ingwer macht es sich schneller in der zweiten Reihe bequem, stützt sich aber immer wieder mit den Ellbogen an die Sitzlehnen der ersten Reihe.
Aber im Auftakt ist noch mehr! Ich meine, da noch etwas Thymian zu vernehmen plus etwas Kaltem, Ätherischem, was mich ad hoc an Minze erinnert. Mit der Minze bin ich jedoch ein wenig vorsichtig, denn je nach dem, wie der Pfeffer eingepegelt ist, kann dieser auch ein wenig "kalt" herüberkommen.
Ob da noch was Zitrusartiges mit drin ist, kann ich nicht sagen, lässt doch eine flüchtige Nase voll Ingwer immer so ein bisschen den Zitrus mit raushängen - ähnlich frisch und ölig wie eine Zitrusschale, aber grüner mit einem manchmal leicht erdigen Schlag.
MO hat da noch etwas unverkennbar pfirsichlastiges mit drin. Der Pfirsich stichelt sich mit dem Leder, die beiden pegeln sich gegenseitig hoch, süßlich herb; leicht erdiges ist zu vernehmen. Geiles Leder von Alpha bis (fast) Omega- i like! Und dann kommt da noch ein schöner Basilikum - das I-Tüpfelchen in jeder Sahnesoße.
Aber wir kochen hier nicht, wir duften und schnuppern!
Der Pfeffer bleibt stets präsent, schwächt sich in den Mitten etwas ab. Pfeffer ist geradlinig, wirkt gerne muffig. MO ist jedoch eines der wenigen EdT, wo der Pfeffer trotz recht dominanter Stellung nicht nervt, denn der Bernstein sagt: "Hey, ich bin auch noch da!", packt sein Lasso aus, fängt den Pfeffer ein, "Ruhig, Schwarzer!" Und er hält ihn gut unter Kontrolle, bis weit unten der Moschus den Pfeffer immer weiter runterdimmt, ihm aber bis kurz vor dem Verschwinden nie gänzlich das Licht ausknipst. Das versucht dann eher der Vanille-Tonka-Mix, dem es aber auch nicht gelingen will. Auch das Licht des Leders verlischt nie ganz. Alles in Allem: je später, desto süßer, aber nie zu süß. Das liegt wohl auch daran, dass die Strahlkraft, die zunächst recht ordentlich ist, schon nach etwa 3 Stunden sehr deutlich nachlässt und der Duft sehr hautnah wird. Nach 4-5 Stunden ist dann auch schon das Ende der Fahnenstange erreicht. An sich zu wenig, in Anbetracht des Preises jedoch mit Auge zudrücken gerade noch akzeptabel. Passt gut in die kalte Jahreszeit.
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