Scotch Lavander 2020

Version von 2020
Yatagan
08.12.2020 - 10:18 Uhr
63
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

Schwarzer Lavendel

Unkommentierte Düfte No. 163

Ganz selten gibt es Lavendeldüfte, die eher dunkel interpretiert werden. Zumeist steht Lavendel für einen hellen, frischen, krautig herben Akzent (z.B. in Caldey Lavender, Lavande Précieuse, Cotswold Lavender). Gelegentlich treten süße Töne (Vanille, Amber) hinzu (z.B. in Pour Un Homme de Caron, Brilliantly British, Lavande d'Hiver) oder in Verbindung mit Tonkabohne sorgt Cumarin für die charakteristische Fougèrenote (z.B. in Lehmann Fougère, Fougère Royale). Nicht selten sind auch Kombinationen mit floralen Tönen (z.B. in Filz Eau de Lavande: Rose) oder die Komposition wird deutlich komplexer (Jicky, Mouchoir de Monsieur).
Bei den düsteren Lavendeldüften fällt mir spontan bisher eigentlich nur Phoenix Botanicals Lavender Noir ein, ein sehr seltener Duft, der hier bisher kaum wahrgenommen wurde. Nun kommt aus meiner Sicht ein weiterer Duft hinzu: Scotch Lavander. Die ambrierten und harzigen Töne (Benzoe) sind so deutlich herausgearbeitet, dass sie bereits in der Herznote den Lavendel flanieren und dunkel einfärben. Dabei fällt auf, dass der Lavendel an sich seine Frisch behält, bis zum Drydown aber harzig grundiert wird. Trotz der Tonkabohne kann man m.E. hier nicht von einem Fougèreduft sprechen, auch wenn sich diese Assoziation vielleicht nach einer Weile einstellen mag.
Mir gefällt der Duft, ich finde ihn originell, weil er neue Wege geht, dennoch bevorzuge ich selbst den helleren Lavendelton.

Wer sich für das Komplettangebot an Lavendeldüften auf dem deutschen Markt interessiert, kann sich über diesen Link zu meiner Sammlung "Lavendel" orientieren:

https://www.parfumo.de/Benutzer/Yatagan/Sammlung/1915
36 Antworten