04.06.2025 - 17:14 Uhr

Adagietto
7 Rezensionen

Adagietto
1
Nomen est omen
Ich hätte es ahnen können: Dass sich der Name des Duftes auf einen Spruch aus dem ägyptischen Totenbuch bezieht, hatte ich hier zwar gelesen, allerdings sonst nicht weiter beachtet. Dabei verrät er bereits eine Menge über den Duft, ob gewollt oder ungewollt lasse ich mal offen.
Mein Interesse geweckt hatten die hier aufgeführten Duftnoten: Grünen omanischen Hojari-Weihrauch kenne und liebe ich in natura. Er duftet außergewöhnlich klar, hell-harzig bis beinahe zitrisch und erinnert dabei an Eukalyptus und Nadelhölzer. Ein Parfum, das diesen Duft nur in etwa einfängt, könnte ich schon kaum niedriger als mit 8 bewerten. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an Spell 125. Insbesondere die Kombination mit Zirbelkiefer und Tanne schien mir absolut logisch und hervorragend geeignet den Weihrauchduft ein wenig zu „stützen“.
Die Realität sieht leider anders aus. Weihrauch ist bei Spell 125 zwar deutlich wahrzunehmen (wenn auch weit weniger Prominent als ich erwartet hatte), die beeindruckend hell-frische Klarheit von grünem Weihrauch wurde hier leider überhaupt nicht eingefangen. Vielmehr empfinde ich Spell 125 von Beginn an als etwas muffig, als hätte man den Weihrauch mit minderwertigem Räucherwerk „gestreckt“. Tanne und Zirbelkiefer, die in meiner Vorstellung noch hervorragend mit dem Weihrauch harmonierten, machen den Duft nach meiner Wahrnehmung in der Realität auch nicht viel besser. Statt einer grün-frischen Nadelwaldnote, nehme ich diese beiden Noten (ohne sie klar auseinanderhalten zu können) als leicht grün-säuerlich wahr. Dadurch gelingt es ihnen auch nicht, dem etwas muffigen Weihrauch quasi „den Schleier abzunehmen“ und dem Duft doch noch eine ätherische Klarheit zu verleihen. Vielmehr ergibt sich für mich ein muffig-säuerlicher Gesamtakkord, den man durchaus mit „morbide“ umschreiben kann. Nach einigen Stunden wird der Duft wärmer, eine durchaus hochwertige Ambranote tritt hervor und macht den Duft süßlich und heimelig, während sich der muffig-säuerliche Akkord in eine warme Harzigkeit verwandelt. Diese Basisnote ist meiner Meinung nach durchaus gelungen, wenn auch nichts wirklich außergewöhnliches.
Die „Intention“ des Duftes bleibt für mich ein Rätsel: Der prägende, muffig-säuerliche Akkord lässt den Duft für mich weder in die Richtung eines hochwertigen, orientalischen Weihrauchduftes noch in die Richtung eines gelungenen „Nadelholz-“ bzw. „Nadelwaldduftes“ gehen. Vielmehr scheint mir der Duft unentschlossen zwischen Saunaaufguss und morbider „Grabkammernatmosphäre“ zu schwanken. Mit Blick auf den Namen des Duftes, will ich nicht ausschließen, dass genau das gewollt war. Falls ja, ist die Umsetzung dieses Konzeptes durchaus gelungen, der Duft bewegt sich für mich nämlich definitiv noch im Bereich des tragbaren und eine erkennbare Hochwertigkeit möchte ich den einzelnen Noten auch nicht absprechen. Ob ich gerne so riechen möchte ist allerdings eine andere Frage, die ich hier leider klar mit Nein beantworten kann.
Mein Interesse geweckt hatten die hier aufgeführten Duftnoten: Grünen omanischen Hojari-Weihrauch kenne und liebe ich in natura. Er duftet außergewöhnlich klar, hell-harzig bis beinahe zitrisch und erinnert dabei an Eukalyptus und Nadelhölzer. Ein Parfum, das diesen Duft nur in etwa einfängt, könnte ich schon kaum niedriger als mit 8 bewerten. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an Spell 125. Insbesondere die Kombination mit Zirbelkiefer und Tanne schien mir absolut logisch und hervorragend geeignet den Weihrauchduft ein wenig zu „stützen“.
Die Realität sieht leider anders aus. Weihrauch ist bei Spell 125 zwar deutlich wahrzunehmen (wenn auch weit weniger Prominent als ich erwartet hatte), die beeindruckend hell-frische Klarheit von grünem Weihrauch wurde hier leider überhaupt nicht eingefangen. Vielmehr empfinde ich Spell 125 von Beginn an als etwas muffig, als hätte man den Weihrauch mit minderwertigem Räucherwerk „gestreckt“. Tanne und Zirbelkiefer, die in meiner Vorstellung noch hervorragend mit dem Weihrauch harmonierten, machen den Duft nach meiner Wahrnehmung in der Realität auch nicht viel besser. Statt einer grün-frischen Nadelwaldnote, nehme ich diese beiden Noten (ohne sie klar auseinanderhalten zu können) als leicht grün-säuerlich wahr. Dadurch gelingt es ihnen auch nicht, dem etwas muffigen Weihrauch quasi „den Schleier abzunehmen“ und dem Duft doch noch eine ätherische Klarheit zu verleihen. Vielmehr ergibt sich für mich ein muffig-säuerlicher Gesamtakkord, den man durchaus mit „morbide“ umschreiben kann. Nach einigen Stunden wird der Duft wärmer, eine durchaus hochwertige Ambranote tritt hervor und macht den Duft süßlich und heimelig, während sich der muffig-säuerliche Akkord in eine warme Harzigkeit verwandelt. Diese Basisnote ist meiner Meinung nach durchaus gelungen, wenn auch nichts wirklich außergewöhnliches.
Die „Intention“ des Duftes bleibt für mich ein Rätsel: Der prägende, muffig-säuerliche Akkord lässt den Duft für mich weder in die Richtung eines hochwertigen, orientalischen Weihrauchduftes noch in die Richtung eines gelungenen „Nadelholz-“ bzw. „Nadelwaldduftes“ gehen. Vielmehr scheint mir der Duft unentschlossen zwischen Saunaaufguss und morbider „Grabkammernatmosphäre“ zu schwanken. Mit Blick auf den Namen des Duftes, will ich nicht ausschließen, dass genau das gewollt war. Falls ja, ist die Umsetzung dieses Konzeptes durchaus gelungen, der Duft bewegt sich für mich nämlich definitiv noch im Bereich des tragbaren und eine erkennbare Hochwertigkeit möchte ich den einzelnen Noten auch nicht absprechen. Ob ich gerne so riechen möchte ist allerdings eine andere Frage, die ich hier leider klar mit Nein beantworten kann.
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