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8.1 / 10 70 Bewertungen
Ein neues Parfum von Papillon Artisan Perfumes für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2024. Der Duft ist ledrig-animalisch. Es wird noch produziert.
Vergleich
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Duftrichtung

Ledrig
Animalisch
Würzig
Harzig
Blumig

Duftnoten

Heu AbsolueHeu Absolue LederLeder HonigHonig SattelseifeSattelseife EichenmoosEichenmoos LabdanumLabdanum OpoponaxOpoponax PetitgrainPetitgrain VeilchenVeilchen VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.170 Bewertungen
Haltbarkeit
7.458 Bewertungen
Sillage
6.857 Bewertungen
Flakon
7.342 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.526 Bewertungen
Eingetragen von SVT, letzte Aktualisierung am 09.11.2025.

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Womit der Duft vergleichbar ist
Salome von Papillon Artisan Perfumes
Salome

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
9Duft 7Haltbarkeit 6Sillage
ElAttarine

88 Rezensionen
ElAttarine
ElAttarine
Top Rezension 34  
Eponas Lied der Wandlungen
Du Gestaltwandlerin, ich sehe dich über die Erde reiten, Göttin der Fruchtbarkeit, mal selber Pferd, mal Reiterin. Mein Herz fliegt dir zu mit all der Sehnsucht nach der Weite der Wiesen und Felder, wie sie in bräunlichen Grüntönen unter den Hufen vorbeifliegen, ein wildes und zärtliches Sehnen im Herzen, das mir die Brust ganz weit werden lässt wie die Weite des Himmels und der Wiesen. Der Wind trägt den intensiven Duft von Wiesenheu und von der Lederseife deines Sattelzeugs und deines Ledertops. Unter dir und entlang deiner Wege sprießen unverschämte Veilchen aus dem Boden und mischen ihren Duft in den Wind. Als sich der Tag neigt, sehe ich dich in der offenen Stalltür ankommen, du stehst im Gegenlicht der untergehenden Sonne, und dein Haar leuchtet wie Narzissenhonig, warm-golden und mit einem Strahlenkranz. Du erinnertest mich immer wieder: Remember that you have a journey to complete. Angekommen bist du, bin ich, und auf weichem Moos küsse ich deine Haut am Abend dieses Sonnentages, mit ihrem wilden und zärtlichen Geruch.
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Solche Bilder evoziert der Duft für mich. Ich habe vor allem Leder und Sattelseife, herbhonigsüßlich-unsüßes (geht das?) Heu mit wechselnd grüner Petitgrainnote, zarte Pferdeanimalik und eine schöne ganz leicht angeschmuddelte Moosbasis. Zwischendurch Veilchen, und auch, wie andere hier, einen Narzisseneindruck. Schönes Labdanum verstärkt die harzige Animalik. An einigen Stellen wird neben dem „Saddle Soap Accord“ noch ein „Horse Skin Accord“ genannt. Castoreum und Hyraceum könnten hier in kleiner Menge im Spiel sein, wie SebastianM in seiner tollen Rezension vermutet hat – und/oder es handelt sich um Animalis: Im von ihm schon genannten sehr lesenswerten zweiteiligen Interview mit Liz Moores im Kafkaesque-Blog erzählt Liz von ihren ersten desaströsen Versuchen, ätherische Öle aus ihrer Massagepraxis mit Wodka zu mischen, sehr ausführlich von den Entwicklungsstadien ihrer Parfums (inklusive Listen von Noten), und von ihrer Verwendung animalischer Noten. „Castoreum und Hyraceum sind zwei meiner liebsten animalischen Noten, und die Effekte, die sie erzeugen können, sind atemberaubend.“ Und am Beispiel einer Rezeptur spricht sie auch über ihren Einsatz von „Animalis“, einer von Synarome entwickelten Verbindung.
In einigen (nicht allen) Aspekten ist Epona für mich wie eine deutlich mildere Version des großartigen Muscs Kublai Khan – Animalik mit einem Hauch von Blumenwind, die Pferde, die Melancholie der Weite, etwas süßlich-harzig-honigfarbener abgemildert. Wem der gefällt, aber zu intensiv ist, könnte Epona mögen. Durch dieses Sanftere habe ich ähnliche Bilder wie Midnights (allerdings ohne die L’Heure Bleue-Assoziation), die Haut eines geliebten Menschen am Abend nach einem Sommertag, leicht salzig-schwitzig und sehr, sehr erotisch-anziehend. Die Reihenfolge ist jedesmal etwas anders, und mal mehr grün, mal mehr trockenes Heu, manchmal zärtlicher, manchmal wilder, daher für mich wirklich eine Gestaltwandlerin.
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Worauf bezieht sich der Name Epona? Zunächst ist Epona eine keltische Göttin der Fruchtbarkeit, Geborgenheit und Heilung, Kriegsgöttin, Pferdegöttin und Schützerin des Viehs, der Flora und Fauna,. Die Römer haben sie übernommen. Ihr Name kommt vom altkeltischen Wort „epos“ für „Pferd“. Ursprünglich wurde sie nur als Pferd dargestellt, als göttliche Stute. Mit dieser Nähe zu Pferden steht Epona auch für Geschwindigkeit und Veränderung, und für die Verbindung zur Anderswelt als Führerin ins Jenseits und zur Wiedergeburt. Vor allem im süddeutschen Raum, wo keltische Gebiete waren, gibt es Darstellungen und heilige Quellen, die ihr gewidmet sind.
Seit 1998 ist Epona auch eine Figur aus dem Nintendo-Spiel „The Legend of Zelda“. Hier ist Epona eine Stute und die treue Begleiterin des Hauptcharakters Link. Am Anfang zähmt er sie, indem er lernt, das Lied ihres Namens auf seiner Okarina zu spielen. In verschiedenen Zelda-Titeln kann Epona als Verstärkung angerufen werden, wenn Link ihr Lied spielt… Bestimmt geht das auch mit dem Duft.

Dankeschön an Midnights und UntermWert für die Möglichkeit, ausführlich zu testen!
https://bonkersaboutperfume.
blogspot.com/2024/07/
saddle-up-mare-of-dreams-papillon.html
Interview auf „Kafkaesque“ in zwei Teilen:
https://kafkaesqueblog.com/2015/02/04/
papillons-liz-moores
-part-i-learning-creating-and-the-perfume-process/
https://kafkaesqueblog.com/2015/02/05/
papillons-liz-moores
-part-ii-perfume-production-logistics-and-the-eu/
… und Eponas Song:
https://www.youtube.com/
watch?v=3bVZhsOZGec

29 Antworten
9.5Duft 7Haltbarkeit 6Sillage
SebastianM

53 Rezensionen
SebastianM
SebastianM
Top Rezension 41  
Ein intimer Duft der Erinnerung
Als Kind hatte ich eine kurze Pferdephase. Eine kanadische Austauschlehrerin war einige Monate lang bei uns zu Gast und nahm mich häufig mit in den örtlichen Reitclub. Epona erinnert mich an diese Zeit. Gleich zu Beginn riecht es wie in der Sattelkammer: nach wachsiger Seife, nach gepflegtem, gebrauchtem Leder, nach Öl. Gleich danach kommt eine Welle von Blumen, hauptsächlich Veilchen und Iris, eine See von Iononen. Die Blumen sind weder süß noch lieblich, sondern eher distanziert, fast stumpf, wie sich das nach meinem Empfinden für dieses Genre von Parfüm (florales Leder) auch gehört.

Dieser Duft bewegt sich in einem Spannungsfeld, das von Hermès' Violette Volynka, Grès' Cabochard, Chanels Cuir de Russie, Balmains Madame Jolie und Knize Ten aufgespannt wird. Er ist elegant, grün und herb-ledrig. Das Leder verleugnet seine Herkunft aus der Gerberei nicht, hat einen gummiartigen oder benzinigen Unterton, und ist hierin Violette Volynka am ähnlichsten, ebenso wie darin, dass die bestimmende Blume eben das Veilchen ist. Das Moosige erinnert mich am ehesten an Jolie Madame. Die Blütenseidigkeit unter weitgehender Vermeidung von Puder an Cabochard. Dies nur zur Einordnung.

Nach dem geschilderten Auftakt geht in Epona dann die Sonne auf. Der Übergang ist wunderbar fließend, nichts ist hier abrupt, und man muss aufpassen, dass man nichts verpasst. Wir befinden uns auf einem Ausritt über die Wiesen, das Wetter ist warm, man riecht honigsüßes Heu. Und etwas unstimmigerweise riecht man auch Narzissen (vom aufgeführten Honig?), und zwar deutlich. (Wir verlegen unseren Ausritt also am besten nach Südwesteuropa, wo es spät blühende wilde Narzissenarten gibt.) In dieser Phase des Verlaufes riecht Epona sogar ein bisschen nach Pferd. Auf so schöne, angenehme Weise - eigentlich ist es nur eine Ahnung von Pferd - dass es mich ganz sehnsüchtig macht. Auf dem Originalkarton wird ein Pferdehautakkord ("horse skin accord") aufgeführt, der aus mir unbekannten Gründen in der Duftnotenliste von Parfumo nicht genannt wird. Dabei gibt es ihn ganz eindeutig, und ich habe noch nie etwas dergleichen in einem Parfüm gerochen. Liz Moores ist eine große Meisterin der animalischen Akkorde! In einem alten Interview auf Kafkaesque schrieb sie einmal "Animalic notes I absolutely adore, and I find them a joy to work with. Castoreum and hyraceum are two of my favourite animal notes, and the effects they can create within a formula can be breathtaking." (*) Genau so ist es hier. Die beiden genannten Noten sind sicherlich enthalten.

Langsam verlassen wir die Idylle, Epona wird süß und mild. Das Heu bekommt eine holzige und tabakartige Qualität (vielleicht vom Vetiver), die balsamischen Noten werden deutlicher, darunter ein Kontrast von grüner Kräutrigkeit. Es ist einfach himmlisch, pure Schönheit. Und es wird sogar noch besser, denn wenig später meine ich, einen Vintage-Caron zu tragen. Der Drydown hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Ernest Daltroffs Mousse de Saxe. Auf Perfume Shrine und Basenotes kann man nachlesen, dass dieser Akkord aus Geranie, Anisaldehyd, Isobutylquinoline (ledrig), Iononen und Vanillin bestünde. Das ist nicht weit weg von Epona in dieser Phase: die Geranie ersetzen wir durch Eichenmoos, Vanillin ist zwar nicht gelistet, aber ich bin bereit zu glauben, dass es enthalten ist.

Epona hat eine dezente Projektion und angenehme Haltbarkeit. (Ca. 7 Stunden bei zwei Sprühern auf meiner Haut.) Es wird nie zu dicht. Es ist über den gesamten Verlauf der Inbegriff von - manchmal ländlicher - Eleganz. Es wirkt, bei aller Körperlichkeit, niemals rustikal. Ganz zum Schluss wird es dann leider doch immer süßer, und diese eindimensionale Honigsüße bleibt vielleicht ein wenig zu lange auf der Haut.

Nachtrag: "Epona" ist der Name einer keltischen Göttin, Schutzpatronin der Pferde und gleichzeitig eine Fruchtbarkeitsgöttin. Liz Moores' Pferd war nach ihr benannt. Und meine Pferdephase ging leider vorbei, als ich eine Allergie gegen Pferdehaar entwickelte.

(*) Zu Deutsch: "Ich liebe animalische Noten und es macht mir Spaß, mit ihnen zu arbeiten. Castoreum und Hyraceum sind meine beiden liebsten animalischen Noten und die Wirkungen, die sie in einer Formel erzeugen können, können atemberaubend sein."
28 Antworten

Statements

26 kurze Meinungen zum Parfum
63
51
Abendsonne rinnt honiggolden
Über duftendes Heu in den Stallungen
Stirn an frisch geseiften Satteln
Atem der Pferde
Auf verdorrten Moosen
51 Antworten
57
90
My sweethoney Bee
let me be
dein moosbärtiger Hengst
Seifiger Glanz doch dirty side
Come on lets ride
im Heustall
aufm öligen Ledersattel
90 Antworten
54
73
Verblühende Narzissen im Pferdegewand.
Da waren Veilchenpastillen ~ Heubüschel in deiner Hand :-)
Zypressenwolfsmilch ~ Honig am Straßenrand
73 Antworten
53
50
Lederne Nüstern
Dampfen Veilchen-Wind
Durch goldenes Honig-Heu
Opoponax-versiegelt
Zart Moos-befleckt
Thronen
Glimmrige Narzissengesänge...
50 Antworten
45
86
Über Wildblumenwiesen
Frei wie der Nelken-Wind
Warmer Geruch nach Pferd
Samtige Nüstern
Weich-Knarzender Ledersattel unter meinen Schenkeln
86 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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