02.08.2021 - 13:56 Uhr
Josefka
16 Rezensionen
Josefka
Top Rezension
22
Weihrauch - ein Kreis schließt sich
Mit ihrem siebten Duft, erschienen am 7.7. dieses Jahres, schließt sich für Liz Moores von Papillon Parfums ganz eindeutig ein Kreis. Denn unzweifelhaft nimmt Spell 125 Bezug auf einen der ersten Düfte dieses Hauses: Anubis.
Der Name Spell 125 bezieht sich auf den längsten Abschnitt im ägyptischen Totenbuch. In Gegenwart des Gottes Osiris wird dort die Seele des Menschen gewogen, und nur wenn sie leichter wiegt als eine Feder kann die Reise des Menschen Richtung Paradies weitergehen. Vorher muss dieser aber noch 42 (durch 7 teilbar!) andere Götter beschwichtigen. Kein Wunder, dass der Zauberspruch Nr. 125 der längste des Totenbuches ist.
Doch zurück zum Duft. Gleich zu Beginn umschwebt den Träger eine wunderbare Mischung aus Kiefernnadeln und Weihrauch. Aber ich sage es gleich, das ist nicht irgendein Weihrauch. Das ist mit der beste Weihrauch (green frankinscense oder hier: omanischer grüner Weihrauch), den ich bisher gerochen habe. Er besitzt alle Nuancen, von zitrischen Tönen zu Beginn über hellen Rauch in der Mitte bis hin zu dunkleren Tönen am Ende.
Die Waldnoten sind hier bei den Statements bereits zurecht mit einem Fichtennadelbad verglichen worden. Zusammen mit dem Weihrauch bilden sie eine niemals billig wirkende, sehr wertige Duftnote. Die Zirbelkiefer ist ja auch bekannt dafür, dass sie das Einschlafen befördern soll – auch das passt also zum Thema. Hemlocktanne ist mir als Duft bisher noch nicht untergekommen, hier ist er ziemlich betörend, und ich lasse mich davon gern in nordamerikanische Wälder entführen. Zu Beginn ist wie gesagt auch etwas Zitrik mit im Spiel, die ich weitestgehend dem hochwertigen Weihrauch zuordne. Die Myrrhe steuert zudem etwas Süße bei, aber der Duft wird niemals zu süß.
Mit Anubis und vor allem mit seiner nachmittäglichen marmeladigen Note hatte ich immer meine Probleme. Ich mag dunkle Düfte, aber das war selbst mir zu humorlos. Spell 125 nun ist für mich Anubis in etwas heller. Spell 125 ist zudem staubtrocken, wo Anubis zur Fettigkeit neigt.
Erst ab dem Nachmittag wird es auch hier etwas fettiger, amberiger und sogar ein wenig schmutzig, was ich sehr gelungen finde (aber ich stehe ja auch auf schmutzige Düfte). Bis zum Abend hat sich dieser eher verruchte Unterton zum eigentlichen Thema entwickelt – sehr gut gemacht. Nase klebt begeistert am Handgelenk, so soll es sein.
Schon lange suche ich nach dem einen Duft, der nach in der Sonne gebackenen trockenen Hölzern riecht, wie man sie von der Westküste der USA kennt. Ich werde weitersuchen, aber der hier ist wieder mal nah dran.
Fazit: Ein ganz großer Duft von Liz Moores, vielleicht ihr bester bisher.
Der Name Spell 125 bezieht sich auf den längsten Abschnitt im ägyptischen Totenbuch. In Gegenwart des Gottes Osiris wird dort die Seele des Menschen gewogen, und nur wenn sie leichter wiegt als eine Feder kann die Reise des Menschen Richtung Paradies weitergehen. Vorher muss dieser aber noch 42 (durch 7 teilbar!) andere Götter beschwichtigen. Kein Wunder, dass der Zauberspruch Nr. 125 der längste des Totenbuches ist.
Doch zurück zum Duft. Gleich zu Beginn umschwebt den Träger eine wunderbare Mischung aus Kiefernnadeln und Weihrauch. Aber ich sage es gleich, das ist nicht irgendein Weihrauch. Das ist mit der beste Weihrauch (green frankinscense oder hier: omanischer grüner Weihrauch), den ich bisher gerochen habe. Er besitzt alle Nuancen, von zitrischen Tönen zu Beginn über hellen Rauch in der Mitte bis hin zu dunkleren Tönen am Ende.
Die Waldnoten sind hier bei den Statements bereits zurecht mit einem Fichtennadelbad verglichen worden. Zusammen mit dem Weihrauch bilden sie eine niemals billig wirkende, sehr wertige Duftnote. Die Zirbelkiefer ist ja auch bekannt dafür, dass sie das Einschlafen befördern soll – auch das passt also zum Thema. Hemlocktanne ist mir als Duft bisher noch nicht untergekommen, hier ist er ziemlich betörend, und ich lasse mich davon gern in nordamerikanische Wälder entführen. Zu Beginn ist wie gesagt auch etwas Zitrik mit im Spiel, die ich weitestgehend dem hochwertigen Weihrauch zuordne. Die Myrrhe steuert zudem etwas Süße bei, aber der Duft wird niemals zu süß.
Mit Anubis und vor allem mit seiner nachmittäglichen marmeladigen Note hatte ich immer meine Probleme. Ich mag dunkle Düfte, aber das war selbst mir zu humorlos. Spell 125 nun ist für mich Anubis in etwas heller. Spell 125 ist zudem staubtrocken, wo Anubis zur Fettigkeit neigt.
Erst ab dem Nachmittag wird es auch hier etwas fettiger, amberiger und sogar ein wenig schmutzig, was ich sehr gelungen finde (aber ich stehe ja auch auf schmutzige Düfte). Bis zum Abend hat sich dieser eher verruchte Unterton zum eigentlichen Thema entwickelt – sehr gut gemacht. Nase klebt begeistert am Handgelenk, so soll es sein.
Schon lange suche ich nach dem einen Duft, der nach in der Sonne gebackenen trockenen Hölzern riecht, wie man sie von der Westküste der USA kennt. Ich werde weitersuchen, aber der hier ist wieder mal nah dran.
Fazit: Ein ganz großer Duft von Liz Moores, vielleicht ihr bester bisher.
10 Antworten